Daniel Alter

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Daniel Alter
in der deutschsprachigen wikipedia

(* 1959 in Nürnberg) ist ein deutscher Rabbiner und seit Ende 2012 Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.

Mi. 12.2.2014 19:00 Vortrag
Burschenschaftlicher Abend der "Vereinigung Alter Burschenschafter zu Berlin (VAB)"
Daniel Alter zum Thema:
"Gemeinsam über Aufklärung gegen latenten und offenen Antisemitismus"
Ort: Haus der Berliner Burschenschaft Gothia, Königstr. 3, 14163 Berlin
Berlins umtriebigster und rechtester Burschenschaft,
veranstaltet zusammen mit der ebenso rechten Sängerschaft Borussia Berlin
(Mitglied u.a. der Berliner Innensenator Frank Henkel)

TAZ 14.02.2014 René Hamann
Links ist alles, was links von der CDU ist
OBSKUR Rabbiner Daniel Alter redet vor der rechten Burschenschaft Gothia über Antisemitismus

siehe auch gemeindewatch.blogspot

Jews On Demand - 3
Heute: Daniel Alter, Bambi-Preisträger, Experte für Integration und Rabbi on the run.
von Henryk M. Broder 02.03.2014 13:57 Leserkommentare (2)*

Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde 3/2014
Seite 19 Daniel Alter & die braunen Burschen

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Chronik-Fotos
Berliner Burschenschaft Gothias Seite

auch, wenn auch ohne weitere Kommentare, auf der facebookseite der zur Gothia gehörenden Schülerverbindung Iuvenis Gothia

Am 12. Februar 2014 sprach Rabbiner Daniel Alter, der Antisemitismusbeauftragte und Beauftragte für interreligiösen Dialog der Jüdischen Gemeinde Berlins, auf dem Haus der Berliner Burschenschaft Gothia.

Gemeinsam mit der Sängerschaft Borussia zu Berlin, deren prominentestes Mitglied derzeit Innensenator Frank Henkel ist,
lud die Burschenschaft den Rabbiner Alter zu einem Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema ,,Antisemitismus heute“ ein.

Das Interesse war groß, über 60 Personen fanden ihren Weg in das bürgerliche Zehlendorf.
Unter den Besuchern fanden sich nicht nur Verbindungsstudenten jeglicher Couleur,
sondern auch viele Gäste ohne Band und Mütze.
Die Plätze im Saal reichten kaum aus, selbst das Klavier diente als Sitzgelegenheit.

Daniel Alters Auftreten entspricht dem Bild eines modernen Rabbiners.
Erst lässig mit Schirmmütze zur Tür herein, sodann adrett im dunklen Anzug und Kippa.
Immer mit jener Würde, die man einem Geistlichen zuschreibt.

Auf viele Fragen gab der 1959 in Nürnberg geborene und in Frankfurt am Main aufgewachsene Rabbiner souverän Antworten:
Wo sehen Sie die größte Gefahr für die jüdischen Gemeinde in Berlin?
Strategien gegen Judenfeindlichkeit? Ansätze um den Dialog zwischen Christen und Juden zu verbessern?

Einleitend gab Rabbiner Alter einen kurzer Überblick über die jüdische Gemeinde in Berlin, sowie geschichtliche Informationen, insbesondere zur Emanzipation der Juden in Preußen bis hin zu den schrecklichen Verbrechen der Nationalsozialisten.
Anschließend erläuterte er die Vielfältigkeit des Judentums in den einzelnen Facetten und ließ zwischendurch immer wieder Fragen aus dem Publikum zu.

Schlussendlich ging es um Lösungsansätze um das Thema Antisemitismus richtig zu behandeln und Problembewusstsein zu stärken.
Es sei ein Fehler Antisemiten ausschließlich bei Neonazis zu suchen, denn auch im linken Milieu sei dieser leider viel zu häufig zu finden.
Beispielhaft nannte Rabbiner Alter die erste Selektion von Juden und Nichtjuden seit dem Zweiten Weltkrieg während der Entführung eines Passagierflugzeugs durch die linke Terrorgruppe RAF.

Trotz des ernsten Themas, lockerte der eloquente Rabbiner die Stimmung immer wieder gekonnt durch verschiedene Anekdoten aus seinem Erleben auf.

Als er am Ende des Vortrages als kleine Aufmerksamkeit einen koscheren Wein erhielt, waren die Lacher erneut auf Seiten des Rabbiners.
Für ihn als ,,Fan“ des deutschen Bieres hätte es einen Wein gar nicht gebraucht, schließlich sei dieses aufgrund des Reinheitsgebots sowieso koscher.
Anschließend wurde ihm noch ein Karikaturenbuch über Verbindungsstudenten überreicht,
denn Burschenschaften können anscheinend über sich selber lachen.

Als Resümee lässt sich festhalten, dass Veranstaltungen wie diese hervorragend dazu dienen, gegenseitiges Verständnis noch zu verstärken.
Auffällig an diesem Abend war, dass es überhaupt keine trennenden Konfliktpunkte zwischen der jüdischen Gemeinde und Burschenschaften zu geben scheint.
Gerade die gute Kenntnis der eigenen Geschichte und der daraus erwachsenden Verantwortung, sowie die Toleranz andere zu akzeptieren, sind ein untrennbares Band.

Einer der Zuhörer bekundete am Ende der Veranstaltung, dass er doch ein wenig überrascht sei, wie falsch die mediale Berichterstattung über Studentenverbindungen häufig sei.
Antisemitismus sei hier auf jeden Fall nicht zu finden.

Top-Kommentare
Meron Branik, Dan Iel, Peter Büttner und 107 anderen gefällt das. 23 mal geteilt
Patrick Lampert
Ich empfehle die Lektüre des taz-Artikels zu dem Vortrag.
Die Herren und Damen dort sind anscheinend erstaunt, dass Rabbiner über das Judentum referieren können und ich bin erstaunt darüber, dass Sängerschafter und Burschenschafter anscheinend mit Monstranzen herumlaufen (irgendwie hätte ich dass eher bei katholischen Verbindungen erwartet)
6 · 17. Februar um 04:34 · Bearbeitet
Iul Ius Gibts da einen Link?
17. Februar um 04:57
John Lackland http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba... - taz.de
Es klingt wie ein Witz mit böser Pointe: Spricht ein Rabbi vor einer Burschenschaft. Aber, um...
taz.de|Von taz, die tageszeitung
17. Februar um 05:08 John Lackland Hut ab vor der flotten Veranstaltung!
Die Gothia scheint sich auf einem durchweg zielführendem Weg zu befinden; weiter so!
Der hoch-tendenziöse Taz Artikel bestätigt ohnehin nur noch weiter die Borniertheit und Weltfremdheit derer Schreiberlinge.
Burschenschaftliche Grüße aus dem Rheinland!
6 · 17. Februar um 05:12 · Bearbeitet
Siegfried Wenninger Und von der mangelden Allgemeinbildung der taz-Schreiber.
Eine Monstranz ist doch nichts zum Anziehen.
Korrekt waere bei Geistlichen "im vollen Ornat" auch wenn das natuerlich auf Verbindungsstudenten ebenfalls nicht zutrifft. Der Artikel ist peinlich.
3 · 17. Februar um 07:28
Leuthold Frieshardt Alle saßen dort in voller Monstranz - da einem Nichtgeweihten es nicht gestattet ist das Allerheiligste in einer Monstranz herumzutragen, frage ich mich womit die Monstranzen gefüllt waren?
Vielleicht mit der Dummheit des taz-Schreiberlings?
5 · 17. Februar um 07:33
Patrick Lampert Wahrscheinlich hat bei der traditionell kirchennahen taz einfach die Auto-Korrektur das Wort "Montur" mit "Monstranz" ersetzt.
3 · 17. Februar um 12:07
Detlef Schütz Zum taz-Artikel: Mal abgesehen von der offensichtlichen und peinlichen mangelnden Bildung des Verfassers:
Wer sich ein geschlossenes Weltbild zulegt und dieses fürderhin als unangreifbar wie ein religiöses Dogma behandelt,
richtet sich in seiner erkenntnisfeindlichen Welt genüßlich ein und merkt nicht,
wie beschränkt (im wörtlichen Sinn) er ist.
Er bekennt sich damit dazu (und ist ob dieser Selbstfesselung oft unfähig) seinen Verstand als Instrument kritischer Auseinandersetzung zu gebrauchen,
folgt oft einem "Bauchgefühl", das ihn wiederum in seiner Argumentationsintoleranz bestärkt und fällt so hinter alle Errungenschaften der Aufklärung zurück.
3 · 17. Februar um 12:33
Mäx Power "gestriegelt, ausgestellt schneidig" - das sind doch Adjektive, die wie Pils runter gehen 4 · 17. Februar um 06:58
Adrian Jochum Ich finde den taz-Artikel possierlich Blöd...Klischees nicht erfüllt gefunden, füllen wir die Seite eben mit belanglosem Geschwafel. Peinlich...
1 · 18. Februar um 03:28

Facebook Berliner Burschenschaft Gothia

So, dann wollen wir der Rezension der 68er–Postille (nicht mit dem Postillon verwechseln, die taz meint es tatsächlich ernst, auch wenn es häufig wie Satire klingt) unseres letzten burschenschaftlichen Abends mal ein wenig Reichweite verleihen.

Der Autor des – nun ja, „Artikel“ ist wohl etwas weit hergeholt – sagen wir mal des erweiterten Leserbriefes, der – höhö – „Schriftsteller“ René Hamann (Warum ist der Nachname noch nicht gegendert?), beehrte uns mit seiner Anwesenheit.
Das freut uns ernsthaft. Wir versuchen ja wo es denn möglich ist, den Diskurs zu befördern. Den lebhaften Austausch der Argumente und Meinungen.
Leider ist die andere Feldpostnummer da immer etwas zurückhaltend. Genau genommen beschränkt sie sich einerseits darauf, ihre jung-dynamische, aktionsorientierte AntiFa-Straßenmiliz, die „SA der Friedensbewegung“ wie Broder sie nannte, anzustiften brandzustiften oder anderweitig Terrorpotential zu entfalten.
Das zweite Standbein der Strategie gegen solche, die sich noch den Luxus erlauben eine eigene Meinung abseits der Mao-Fibel zu entwickeln, ist es, über die eigene Medienmacht, diskreditierende Artikel über uns als Verbindung oder einzelne Mitglieder zu forcieren.
Diese sind dann wiederum so eine Art journalistisches Leipziger Allerlei.
Halb- und noch-nicht-mal Halbwahrheiten, Verleumdungen, Verzerrungen, Drohungen und schlicht schlecht recherchierte Skurrilitäten geben sich da häufiger die Klinke in die Hand, als die Freier im örtlichen Bordell an dem magischen Tag, wenn sich Lohnempfang und Messezeit überschneiden.

Kurz: Herr Hamann war bei uns. Kennt jemand Herrn Hamann?
Ist wohl ein „Schriftsteller“. Ein ausgezeichneter sogar. Mit dem „lauter niemand“-Preis und dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats wurde er ausgezeichnet.
Tiefrotberlin gönnt sich halt den Luxus großzügiger Förderung seiner politisch-literarischen Intelligenzija, solange diese denn auch auf Parteilinie ist. Freien Schriftstellern und Journalisten ist der übliche produktive Arbeitstag des Durchschnittsmenschen ja eher fremd. Wozu sich auch als intellektuelle Krone der Schöpfung die Hände mit ehrlicher Arbeit schmutzig machen, wenn man den dusseligen Arbeitern einfach was aus dem Steuertopf abzwackt.
Ihnen dann vorschwadroniert, wie unabdingbar und existentiell diese „Förderung“ ist und auf die Frage nach verfallenden Schulgebäuden nach Steuererhöhungen schreit.

Wie man inzwischen weiß, hätte Goethe ohne staatliche Förderung seinen Werther nie schreiben können und auch die Mona Lisa wäre wohl nie gemalt worden. Man hat’s ja dank der etwa 0,6 Flughafen aus dem Länderfinanzausgleich.
Für die Nicht-Berliner: Da normale Menschen sich die aberwitzigen Summen an Steuergeldern, die das rote Berlin verschwendet nicht mehr vorstellen können, rechnen wir in „Flughafen“. 1 Flughafen entspricht in etwa siebentausendmillionen Euro, 7.000.000.000, oder auch 7 Milliarden.

Ob’s den Preis auch gegeben hätte, wäre er Burschenschafter gewesen? Vermutlich nicht. Vermutlich hätte gar nichts bekommen. Vielleicht schlechte Presse, eins auf die Nase und das Auto warmsaniert.

Apropos, Herr Hamann: B-U-R-S-C-H-E-N-S-C-H-A-F-T-E-R. Das „L“ in dem Wort ist so stumm, dass es nicht mal mitgeschrieben wird! Sie schreiben, dass das Auditorium „nahezu vollständig aus Burschenschaftlern“ bestand. Stimmt nicht. Es waren auch Sängerschafter – immerhin Mitorganisatoren -, Landsmannschafter, Turnerschafter (Sie sehen, das „l“ ist auch hier immer völlig stumm) anwesend. Und bei den Mitveranstaltern handelte es sich um die Sängerschaft Borussia, deren bekanntestes Mitglied ja derzeit der Innensenator Frank Henkel ist (In diesem Fall mit ,,l“, denn er heißt ja nicht ,,Henke“).

Sie schreiben weiter, „im kleinen Saal der rechten Gothia-Burschenschaft in Zehlendorf“. Wenn man als Schriftsteller von ihrem Format es gewohnt ist, seine Lesungen vor ausverkauften Fußballstadien zu halten, kommt einem unser Kneipsaal vielleicht klein vor. Ehrlich gesagt, ist es unser einziger Saal, weswegen wir auf eine Unterscheidung in klein und groß verzichten. Auf die Größe kommt es ja aber auch nicht an, sondern darauf, was man damit macht. Und um inzwischen einer ganzen Heerschaar von Qualitätsjournalisten ein Auskommen zu ermöglichen, reicht es ja offensichtlich. Und es heißt „Burschenschaft Gothia“ oder schreiben Sie auch über das „Titanic-Schiff“ oder sind gar der „Hamann-„Schriftsteller““?

„Die Rechtskonservativen im Publikum hingegen, allesamt angetreten in voller Monstranz inklusive orangefarbener, blauer und grüner Schirmmützen, gestriegelt, ausgestellt schneidig, suchten nach Verständnis und Gemeinsamkeiten.“ Da schaudert es einen ja. Schon gruselig, wenn der Autor die Gabe zu besitzen scheint, in die Köpfe der Menschen die ihn umgeben hineinschauen zu können. Da glaubt man Leute jahrelang zu kennen und in vielen Gesprächen eher als liberal oder gar geheim-sozialdemokratisch einzuordnen, sind das in Wirklichkeit nicht nur unisono Burschenschafter, sondern auch noch alle rechtskonservativ.
Und eine „Monstranz“ ist ein liturgisches Schaugerät. Als Bezeichnung für Band und Mütze ist das Wort nun wirklich nicht geeignet. Vermutlich meint der studierte Germanist, Schriftsteller und Journalist hier „Ornat“. Was „ausgestellt schneidig“ sein soll, weiß man nicht, aber sicherheitshalber mal: Bierjunge!

Ebenso wurde nicht nach ,,Verständnis und Gemeinsamkeiten“ gesucht, da sich davon nun nichts ausschließt. Ist ja nicht so, dass der Mondmensch zu Marsmenschen sprach und mal schauen wollte, ob die auch eine oder zwei Antennen am Kopf haben. Ziel der Veranstaltung war die Herausarbeitung eines drängenden gesellschaftlichen Problems der Ausgrenzung und Verfolgung religiöser und sozialer Gruppen, in einem Land, das unter dem Mehltau der Alt- und Neo-68er-Dogmen immer mehr totalitäre Züge anzunehmen scheint und alles bekämpft, was gegen die ideologische Maxime verstößt.

Alles in allem ein gewohnt unterirdischer Artikel: stilistisch und inhaltlich sowieso – taz eben. Obskur ist es im Übrigen noch am ehesten zu nennen, sich unter falschen Namen in Turnschuhen ohne Anzug mit Kamera auf eine Veranstaltung zu begeben und zu anzunehmen, so wäre man getarnt.
- Kleiner Tipp: Nur ein Trenchcoat und so eine falsche Karnevalsbrille mit Nasenapplikation hätte den investigativen Journalisten noch besser tarnen können. -

Man ist bei uns im Übrigen auch willkommen, wenn man nicht ,,unsere" Meinung vertritt, kann sich ganz normal anmelden und mit uns reden. Auch wenn es bei politisch linksgestrickten Veranstaltungen üblich ist, Andersmeinende niederzubrüllen, anzugreifen und rauszuschmeißen, sind wir auch hier eher konservativ und halten uns an die urburschenschaftlichen Forderungen: Rede- und Meinungsfreiheit.

Rabbiner Daniel Alter redet vor der Burschenschaft Gothia über Antisemitismus - taz.de taz.de 18. Februar um 04:43 · Öffentlich 6 Kommentare
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Berliner Burschenschaft Gothia
[Zur Sicherheit, falls der Text mal auf der taz-Seite ,,verschwinden" sollte: ,,Links ist alles, was links von der CDU ist
] OBSKUR Rabbiner Daniel Alter redet vor der rechten Burschenschaft Gothia über Antisemitismus Es klingt wie ein Witz mit böser Pointe: Spricht ein Rabbi vor einer Burschenschaft. Aber, um es gleich zu sagen: Die böse Pointe fand glücklicherweise nicht statt. Und ein Witz war es auch nicht, sondern von beiden Seiten durchaus ernst gemeint: Der Rabbiner Daniel Alter, im Jahr 2012 Opfer eines gewalttätigen antisemitischen Angriffs und mittlerweile der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde von Berlin, sprach am Mittwochabend im kleinen Saal der rechten Gothia-Burschenschaft in Zehlendorf. Das Publikum bestand nahezu vollständig aus Burschenschaftlern, darunter immerhin drei Frauen sowie Michael Büge. Letzterer war Staatssekretär des Sozialsenators Mario Czaja (CDU). Nachdem er sich nicht wie angekündigt von der Burschenschaft distanziert hatte, musste Büge gehen. Seit Anfang Februar ist er Geschäftsführer der Bürgerhilfe Berlin, die in enger Verbindung zur Sozialverwaltung steht. Doch worum ging es an diesem Abend? Daniel Alter versuchte in seinem Vortrag erstaunlich souverän das Judentum zu definieren und die Geschichte insbesondere der jüdischen Gemeinde zu erzählen. Die Rechtskonservativen im Publikum hingegen, allesamt angetreten in voller Monstranz inklusive orangefarbener, blauer und grüner Schirmmützen, gestriegelt, ausgestellt schneidig, suchten nach Verständnis und Gemeinsamkeiten. Vielleicht ging es tatsächlich um eine Handreichung. Um Identitäten im Nationalen, im Konservativen, im Religiösen. Blutzoll und Linke Probiert wurde das im Laufe des Abends - Alter trug frei vor, bevor es zu ausschweifenden Fragerunden kam - anhand einiger Stichwörter: der "Blutzoll", den das jüdische Volk dem "Vaterland" im Ersten Weltkrieg "entrichtete"; das gemeinsame Abgrenzen von den Muslimen (der gewalttätige Angriff auf Alter damals kam auch aus dieser Ecke); und ganz besonders: von den "Linken", zu denen grob gesagt schlichtweg alles links der CDU gezählt wurde. Besonders bei den Linken, so der einstimmige Befund, sei der Antisemitismus sehr stark ausgeprägt. Erstaunlich genug, dass Alter selbst noch zu der Grundlage fand, die auch das Linke im Allgemeinen mitdefiniert: nämlich die Abweisung einer nationalen Identität. Dieser, Sohn von Holocaustüberlebenden und somit in zweiter Linie traumatisiert ("Second Generation Syndrome") schilderte in anschaulichen Anekdoten sein gebrochenes Verhältnis zu der Nation, in die er hineingeboren ist. Das Jüdische verortete er dagegen im "Spirituellen" und in den Traditionen, zu denen auch die Beschneidung gehört: "Uns die Beschneidung abzunehmen, wäre so, wie ihnen Zigarren und Bier wegzunehmen", so sein wagemutiger Vergleich. Das Konservative verbindet Klar wurde im Laufe dieser äußerst obskuren Veranstaltung: Die Rechten unterscheiden sich untereinander in vielerlei Hinsicht; Antisemitismus scheint keine Grundvoraussetzung zu sein. Hier ist es das Konservative, das verbindet: die Angst vor Zu- und Unterwanderung (im Falle der jüdischen Gemeinde durch russische Immigranten) und Auflösung durch Standesmissbrauch und den nachfolgenden Generationen, die gar nicht qua Aufklärung, sondern schlichtweg durch Interesselosigkeit die "reine Lehre" ignorieren und alles weiter säkularisieren. Sowie eben die Abgrenzung nach "links" - was auch immer damit gemeint ist. RENÉ HAMANN Die Rechtskonser-vativen suchten nach Verständnis und Gemeinsamkeiten" Bearbeitet · 2 · 18. Februar
Bernhard-Georg von Garrel
Gelungener Beitrag. Würde liebend gerne mehrmals gefällt "gefällt mir" drücken. 2 · 18. Februar
Kai Fröhlich
Herrlich formuliert Nur die Interpunktion ist dürftig
18. Februar
1 Antwort

Facebook Berliner Burschenschaft Gothia 30. Oktober 2013
Sehr aufschlussreiche Dokumentation über Antisemitismus in Deutschland.