Hepp-Kexel-Gruppe

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militante terroristische Neonazis im deutschsprachigen Raum

Rechtsterrorismus

programatischer Text "Abschied vom Hitlerismus"

DDR-support und Ausreise in den Nahen Osten


immens sehenswert die TV-DOKU
Der Rebell Neonazi und Stasi-Informant Hepp-Kexel-Gruppe

Helge Blasche (Jg. 1942)

Hans Peter Fraas (Jg. 1960)

Odfried Hepp (* 18. April 1958)

Walter Kexel (* 8. Oktober 1961 - † 15. März 1985 )

Dieter Sporleder (Jg. 1960)

Ulrich Tillmann (Jg. 1962)

Publikationen

1981

29.06.1981 Der Spiegel
Neonazis in Nahost - betrogen und reingelegtLink-Text

1983

21.02.1983 Der Spiegel
RECHTSRADIKALE

Machtvolle Kader
Mordanschläge auf US-Soldaten, die Linksterroristen angelastet wurden,
scheinen aufgeklärt: Fünf Neonazis wurden verhaftet.

25.2.1983 DIE ZEIT
Schlag gegen rechte Terroristen
Fünf deutsche Neonazis sind als mutmaßliche Terroristen verhaftet worden.
Die Bombenanschläge auf amerikanische Einrichtungen Ende letzten Jahres
gehen offensichtlich auf das Konto ihrer Zirkel, die über die Grenzen hinweg zusammenarbeiten.

1986

Wölfe im Schafspelz?
Der europäische Rechtsradikalismus bemüht sich um ein intellektuelles Profil

Von Hans-Gerd Jaschke
10. Januar 1986

2011

Neues Deutschland
Inland
Abschied vom »Hitlerismus« 
In den 80er Jahren: Rechtsterrorist Odfried Hepp nutzt Kanäle nach Nahost und in die DDR
Zu den schillerndsten Figuren des deutschen Rechtsterrorismus gehört Odfried Hepp.

Von Carsten Hübner 23.12.2011

2012

Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland
Eine Analyse zu Entwicklung, Gruppen und Vergleich

Von Armin Pfahl-Traughber
in Einsichten und Perspektiven 01/2012
Bayrische Zeitschrift für Politik und Geschichte
der Bayrischen Landeszentrale für politische Bildung

Die Anschläge der „Hepp-Kexel-Gruppe“ 1982

Gut zwei Jahre später machte die „Hepp-Kexel-Gruppe“34) mit Anschlägen auf sich aufmerksam. Benannt ist sie nach ihren beiden führenden Aktivisten, dem Ex-Studenten Odfried Hepp (Jg. 1958) und dem Elektroinstallateur Walter Kexel (1961–1985), die sich beide zuvor im gewaltgeneigten Neonazismus betätigt hatten: Hepp kam aus der „Wehrsportgruppe Hoffmann“, Kexel aus der „Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands“. Nachdem man ideologische Übereinstimmungen festgestellt hatte, beabsichtigten die Beiden eine gemeinsame illegale Tätigkeit. Zu deren Finanzierung plante man Banküberfälle, die fortan mit einer gewissen Regelmäßigkeit durchgeführt wurden. Darüber hinaus gewannen Hepp und Kexel weitere Mitstreiter. Hierzu gehörten etwa der Bürokaufmann Helge Blasche (Jg. 1942), der Schlosser Hans-Peter Fraas (Jg. 1960), der Dachdeckergeselle Dieter Sporleder (Jg. 1960) und der Landarbeiter Ulrich Tillmann (Jg. 1962), die alle ebenfalls zuvor in rechtsextremistischen Organisationen aktiv waren.

Eine Besonderheit der „Hepp-Kexel-Gruppe“ im Unterschied zu den anderen Rechtsterroristen bestand in der Existenz einer programmatischen Grundlage für ihr Wirken. Das von den beiden Gründern unterzeichnete Papier trägt den Titel „Abschied vom Hitlerismus“ und entstand im Sommer 1982. Im Text finden sich ungewöhnliche Auffassungen: Man sieht im „Hitlerismus“ der Jahre von 1933–45 den Weg ins „Verderben“. Repräsentanten des „linken“ Flügels der NSDAP wie die Gebrüder Strasser, aber auch nationalrevolutionäre Theoretiker wie Ernst Niekisch finden demgegenüber positive Erwähnung. Der Hitler-Kult in der Szene unterscheide sich kaum noch vom Kult von Religionen und Sekten. Statt eines „NS- und Uniformfetischismus“ solle man den „antiimperialistischen Befreiungskampf“ gegen den „Amerikanismus“ führen und dabei auch für eine Kooperation mit Repräsentanten der Linken offen sein.35) Eine Begründung für ein unbedingt gewalttätiges Vorgehen fand sich im Text aber nicht.

Ganz im Sinne des letztgenannten Feindbildes ging die „Hepp-Kexel-Gruppe“ ab Spätsommer 1982 dazu über, Sprengstoffanschläge gegen Fahrzeuge von Angehörigen der US-Armee in der Bundesrepublik Deutschland durchzuführen. Dabei deponierte man im Dezember des Jahres auch drei Bomben unter den Fahrersitzen von US-amerikanischen Soldaten. In zwei Fällen kam es zu schweren Verletzungen, die auch zum Tode der Betroffenen hätten führen können. Beim konspirativen Vorgehen bediente man sich ähnlicher Methoden wie im Linksterrorismus der „Roten Armee Fraktion“. Gleichwohl kam im Februar 1983 die Polizei der Gruppe auf die Spur und konnte mit Ausnahme von Hepp alle erwähnten Aktivisten verhaften. Sie erhielten Freiheitsstrafen zwischen fünf und 14 Jahren. Kexel beging nach dem Urteilsspruch 1985 Selbstmord. Hepp tauchte in die DDR ab und stellte sich der Stasi als Informant zur Verfügung. Später verhaftete man Hepp in Paris und lieferte ihn 1987 in die Bundesrepublik aus. Dort verbüßte er bis 1993 eine Haftstrafe.

Die Aussteigerin.
Autobiografie einer ehemaligen Rechtsextremistin

Christine Hewicker ACABUS Verlag, 2012 - 215 Seiten

2014

Rechtsterroristische Bestrebungen in Hessen Teil 4 – Die Hepp-Kexel-Gruppe
– 15. Februar 2014

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