Die Weltbühne
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Die Weltbühne
in der deutsch-sprachigen wikipedia
Die Weltbühne war eine deutsche Wochenzeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft. Sie wurde von Siegfried Jacobsohn in Berlin unter dem Namen Die Schaubühne als reine Theaterzeitschrift gegründet und erschien am 7. September 1905 zum ersten Mal.
Am 4. April 1918 wurde die Schaubühne, die sich seit 1913 für wirtschaftliche und politische Themen geöffnet hatte, in Die Weltbühne umbenannt. Nach dem Tode Jacobsohns im Dezember 1926 übernahm Kurt Tucholsky die Leitung des Blattes, die er im Mai 1927 an Carl von Ossietzky weitergab. Die Nationalsozialisten verboten mit der Reichstagsbrandverordnung die Weltbühne, die am 7. März 1933 zum letzten Mal erscheinen konnte. Im Exil wurde die Zeitschrift bis 1939 unter dem Titel Die neue Weltbühne fortgeführt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien die Weltbühne unter ihrem ursprünglichen Namen wieder in Ost-Berlin, wo sie bis 1993 Bestand hatte. 1997 haben sich die Zeitschriften Ossietzky und Das Blättchen in die Tradition des berühmten Vorbilds gestellt.
Mit ihren kleinen roten Heften galt die Weltbühne in der Weimarer Republik als das Forum der radikaldemokratischen bürgerlichen Linken.
Rund 2500 Autoren schrieben von 1905 bis 1933 für die Zeitschrift. Dazu gehörten neben Jacobsohn, Tucholsky und Ossietzky auch prominente Journalisten und Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger, Moritz Heimann, Kurt Hiller, Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler, Erich Kästner, Alfred Polgar, Robert Walser, Carl Zuckmayer und Arnold Zweig. Auch ein wenig in Vergessenheit geratene Publizisten wie Rudolf Arnheim, Julius Bab, Erich Dombrowski, Axel Eggebrecht, Hellmut von Gerlach, Hanns-Erich Kaminski, Richard Lewinsohn, Fritz Sternberg, Heinrich Ströbel und Richard Treitel gehörten zu den wichtigen Mitarbeitern des Blattes. Ferner die erste weibliche Journalistin der Volkswacht (Freiburg im Breisgau), die deutsche Schriftstellerin und Journalistin Käthe Vordtriede.
Selbst in ihrer Hochphase hatte die Weltbühne nur eine geringe Auflage von rund 15.000 Exemplaren. Publizistisch drang sie dennoch durch. Beispiele dafür sind die Aufdeckung der Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr sowie Berichte über die heimliche Aufrüstung der Reichswehr, die später zum sogenannten Weltbühne-Prozess führten. Auch der von Tucholsky geprägte Satz „Soldaten sind Mörder“ führte zu einer Anklage gegen den damaligen Herausgeber Ossietzky.
Es erschienen verschiedene Zeitschriften, die sich selbst in der Nachfolge zur Weltbühne sahen, teils unter demselben Namen (seit 1946, 1997 und 2025).
Neuausgabe 2025
2025
5. Juni 2025
Eine geistige und moralische Enteignung:
Die 1905 gegründete Zeitschrift «Die Weltbühne»
wird unter politisch umgekehrten Vorzeichen wiederbelebt
Die Zeitschrift hatte sich in der Weimarer Republik
gegen den aufkommenden Nationalsozialismus gewandt und wurde von den Nazis später verboten.
Nun hat ein Berliner Verleger angeblich die Rechte am Titel gekauft.
Paul Jandl 15.06.2025, 05.30 Uhr
https://www.nzz.ch/feuilleton/holger-friedrich-bringt-die-weltbuehne-unter-sinistren-zeichen-wieder-heraus-ld.1888442
5. Juni 2025
Streit um das Gründererbe
Wem gehört die „Weltbühne“?
Von Antea Obinja
05.06.2025, 07:36
Lesezeit: 7 Min.
mit Bezahlschranke:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien-und-film/medienpolitik/wem-gehoert-die-weltbuehne-streit-um-das-gruendererbe-110517708.html
OHNE BEZAHLSCHRANKE:
https://archive.ph/neeMT
31. Mai 2025
Neuauflage der »Weltbühne«
Nachrichten aus dem Kellertheater
Er hat es wieder getan:
Gut fünf Jahre nach dem Erwerb der »Berliner Zeitung«
reißt sich der Ost-Berliner Softwaremillionär Holger Friedrich
die legendäre Zeitschrift »Weltbühne« unter den Nagel
und lässt sie mit zweifelhaftem Personal wiederauferstehen.
Von Arno Frank, Stefan Kuzmany, Anton Rainer und Tobias Rapp
31.05.2025, 09.41 Uhr • aus DER SPIEGEL 23/2025
Foto: Ost-Berliner Verleger Friedrich - Nadja Wohlleben / laif
mit Bezahlschranke:
https://www.spiegel.de/kultur/neuauflage-der-weltbuehne-nachrichten-aus-dem-kellertheater-a-a104b878-0ed2-4aa7-8c6b-41136f99099b
OHNE BEZAHLSCHRANKE:
https://archive.ph/https://www.spiegel.de/kultur/neuauflage-der-weltbuehne-nachrichten-aus-dem-kellertheater-a-a104b878-0ed2-4aa7-8c6b-41136f99099b
"Die Weltbühne"
Welches Erbe soll es sein?
Holger Friedrich, Verleger der "Berliner Zeitung",
hat die sagenumwobene Zeitschrift "Die Weltbühne" wieder aufgelegt.
Doch dagegen wehrt sich nun der Enkel des Gründers.
Von Dirk Peitz
28. Mai 2025, 19:54 Uhr
112 Kommentare
https://www.zeit.de/kultur/2025-05/die-weltbuehne-zeitschrift-holger-friedrich-nicholas-jacobsohn
23. Mai 2025
Der Berliner Verleger Holger Friedrich gibt "Weltbühne" neu raus
WDR 3 Resonanzen. 23.05.2025. 10:44 Min..
Verfügbar bis 23.05.2026. WDR 3.
Eine publizistische Legende der Weimarer Republik kehrt zurück: Die "Weltbühne".
Der Verleger der "Berliner Zeitung", Holger Friedrich, legt das im Jahr 1905 gegründete Magazin neu auf.
Ein Gespräch mit der Publizistin Stefanie Oswald.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-resonanzen/audio-der-berliner-verleger-holger-friedrich-gibt-weltbuehne-neu-raus-100.html