Hugo Boss
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Hugo Boss
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In den 1930er-Jahren und während des Zweiten Weltkriegs bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden Nationalsozialisten[5] und erhielt weiterhin Aufträge zur Lieferung von Uniformen an die SA, SS, Wehrmacht und die Hitlerjugend.[6] Das Unternehmen fertigte als eines der ersten Braunhemden, Kopien der 1924 von Gerhard Roßbach eher zufällig in der SA eingeführten „Lettow-Hemden“, und warb 1930 stolz: „Parteiausrüster bereits seit 1924“.[7][8] Die Fabrik war „einer von zahlreichen kleineren Fertigungsbetrieben, die an der Uniformproduktion beteiligt waren“.[9] An den Entwürfen der Uniformen war Hugo Boss nicht beteiligt.[10][11][12][13] Zusätzlich zu den ca. 300 Mitarbeitern beschäftigte das Unternehmen während des Zweiten Weltkriegs ungefähr 140 Zwangsarbeiter, hauptsächlich Frauen, in der Mehrzahl aus der Sowjetunion und Polen,[14][15] zudem rund 40 Kriegsgefangene aus Frankreich.[16]
Im Entnazifizierungsverfahren wurde Hugo Ferdinand Boss zunächst als „Belasteter“, dann als „Mitläufer“ eingestuft; die anfänglich verhängte Geldstrafe über 100.000 Reichsmark wurde auf 25.000 Reichsmark reduziert.[17][18] Im Juni 2000 trat das Unternehmen Hugo Boss der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter bei,[15] und beteiligte sich finanziell am Fonds.[19] Eine erste, vom Unternehmen Ende der 1990er Jahre in Auftrag gegebene Studie über die Situation im „Dritten Reich“ wurde vom Unternehmen nicht veröffentlicht. Die Autorin, Elisabeth Timm, stellte diese später selbst ins Internet.[17] Im späteren Nachgang führte der Wirtschaftshistoriker Roman Köster eine eigenständige Untersuchung durch, welche ebenfalls unternehmensseitig finanziert wurde und 2011 im Verlag C. H. Beck erschien.[10][20]