Hanns Ludin

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National-Sozialist

Hanns Ludin
in der deutsch- / österreichisch- sprachigen wikipedia

Hanns Elard Ludin (* 10. Juni 1905 in Freiburg im Breisgau; † 9. Dezember 1947 in Bratislava),
ein deutscher SA-Obergruppenführer,
war in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1941 als Repräsentant des Deutschen Reichs im Slowakischen Staat
an der Judenverfolgung in der Slowakei beteiligt.
Er wurde als Kriegsverbrecher hingerichtet.

Familie

Hanns Ludin war mit Erla von Jordan (1905–1997) verheiratet, gemeinsam hatten sie vier Töchter und zwei Söhne:
Erika (1933–1998), Barbara (* 1935), Ellen (* 1938), Tilman (1939–1999), Malte (* 1942) und Andrea (* 1943).
Erla Ludin war mit den sechs Kindern
1945 von Bratislava auf den Gutshof Schlösslehof im oberschwäbischen Ostrach gekommen,
der seit 1942 Eigentum der Ludins war und wo die Familie bis Ende 1952 lebte,
bevor sie unter Vermittlung von Hans Gmelin nach Tübingen übersiedelte.
Sohn Malte Ludin ist Regisseur in Berlin.
2005 brachte er einen Dokumentarfilm über seine Familie heraus;
der „2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß“ betitelte Film
enthält Interviews mit seiner Mutter und drei Schwestern über die Taten Hanns Ludins in der Zeit des Nationalsozialismus.
Seine Schwester Erika heiratete den Juristen Heinrich Senfft. Sie starb 1998.
(Eva Menasse: Selbstmord auf Raten. Rezension, in: Süddeutsche Zeitung, 25. Juni 2007, S. 14.)
Deren gemeinsame Tochter, die Autorin und Journalistin Alexandra Senfft,
setzte sich ebenfalls kritisch mit der Familiengeschichte um Hanns Ludin auseinander und veröffentlichte hierzu ein Buch.
Als Enkelin Ludins schreibt Senfft am Beispiel ihrer Mutter über das Leben so genannter Täterkinder
und schildert unterschiedliche innerfamiliäre Verarbeitungsweisen.
(Alexandra Senfft: Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte. Claassen, Hamburg 2007, ISBN 978-3-546-00400-8).