Berliner Lustgarten 8. November 1992 massiv gestörte bundesweite Heuchler-Demo im Pogrom-Jahr

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1992

Berlin


diverse Berichte mit rassistischem othering und bullshit-Formulierungen:

dazu dann eine DemonstrantInnen-Zahl höchstwarscheinlich basierend auf den üblich wahrheitswidrigen Schätzungen der Polizei


die SFB-Liveübertragung von 1992
sollte besorgt und online gestellt werden !

(InRuR ist ein Video-Mitschnitt leider ca. 2006 abhanden gekommen)

2000

Kultur: Demo gegen Rechts: Die Würde der Demonstration war antastbar
Die Zahl war gigantisch: 350 000 Demonstranten zogen am 8. November 1992 durch Berlin,
um gegen die explosionsartige Zunahme fremdenfeindlicher Gewalt zu protestieren.
Von Frank Jansen 25.10.2000
https://www.tagesspiegel.de/kultur/demo-gegen-rechts-die-wurde-der-demonstration-war-antastbar-723253.html

2009

Randale gegen Brandstifter Berlin 1992
3:37
657 Aufrufe
15. Mai 2009
http://www.youtube.com/watch?v=f82TErkDuw4

weitere Ausschnitte vom 8.11.1992 im Video KH.Deschner zum Fall Weizsäcker aus Urheberrechtsgründen gelöscht
https://web.archive.org/web/20151201000000*/https://www.youtube.com/watch?v=jR2xmy5TaBY

Die Eierwürfe auf Bundespräsident von Weizsäcker.
Staatliche Heuchlershow wird zum Desaster.
8.11.1992 Unter dem Motto "Die Würde des Menschen ist unantastbar" demonstrieren rund 350.000 Menschen in Berlin
gegen die zunehmende Ausländerfeindlichkeit in der Bundesrepublik.
Einige Demonstranten stören die von Bundespräsident Richard von Weizsäcker gehaltene Rede bei der Abschlusskundgebung mit Eierwürfen.

26.5.1993 Mit 521 gegen 132 Stimmen beschließt der Deutsche Bundestag eine Gesetzesänderung zum Asyllrecht.
Zukünftig sollen Asylbewerber, die über ein Land der Europäischen Gemeinschaft
oder aus einem anderen sogenannten sicheren Drittland kommen, zurückgewiesen werden.
Dazu zählen neben den EG-Ländern alle an die Bundesrepublik angrenzenden Staaten.
Das in der Öffentlichkeit teilweise stark kritisierte Gesetz tritt am 1. Juli 1993 in Kraft.

"Die versammelte politische Klasse, die seit einem Jahr davor unaufhörlich die Stimmung gegen die Flüchtlinge und Menschen
ohne deutschen Paß aufheizte, die bereits über diverse Ausnahmegesetze Menschen erster und zweiter Klasse produziert,
hatte die Untertanen zur Demonstration gerufen. Sie wollten gegen die von ihnen auf juristischer Ebene
unterstützten und auf rhetorischer Ebene heraufbeschworenen und munitionierten Pogrome ein Zeichen setzen:
Wir waschen unsere Hände in Unschuld. Sie wollten den biederen StaatsbürgerInnen außerdem zeigen,
von wem in diesem Land einzig und allein Gewalt gegen Nicht-Deutsche ausgehen darf.

Die dort versammelten PolitikerInnen hatten die herrschende rassistische Stimmung selbst salonfähig gemacht.
Damit aber niemand, insbesondere das 'böse' Ausland nicht merkt, wie hierzulande nicht nur anhand eines Grundgesetz-Artikels Nägel
mit Köpfen gemacht werden sollen, inszenierten sie jenen Umzug mit dem biederen und farblosen Bundes-Richi an der Spitze.

Auf einmal prasselte es Farbeier "Und plötzlich war es ein Spießrutenlaufen": "Sekunden zuvor noch hatte er (...) dargelegt,
warum man sich (...) versammelt habe: 'Weil uns unser Land am Herzen liegt.
Und weil wir uns um Deutschland sorgen' " (Frankfurter Rundschau, 9.11. 1992).
Genau weil das ihre Hauptsorge war ­ und nicht etwa das Wohlergehen der von Deutschen gejagten Flüchtlinge,
wie auch geheuchelt wurde (Vgl. z.B. demgegenüber Rita Süßmuth zit. n. Stuttgarter Zeitung, 9.11. 1992:
"Weil Flüchtlinge ein Problem sind, das wir reduzieren müssen") ­ gab es eine auf die Nuß
.

"Geht´s um Image und Profit, gehn selbst die Schreibtischtäter mit" und "In der BRD marschieren Brandstifter und Heuchler
in der ersten Reihe" (Demo-Transparente).
Fazit: "Es ist schleierhaft, wie die Bonner Parteien, die sich anschicken, das Grundrecht auf Asyl einzuschränken,
darin ein Zeichen der Zustimmung zu ihrer Politik sehen können" (SPIEGEL 47/1992, S. 23)."
aus "autonome a.f.r.i.k.a.-gruppe, Medien-Randale (I)"

https://web.archive.org/web/20220000000000*/http://www.contrast.org/KG/medien1.htm


Der Video-Beitrag ist aus dem AK Kraak Magazin Nr. 8.
http://akkraak.squat.net/
Kategorie: Nachrichten & Politik
Tags:
Randale Berlin 8.11.1992 Die Würde des Menschen ist unantastbar Demonstration
Bundespräsident Richard von Weizsäcker Gesetzesänderung zum Asylrecht Grundgesetz ak kraak akkraak

2012

Rassistische Gewalt bringt Leute zur Demo
Nach einer Serie von rassistisch motivierter Gewalttaten
demonstrierten am 8. November 1992 über 350.000 Menschen in Berlin
gegen Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit.
Die Kundgebung unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar“
wird von Autonomen gestört.
Von Frank Kempe | 08.11.2012
https://www.deutschlandfunk.de/rassistische-gewalt-bringt-leute-zur-demo-100.html