Deutsche Physik

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Deutsche Physik
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Die sogenannte Deutsche Physik, auch arische Physik,
war eine nationalsozialistisch geprägte Lehre,
die einige deutsche Physiker
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vertraten
und die Physik mit rassistischen Ansichten vermischte.
Sie lehnten die aufkommende moderne Physik
als zu mathematisch und theoretisch ab
und befürwortete eine stärkere Betonung der Rolle der experimentellen Physik.
Insbesondere sprachen sie sich
gegen die von Albert Einstein entwickelte Relativitätstheorie und die Quantenmechanik aus
und verwarfen deren Aussagen als zu wenig anschaulich
und zu wenig intuitiv (so z. B. Unschärferelation und Welle-Teilchen-Dualismus
in der Quantenmechanik bzw. Raum-Zeit-Kontinuum und nichteuklidische Raumgeometrie der Relativitätstheorie).
Die Deutsche Physik war geprägt von dem antisemitischen Gedankengut,
das in der aufgeheizten politischen Stimmung der 1920er Jahre
nach dem verlorenen Weltkrieg
in der politisch instabilen Weimarer Republik
weit verbreitet war.
Hinzu kam, dass viele führende theoretische Physiker
und Vertreter der neuen Theorien jüdischer Abstammung waren.

Deutsche Physik ist auch der Titel
eines vierbändigen Lehrbuches (1936)
von Philipp Lenard,
das die Entwicklungen der modernen Physik
auf der Basis der klassischen Physik
etwa mit Hilfe der Äthertheorie zu erklären versucht.