Helge Redeker
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2015
Fata Morgana im Pferdeland
Informationsportal der Russlandeutschen 29.11.2015 - 21:05
Eine „deutsche“ Siedlung im Kaliningrader Gebiet verliert ihre deutschen Bewohner
1991 – Der Verleger Dietmar Munier gründet die „Aktion Deutsches Königsberg“, eine revanchistische Organisation, die für die Besiedlung des ehemaligen Ostpreußens durch Deutsche wirbt.
1992 – In Jasnaja Poljana wird von Dietmar Munier der „Russlanddeutsche Kulturverein Trakehnen“ gegründet, der 1993 in den „Schulverein zur Förderung der Russlanddeutschen in Ostpreußen e. V.“ übergeht.
1993 – Dietmar Munier und Helge Redeker, ein Zollbeamter, der – wie auch Munier – Maßnahmen von Rechtsradikalen unterstützt, gründen die „Gesellschaft für Siedlungsförderung in Trakehnen m.b.H.“ (GST).
Ziel dieser Initiative ist der Bau von Häusern und der Erwerb von Grundstücken im ehemaligen Ostpreußen, um diese Region durch Ansiedlung von Russlanddeutschen zu germanisieren.
1993 – Manfred Röder, Rechtsanwalt und Rechtsradikaler, der noch in den 80er Jahren als Terrorist galt,
gründet das „Deutsch-Russische Gemeinschaftswerk – Förderverein Nordostpreußen“, um Spenden für den Häuserbau in den Siedlungen Jasnaja Poljana und Dalneje (Amtshagen) zu sammeln.
Die Spenden fließen auch auf das Konto der von Munier gegründeten Firma „Lesen und Schenken – Verlagsauslieferungs- und Versandgesellschaft mbH“.
1996 – Wegen rechtsradikaler Tätigkeit und Ansichten wird Dietmar Munier die Einreise nach Russland verboten.
2001 – Die „Gesellschaft für Siedlungsförderung in Trakehnen m.b.H.“ ändert ihren Namen in „GST“.
2002 – In Jasnaja Poljana sind zwei Siedlungen gebaut – unter dem Namen Agnes Miegel und Ulrich von Hutten.
In der erst genannten Siedlung befinden sich Wohnhäuser und eine Schule, diese in Trägerschaft des „Schulvereins“
(an der Schule unterrichteten auch Neonazis, zum Beispiel Götz Eberbach, Referent der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS).
In der zweiten Straße befinden sich Wirtschaftsgebäude und Gewächshäuser.
Der „GST“-Stellenplan weist 40 Mitarbeiter aus.
2004 – Viktor Horn registriert seine Baufirma „Trakehnen“, die Schlackenbetonblöcke herstellt und Holzverarbeitung betreibt.
Die Firma „Trakehnen“ beginnt damit, für „GST“ Bau-, sanitärtechnische, Elektromontage- und andere Arbeiten auszuführen.
Viktor Horn wirbt für die Übersiedlung russlanddeutscher Fachleute nach Jasnaja Poljana.
2006 – Dietmar Munier verkauft seinen GST-Gründungansteil an Alexander Mantai, der aus Kasachstan nach Deutschland ausgereist war
und später die russische Staatsangehörigkeit erhielt.
Kurz vorher war Mantai Geschäftsführer von „GST“ geworden.
2007 – Alexander Mantai registriert eine neue Organisation unter dem gleichen Namen.
In den Satzungsunterlagen wird er als Gründer geführt.
Neonazis : Heidi und die Brandstifter
Sie stammt aus einer Familie von treuen Nazis, als Kind wurde sie in geheimen Lagern gedrillt.
Ihre früheren Kameraden zündeln heute bei NPD und Pegida.
Heidi Benneckenstein hat sich anders entschieden.
Von Daniel Müller und Christian Fuchs
28. Oktober 2015 DIE ZEIT Nr. 41/2015 209 Kommentare