Demokratische National-Sozialistische Gemeinschaft

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Neonazismus, Nationalsozialismus, Höxter


Demokratische National-Sozialistische Gemeinschaft

http://www.parteienlexikon.de/DNSG_1974.php
https://archive.ph/m58my

Gründung: 13.7.1974 (2)

Vorstand: Stand 27.1.1975

Vorsitzender: Georg Banszerus (Höxter)
Stellv.: Helmut(h) Reith
Schatzmeister: Frau Banszerus
Schriftführer: Herr Schmodde
Refer. f. Studentenfragen: Herr Stockmeier
Jugendreferent: Herr Gebser
Beiseitzer: Herr Zehnsdorf, Herr Sönke,
Herr P. Schmitz
Propagandareferent: Herr Lütjefend
Landesref. Hessen: Helmut(h) Reith
Landesref. Niedersachsen: Gerhard Anhuth
Landesref. NRW: Herr Zehnsdorf
Kassenprüfer: Herr Heise, Herr F. Schmitz

(1)

Auflösung: Frühjahr 1976 (2,6)

Mitgliederzahl: 1975: min. 13 (1)


Gliederung

Stand 27.1.1975

Landesverbände:

In der Unterlagensammlung des Bundeswahlleiters sind keine Landesverbände der DNSG verzeichnet.
In der Liste der Bundesvorstandsmitglieder
wurden allerdings für Hessen, Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen je ein Landesreferent genannt (1).

An dem Treffen am 6. März 1976 in Höxter
soll laut einer Dokumentation des Kommunistischen Bundes (KB) eine Jugendgruppe der Partei teilgenommen haben (4).


Parteitage

u.a.

13.7.1974 Gründungsversammlung in Höxter (1b)
1975  ?
1976  ?

soweit ermittelt:

Geschichte

Am 13. April 1974 entstand in Höxter die Demokratische National-Sozialistische Gemeinschaft (DNSG) (1b,2).
Zum Vorsitzenden wählte man Georg Banszerus, der in der westfälischen Stadt über viele Jahre einen Buchhandel mit dem Schwerpunkt nationalsozialistisches Schriftgut betrieb.
Mit gewissem Erfolg suchte er immer wieder Kontakt zu Vertriebenenverbänden.
Darüber hinaus unterhielt er Verbindung zur "Nationalistischen Kampfgruppe Ostwestfalen-Lippe" (3).
Die DNSG verstand sich als "Zusammenschluß" nationaler Deutscher aller Stände und Weltanschauungen" (1c).
In ihrem kurzen Parteiprogramm forderte die Partei u. a. eine Abkehr vom Klassenkampfgedanken, soziale Gerechtigkeit oder auch den Schutz vor Überfremdung.
Wirtschaftspolitisch wollte man den Mittelstand zu Lasten des "Expansionsdranges ...
großkapitalistischer Betriebe" stärken nebst einer Minderung der Anbänigigkeit von anderen Ländern.
Außerdem müße das geltende Geschichtsbild überprüft,
die Urteile der Nürnberger Prozeße revidiert,
sowie die öffentliche Verwendung von NSDAP-Kennzeichen wieder zugelassen werden (1b).
Am 6. März lud die Demokratische National-Sozialistische Gemeinschaft zu einem politischen Seminar nach Höxter ein.
Neben ihren eigenen Vertretern nahmen daran
unter anderem jene der Faschistischen Front (Michael Borchardt)
sowie des "Freundeskreises der NSDAP" um Wolf-Dieter Eckart,
einer Nachfolgeorganisation dem von ihm geschaffenen und 1969 noch vor seiner offiziellen Gründung vom Bundesinnenminister verbotenen "Bundes Deutscher Nationalsozialisten" (BDNS) (5), teil.
Eines der Ziele war die Vertiefung einer Zusammenarbeit zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches.
Referatsthemen waren:
Die Propaganda als Waffe des Kampfes (Borchardt)
Die aktuelle politische Lage 1976 (Banszerus)
Der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik (Eckart)
Demokratie aus Sicht der DNSG (DNSG-Jugendgruppe)(4)

Nach nicht 100prozentig belastbaren Informationen soll die Demokratische National-Sozialistischen Gemeinschaft dort,
bzw. im selben Monat, im Freundeskreis der NSDAP aufgegangen sein.
Sie führte nach Aussage der selben Quelle als Emblem den Adler des Dritten Reiches mit der Abkürzung "DNSG" an Stelle des Hakenkreuzes in seinen Klauen (6).
Der Bundeswahlleiter löschte die Gemeinschaft am 15. Juni 1976 wegen ihrer Auflösung aus seiner Unterlagensammlung (2).