Manichäismus
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Anti-Emanzipatorisches, Irrationalismus
Manichäismus
in der deutschsprachigen wikipedia
Der Manichäismus war eine stark von der Gnosis beeinflusste Offenbarungsreligion der Spätantike und des frühen Mittelalters.
Seine organisierte Anhängerschaft war unterteilt in die Elite der „Auserwählten“ (lateinisch electi),
aus der sich die Amtsträger rekrutierten, und die einfachen Gemeindemitglieder, die „Hörer“ (auditores).
Insbesondere von den electi verlangte er Askese und ein Bemühen um die Reinheit, die als Voraussetzung für die angestrebte Erlösung galt.
Das Adjektiv „manichäisch“ wird in den Sozialwissenschaften auch verwendet, um in gut und böse vereinfachende Weltbilder zu charakterisieren.
Der Manichäismus ist nach seinem Gründer, dem Perser Mani (lateinisch Manes oder Manichaeus, 216–276/277), benannt.
Er wird zu den synkretistischen Lehren gezählt, da Mani ältere Religionen als authentisch anerkannte und einzelne ihrer Ideen in seine Religion aufnahm.
Der Manichäismus wird wegen seiner Ausbreitung bis in den Westen des Römischen Reichs und bis ins Kaiserreich China mitunter als Weltreligion bezeichnet;
die Berechtigung einer solchen Bezeichnung hängt von der Definition des unscharfen Begriffs Weltreligion ab.
Mit der Genehmigung des Sassanidenkönigs Schapur I., der von 240/42 bis 270 regierte, konnte Mani seine Lehre im Perserreich verbreiten, zunächst in Babylonien und im Südwesten Irans.
Im mittelpersischen Schabuhragan, das Mani selbst verfasst haben soll, erklärt er Schapur seine Doktrin.[1]
Der Sassanidenkönig Bahram I., der von 273 bis 276/77 herrschte, ließ ihn jedoch auf Betreiben des zoroastrischen Oberpriesters Kartir verhaften.
Mani starb in der Gefangenschaft an den dort erlittenen Entbehrungen; es handelte sich aber nicht um eine Hinrichtung.
In manichäischen Quellen wird sein Tod dennoch in bewusster Analogie zum Tod Christi als Kreuzigung bezeichnet, was aber nur metaphorisch gemeint ist.[2]
Manis Lehre ist durch die Unterscheidung von zwei Naturen oder Prinzipien und drei Epochen der Heilsgeschichte gekennzeichnet: Die zwei Naturen sind die des Lichts und die der Finsternis.
Die drei Epochen sind die vergangene Zeit, in der die beiden Naturen vollständig getrennt waren,
dann die (noch andauernde) Zeit, in welcher der Bereich der Finsternis mit Lichtelementen vermischt ist, und schließlich eine künftige Zeit, in der sie wieder (endgültig) getrennt sein werden.
Wegen der Unterscheidung zweier absolut verschiedener und gegensätzlicher Naturen und der ihnen zugeordneten Reiche wird der Manichäismus zu den dualistischen Modellen gezählt.[3]