Egoismus
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Sozial-Verhalten, Lebens-Einstellung
in der deutschsprachigen wikipedia:
Egoismus
Egoismus (egoˈɪsmʊs, von lateinisch ego „ich“ mit griech. Suffix -ismus) bedeutet „Eigeninteresse“[1], „Eigennützigkeit“.
Der Duden nennt unabhängig von der psychologischen Perspektive viele sprachliche Synonyme
(„Eigenliebe, Eigennutz, Eigensucht, Ichbezogenheit, Narzissmus,
Selbstbesessenheit, Selbstbezogenheit, Selbstliebe, Selbstsucht, Selbstverliebtheit;
(gehoben) Ichsucht; (bildungssprachlich) Egotismus, Egozentrik; (Psychologie) Autophilie“)[2].
Egoismen (Plural) sollen Handlungsweisen sein,
bei denen einzig der Handelnde selbst die Handlungsmaxime bestimmt.
Dabei haben diese Handlungen zumeist uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck.
Wenn dieser Vorteil in einer symbiotischen Lebenshaltung zugleich auch der Vorteil anderer ist,
dann gilt eine solche Handlungsweise teilweise als ethisch legitimiert.
Meist aber wird ein Egoist als ein kurzsichtig Handelnder im Sinne eines Raffgieregoisten verstanden,
der es kaum akzeptieren kann, wenn andere Menschen ihm gegenüber sich ebenso raffgierig zeigen.
Der Raffgieregoist räumt sich selbst also mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht.
„Egoismus“ wird meistens abwertend als Synonym für rücksichtsloses Verhalten verwendet und als „unanständig“ beurteilt.
Der Begriff beschreibt dann die Haltung, ausschließlich äußerliche persönliche Interessen zu verfolgen
ohne Rücksichtnahme auf die Belange oder sogar zu Lasten anderer.
Egoismus wird in diesem Zusammenhang als Gegenteil von Altruismus und Solidarität kritisiert,
was allerdings nur dann zutrifft, wenn bei der Beurteilung des Handelns der innere Nutzen gar nicht in Betracht gezogen wird.
Umgekehrt existiert die Auffassung, dass Altruismus erst durch das Erlangen des eigenen Wohls möglich ist,
etwa analog zu der Regel, die bei Rettungseinsätzen gilt, dass der Eigenschutz die erste Maßnahme der Ersten Hilfe ist.
Darüber hinaus gibt es eine Auffassung,
dass Selbstliebe und Nächstenliebe untrennbar verbunden sind,
sich beide gegenseitig bedingen, analog dem bekannten Bibelzitat: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk 12,31 EU)
Die negative Sicht auf den Egoismus als Egomanie
steht im Kontrast zu einer positiven Wertung eines "gesunden" Egoismus,
die im Ethischen Egoismus philosophisch ausgearbeitet ist.
Eine wertungsfreie Auffassung ist die faktische Behauptung des Psychologischen Egoismus,
dass alle Menschen de facto egoistisch handelten. Ebenfalls wertfrei ist das wirtschaftswissenschaftliche Modell des Homo oeconomicus.
Unter dem Begriff „Reziproker Altruismus“ wird versucht,
das Zusammenspiel zwischen egoistischem Verhalten und Altruismus zu erörtern,
wobei davon ausgegangen wird, dass egoistisches Verhalten altruistisch sein kann.