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2024

20. Januar 2024

Popkultur
Techno von links:
Gleichschritt zu hämmernden Bässen
Kultur | 20. Januar 2024 |
Autor: Gil Barkei |
6 Kommentare
Techno als Ausdruck der Individualität – das war einmal.
Die heutige Szene ist angepaßter denn je:
Hinter der Rebellion-Fassade steckt die Anpassung an den Zeitgeist als Selbstzweck und viel Kommerz.
Doch gibt es Risse in der kulturellen Festung der Roten?
https://jungefreiheit.de/kultur/2024/techno-von-links-gleichschritt-zu-haemmernden-baessen/

...Viele DJs solidarisierten sich sogar mit der palästinensischen Seite.
Nur langsam und nach Protest kam es zum vereinzelten Schulterschluß mit Israel.
Erst am 19. November fand zum Beispiel im „About Blank
eine Solidaritätsveranstaltung für die Opfer des Supernova-Massakers statt.
Nicht ohne einen Tag zuvor einen besonders skurril anmutenden „Queer Soli Rave“
für den Palestine Children’s Relief Fund zu veranstalten.
Der Fund arbeitet mit der umstrittenen Hilfsorganisation Islamic Relief zusammen,
der die finanzielle Unterstützung der Hamas vorgeworfen wird.
Am 24. Januar soll nun eine Überlebende der Terrorattacken im „Blank“ von ihren Erlebnissen berichten.

Doch mit dieser Gratwanderung zwischen den Polen einiger deutscher Clubs,
scheint der Zoff in der internationalen Szene erst zu beginnen.
Unter der Kampagne „Strike Germany“ ruft derzeit ein selbsternanntes „breites Bündnis aus Künstlern, Filmemachern, Autoren und Kulturarbeitern“
zu einem Boykott deutscher Kulturveranstaltungen und -institutionen auf,
weil diese „die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere bezüglich der Solidarität mit Palästina unterdrücken“.
Linke gegen Linke.
Auch zahlreiche DJs schlossen sich dem Protest an.
So zogen beispielsweise Manuka Honey und Jyoty
ihre Eröffenungsteilnahme im „Berghain“ am Ende Januar startenden CTM Festival zurück.

JF 04/24