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Frei.Wild

Veranstaltungtermine

20. April 2013 Geiselwind: Konzert von "Frei.Wild"

Die Band "Frei.Wild" kündigt ein – ursprünglich für die Würzburger Posthalle geplantes - Konzert
im Event-Center/Autohof Strohhofer in Geiselwind (Scheinfelder Straße 15) an.
http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3500:20-april-2013&catid=105:rechte-termine-sueden&Itemid=1216

9. Mai 2013 (A-) Wels: Konzert von "Frei.Wild" abgesagt! (aktualisiert)

Die Band "Frei.Wild" hatte ursprünglich ein Konzert in der BRP Rotax Halle in (A-) Wels (Messegelände, Halle 19) angekündigt. Jetzt ist es geplatzt (Stand 12. März 2013).
Die Stadt Wels hat das geplante Konzert der Südtiroler Band nämlich abgesagt. "Wir haben kein Interesse daran, dass die bei uns auftreten", wird der Welser Vizebürgermeister Hermann Wimmer im "Kurier" zitiert.
"DiePresse.com" schreibt: "Mit der Absage tue man sich relativ leicht.
Der Veranstalter habe zwar plakatiert und Tickets verkauft, 'aber er hatte mit der Stadt bisher keinen Vertrag', so Wimmer weiter in der Zeitung".
Schadensersatz wolle man ebenfalls nicht leisten: "Seitens der Stadt wird eine Haftung abgelehnt“, sagte ein Mitarbeiter der Dienststelle Zivilrecht gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".
http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3502:9-mai-2013&catid=105:rechte-termine-sueden&Itemid=1216

11. Mai 2013 (A-) Kufstein: Konzert von "Frei.Wild" (aktualisiert)

Die Band “Frei.Wild” kündigt ein Konzert in Kufstein an.
Aktualisierung (Stand: 8. April 2013). Obwohl auf der Homepage der Band
weiterhin die "Blumenwelt Hödnerhof Ebbs in (A-) Kufstein (Eichelwang 2)" als Konzertort beworben wird, hat die Band auf ihrem facebook-profil am 28. März 2013 eine Verlegung des Konzerts aus Platzgründen in die einige Kilometer entfernt gelegene "Festung Kufstein" angekündigt.
http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3503:11-mai-2013&catid=105:rechte-termine-sueden&Itemid=1216

Inhalte Kritik

Aus diesem Anlass wirft a.i.d.a.
ein paar Blicke in die Texte, die die Band auf ihren Alben und Konzerten singt:

Die "Frei.Wild"-Musiker, die sich selbst ständig als angebliche "unpolitische Band" inszenieren, transportieren in z. T. hochpolitischen Liedern völkisch-nationalistische Inhalte:

"Lichter und Schatten, undefinierbar, woher sie kommen, Formen und Spalten, die dein Ich-Gefühl zurückerstatten. (...) Da, wo wir leben, da wo wir stehen, ist unser Erbe, liegt unser Segen. Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache, für uns Minderheiten eine Herzenssache. Das, was ich meine und jetzt werft ruhig Steine, wir sind von keinem Menschen die Feinde. Doch wir sind verpflichtet, dies zu bewahren. (...) Wo soll das hinführen, wie weit mit uns gehen, selbst ein Baum ohne Wurzeln kann nicht bestehen. (...) Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat, (...) ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk. Dialekte und Umgangssprache hielten so lange, so viele Jahre, Bräuche, Geschichten, Kunst und Sagen. Sehe schon die Nachwelt klagen und fragen, warum habt ihr das verkommen lassen?”

(aus: Frei.Wild - Wahre Werte)

"Südtirol, wir tragen deine Fahne, denn du bist das schönste Land der Welt, Südtirol, sind stolze Söhne von dir, unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her. Südtirol, deinen Brüdern entrissen, schreit es hinaus, lasst es alle wissen, Südtirol, du bist noch nicht verlor'n, in der Hölle sollen deine Feinde schmor'n. (...) Edle Schlösser, stolze Burgen und die urigen Städte wurden durch die knochenharte Arbeit uns'rer Väter erbaut. Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik an diesem heiligen Land, das uns're Heimat ist."

(aus: Frei.Wild – Südtirol)

"Frei.Wild" feiert eine Schlägermentalität ab und verbindet den völkisch-deutschen Nationalismus mit männlichen Gewaltinszenierungen:

"Ich seh in deine Augen, ich seh in dein Gesicht. Seh deine freche Fresse, oho, ich erkenne Dich. Hast auf mich geschlagen, warst einer dieser Drei. Doch in fünf Minuten, sind's ja eh nur noch zwei. Sind's ja eh nur noch zwei, Jaaaah. Denn heut verhaue ich Dich, schlag Dir mein Knie in deine Fresse rein. Heut vermöbel ich Dich, Zähne werden fallen durch mich. Und ich tret Dir in deine Rippen, schlag mit dem Ellbogen auf Dich ein. Tut mir leid mein Freundchen, aber Rache muss sein, die muss sein. Jetzt liegst Du am Boden, liegst in deinem Blut. Das Blut auf meinen Fäusten, ich find das steht mir gut. Wirst es jetzt wohl merken, zu dritt auf einen geht man nicht.Ich fang an zu lachen, jahaha, seh Dein entstelltes Gesicht. Seh Dein entstelltes Gesicht, Jaaaah (...) Und ich tret Dir in deine Rippen, schlag mit dem Ellbogen auf Dich ein. Tut mir leid du Arschloch, aber Rache muss sein, die muss sein."

(aus: Frei.Wild – Rache muss sein)

Im Song "Schwarz und Weiß" besingt "Frei.Wild" ein sexistisches Frauenbild:

"Weich oder hart, dick oder dünn, reich oder arm, hetero oder warm, Pampa oder City. Wir sind hier und Du bist dort, weit weg von mir. Eckig oder rund, farblos und bunt, die eine will's von Hinten, die andere nimmt ihn in den Mund, Nord- und Südpol, USA und der Rest der Welt."

(aus: Frei.Wild – Schwarz und Weiß)

Es ist vor allem der gekränkte Narzissmus der jungen Männer, den sich Frei.Wild zu Nutze macht. Gegen deren Erfahrungen von Überzähligkeit, Schwäche und Beschämung setzt man die Phantasie, endlich mal auf der siegreichen Seite zu stehen:

"Nein, du bist kein Verlierer. So schnell machst du dir nicht ins Hemd. Schlimme Dinge können passieren. Die zum Glück nicht jeder von uns kennt. Angst jedoch die kennt ein Jeder. Doch selten spürt sie wohl der Jäger. Rückzug fällt für dich nicht ins Gewicht. Ist der Feigheit verdammtes Arschgesicht. You are the best - fuck the rest. Du bist stärker als du denkst. Gehst nach vorn, nicht zurück. Eroberst Selbstwertdasein nach und nach zurück. Angriff, Sturm, Satz uns Sieg. Weil's kein aufgeben für dich gibt. Wirst du am Leben bleiben. Wird man sich vor dir verneigen. Wirst du zwar manchmal leiden. Aber auch stets du selber bleiben. Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben."

(aus: Frei.Wild – Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben)

Frei.Wild verharmlost mit einem unpassenden Vergleich die Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden im
Nationalsozialismus:

"So und gar nicht anders fing alles an. Wir reiten wieder in den Untergang. Und wir werden die Welt wieder in Tränen sehen. So und gar nicht anders fing alles an. Wir reiten wieder in den Untergang. Wir reiten in den Untergang. Nichts als Richter, nichts als Henker. Keine Gnade und im Zweifel nicht für dich. Heut gibt’s den Stempel, keinen Stern mehr. Und schon wieder lernten sie es nicht. Und sagst du mal nicht Ja und Amen. Oder schämst dich nicht für dich. Stehst du am Pranger der Gesellschaft. Und man spuckt dir ins Gesicht. Und ganz vorne stehen die Ärsche unterm großen Heiligenschein. Liebevoll und solidarisch treten sie lustvoll in dich rein."

(aus: Frei.Wild – Wir reiten in den Untergang)

Ein Text von Frei.Wild kann als Anspielung auf den im deutschen Strafegesetzbuch enthaltenen Volksverhetzungsparagraphen (§130, §130 Abs.4) und das Verbot der Holocaustleugnung gesehen werden, wenn die Band – ganz im Stil der Neonaziszene – davon spricht, bestimmte Themen wären in Deutschland verboten:

"Es kehrt zurück, was irgendwann war und was verloren schien. Was viele dachten, doch nie sagten. Die Meinungsfreiheit war dahin. Jeder verstellte seine Worte und Tabus blieben Tabus. Gewisse Themen waren verboten im Land der Vollidioten. Nimm die Hand vom Mund, sag was Du fühlst wenn Du dagegen bist. Und wo Recht zu Unrecht wird, wird der Widerstand zur Pflicht. Manipulierte Illusion, ein Bein von deren Thron. Die Freiheit gab es hier noch nie und alle fallen auf die Knie."

(aus: Frei.Wild – Nur Dumme sagen ja und Amen)

Schließlich lässt Frei.Wild dem Hass auf alles, was links oder "politisch korrekt" sein könnte, freien Lauf - und das mit klar antisemitischen Anspielungen:

"Es gibt nur ihre Meinung und sie denken nur schwarz-weiß. Sie bestimmen was gut, was böse ist, sie sind das, worauf ich scheiß. Sie richten über Menschen, ganze Völker sollen sich hassen. Nur um Geschichte, die noch Kohle bringt, ja nicht ruhen zu lassen. Nach außen Saubermänner, können sie jeden Fehler sehen. Sind selber die größten Kokser, die zu Kinderstrichern gehen. Ich scheiß auf Gutmenschen, Moralapostel, selbsternannt, political correct. Der die Schwachen in die Ecke stellt und dem Rest die Ärsche leckt. Ich scheiße auf Gutmenschen, Moralapostel, selbsternannt, sie haben immer Recht. Die Übermenschen des Jahrtausends, ich hasse sie wie die Pest."

(aus: Frei.Wild – Gutmenschen und Moralapostel)

Wer mögen die "größten Kokser" sein, die "zu Kinderstrichern gehen"? Wer mögen die "Übermenschen" sein, die man "wie die Pest" hassen soll? Und wer lässt Geschichte nicht ruhen, um sich daran zu bereichern? Mit einem Augenzwinkern darf jeder Neonazi hier verstehen, was er verstehen will, nämlich beispielsweise, dass die Juden, die zu Kinderstrichern gehen, die Deutschen knechten, um sich am Holocaust zu bereichern.

Zum Schluss vier Zitate über "Frei.Wild":

"Sie mimen die wilden Rebellen, die Musik für harte Männer machen, und verbinden dieses Erscheinungsbild mit kitschigem Heimatabendpathos – eine völkisch-nationalistische Melange aus dem Rockmusikantenstadl, die bei patriotischen Fans in Bozen ebenso ankommt wie in Rostock oder an der Ruhr". (Die ZEIT)

"'Patriotische' Bands wie Frei.Wild und ihre Erfolge sind gleichermaßen Ausdruck wie Motor der rechten Fanatisierung Jugendlicher." (Heribert Schiedel, in: Der rechte Rand Nr 129)

"Ihr Auftreten ist duch nationale Feindbildkonstruktionen, Intoleranz und männliche Gewaltverherrlichung gekennzeichnet. Durch die große Breitenwirkung der Band birgt dies ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential." (Antifa Meran)

"Frei.Wild bleiben ein Übel". (taz)