Bürgerliche Gesellschaft
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Bürger-Gesellschaft, Zivil-Gesellschaft
in der deutsch-sprachigen wikipedia:
Bürgerliche Gesellschaft
Der Begriff bürgerliche Gesellschaft ist eine Lehnübersetzung des englischen civil society,
der wiederum eine Übersetzung des lateinischen societas civilis beziehungsweise des altgriechischen koinonia politiké (κοινωνία πολιτικὴ) ist.[1]
Eine Verwendung des Begriffs im Deutschen ist spätestens für das Jahr 1581 durch Marx Rumpolt belegt.[2]
Eine zentrale Stellung nimmt die bürgerliche Gesellschaft bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel ein.
In seiner Rechtsphilosophie bezeichnet der Begriff ein Stadium menschlicher Gemeinschaft,
welches auf einer Entwicklungsstufe zwischen Familie (unterste Stufe) und Staat (höchste Stufe) angesiedelt ist.[3]
Sozialgeschichtlich bezeichnet bürgerliche Gesellschaft eine europäische Sozialformation des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts
mit Beginn der Industrialisierung, die von der schmalen Schicht der Besitzbürger (Bourgeoisie) und Bildungsbürger geprägt war.[4][5]
In der Umgangssprache und der Politikwissenschaft ist der Begriff seit den 1990er Jahren in zahlreichen Kontexten
sowie als Übersetzung des englischen civil society durch den Neologismus Zivilgesellschaft verdrängt worden.[3]
Daneben hat der Begriff semantische Überschneidungen mit dem gesellschaftlichen Ideal[6] einer Bürgergesellschaft:
einer Gesellschaft aus freien, mündigen Staatsbürgern, die ihre persönlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten unabhängig von Staat und Kirche frei und autonom regeln.[4]