Andreas Benl
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extrablatt-online.net
Über das Elend der Kultur
Interview mit Andreas Benl über die poststrukturalistische Rezeption von Islam und Islamismus
sowie über die Unvereinbarkeit von Emanzipation und Kultur.
http://archive.fo/eLoCF
2014
Andreas Benl: Sehnsucht nach Differenz
Video
Freitag, 13. Juni 2014 - 17:00
Ort:
Oetinger Villa (Kranichsteiner Straße 81)
Während die Krise um die Ukraine allerorts heftige Kontroversen auslöst,
erscheint die Beurteilung des iranischen Regimes
mittlerweile fast im gesamten politischen Spektrum
Deutschlands, Europas und sogar der USA wesentlich milder,
Israels Warnungen werden dagegen abgetan.
Die „Charme-Offensive“ des neuen Präsidenten Hassan Rohani
ruft einmal mehr die Kräfte des Appeasements in der westlichen Politik auf den Plan.
Während diese offizielle Zusammenarbeit
sich zumindest teilweise mit ökonomischen und politischen Interessen erklären lässt,
wirft der „Appeal“ der Islamischen Republik im Besonderen
und des Islamismus im Allgemeinen
bei westlichen Intellektuellen
Fragen nach seiner ideologischen Attraktivität auf.
Als Foucaults Apologien Khomeinis 1979
auf die mörderische Realität trafen,
sah er sich noch vehementer Kritik aus der Linken ausgesetzt.
Seitdem haben sich die Kräfteverhältnisse von der Kritik des Islamismus
hin zur Denunziation der sogenannten Islamophobie verschoben.
Wie aber erklärt sich die Bereitwilligkeit,
mit der das Phantasma vom »Reformislamismus« beschworen wird –
bis hin zur Forderung, Rohani den Friedensnobelpreis zu verleihen?
Und warum kann die Islamische Republik
ideologische Unterstützung in ganz anderem Ausmaß
im Westen mobilisieren
als jede säkulare Diktatur?
Der Vortrag soll die historischen und ideologischen Hintergründe dieser Entwicklung beleuchten.