Postkolonialismus
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Postkolonialismus
Postkolonialismus ist eine geistige Strömung,
die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Auseinandersetzung
mit der Geschichte des Kolonialismus und Imperialismus entwickelte.
Sie wird dem Poststrukturalismus zugerechnet
und beschreibt ein „dialektisches Konzept“,[1]
das zum einen die Dekolonialisierung
und politische Souveränität der ehemaligen Kolonien
gegenüber ihren Kolonialmächten zugrunde legt,
zum anderen aber ein Bewusstsein für das Fortbestehen
imperialistischer Strukturen in verschiedenen Lebensbereichen
wie z. B. der Politik und Ökonomie schaffen will.[2]
Postkolonialistische Theoriebildung existiert unter anderem
in Geographie, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie, Religionswissenschaft und Theologie.
Postkolonialistische Ansätze untersuchen Kultur und Identität der durch Kolonialisierungskontexte geprägten Nationen oder Bevölkerungsgruppen.
Sie verfolgen dabei ein emanzipatorisches Interesse durch ihren diskursiven Einfluss auf die Rekonstruktion des kulturellen Wissensbestands.
Die meisten ihrer Theoretiker wie z. B. Horni K. Bhabha oder Maria do Mar Castro Varela
verstehen sie nicht nur als Wissenschaft,
sondern auch als Widerstandsform;
andere betonen den Aspekt der Transformation der postkolonialen und kolonisierenden Gesellschaften
oder die Notwendigkeit der Wiederversöhnung (reconciliation).[3]
Einflussreich für die Entwicklung des Ansatzes war die Subaltern Studies Group.
Theoretikerinnen und Theoretiker des Postkolonialismus (Auswahl)
- Homi K. Bhabha
- Timothy Brennan
- Dipesh Chakrabarty
- Frantz Fanon
- Leela Gandhi
- Stuart Hall
- bell hooks
- Achille Mbembe
- Toni Morrison
- Benita Parry
- Edward Said
- Gayatri Chakravorty Spivak
- Gauri Viswanathan
- Meyda Yegenoglu
- Robert J.C. Young
- Axel Dunker