Uwe Barschel
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Uwe Barschel
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(* 13. Mai 1944 in Glienicke/Nordbahn; † in der Nacht vom 10. zum 11. Oktober 1987 in Genf) war ein deutscher Politiker (CDU).
Er war nach seiner Zeit als Landesminister von 1982 bis 1987 Ministerpräsident Schleswig-Holsteins.
Kurz nachdem ihn ein während des Landtagswahlkampfs aufgekommener Skandal, der als Barschel-Affäre Aufsehen erregte,
zum Rücktritt veranlasst hatte, wurde er am 11. Oktober 1987 im Hotel Beau-Rivage in Genf tot aufgefunden.
Barschel wuchs mit seinen Geschwistern bei seinen Großeltern in einer Barackenanlage für Flüchtlinge in Börnsen bei Geesthacht auf.
Da die Mutter als Näherin arbeitete, überließ sie die Erziehung ihren Eltern.
Barschels Vater Heinrich, ein Mathematiker, gilt als verschollen.
Er fiel vermutlich am 1. April 1945 in den letzten Kämpfen um Berlin.
Seine Lehrer am Städtischen Gymnasium Geesthacht beschrieben ihn als auffällig ruhig und ernst, seine Mitschüler als sehr ehrgeizig und karrierebewusst.
Er lud als Schulsprecher 1963 auf Vorschlag seines mit dem Nationalsozialismus sympathisierenden Geschichtslehrers Heinrich Kock den als Nachfolger Hitlers amtierenden letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz ein.
Dieser war als Kriegsverbrecher im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden und sollte vor den Schülern der Klassen 9 bis 13 über das Thema Der 30. Januar 1933 und seine Folgen referieren.
Dabei konnte Dönitz eineinhalb Stunden lang seine positive Sicht des Nationalsozialismus ausbreiten.
Weder Schüler noch Lehrer stellten kritische Nachfragen.
Das führte zu einem politischen Skandal.
Infolge dieser Affäre, die neben einer europaweiten Medienresonanz zu dem Einsatz eines Ermittlers aus dem Kultusministerium an der Schule in Geesthacht führte, beging der für die Genehmigung der Veranstaltung verantwortliche Schulleiter Georg Rühsen Suizid.
Die Einwohner von Geesthacht gaben der ihrer Ansicht nach erbarmungslosen Berichterstattung der Presse die Schuld am Tod des Schulleiters.
Als Innenminister Schleswig-Holsteins nahm Uwe Barschel 17 Jahre später am Dönitz-Begräbnis teil.