Priesterbruderschaft St. Pius X.
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Priesterbruderschaft St. Pius X.
Die Priesterbruderschaft St. Pius X.
(lat. Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii X., Kürzel FSSPX, umgangssprachlich oft Piusbruderschaft oder Piusbrüder)
ist eine Priestervereinigung katholischer Traditionalisten.
Sie wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet,
um an Riten und Lehren der römisch-katholischen Kirche festzuhalten,
die das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965)
aus seiner Sicht aufgegeben hatte.
Die Priesterbruderschaft lehnt die Lehre des Konzils
über die Öffnung zur Ökumene, Religionsfreiheit, Kollegialität der Bischöfe,
die Inhalte der Erklärung über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, Nostra Aetate,
sowie die auf Anordnung des Konzils durchgeführte Liturgiereform
als nicht lehramtlich oder auch „modernistisch“ ab
und strebt eine Erneuerung des Priestertums
sowie die „Verbreitung und Wiederherstellung der authentischen katholischen Lehre“ an.[1]
Seit 1994 ist der von Lefebvre zum Bischof geweihte Bernard Fellay
der Generalobere der Bruderschaft.
Die Bischöfe Marcel Lefebvre, der auch der Generalobere der Bruderschaft war,
sein Nachfolger Bernard Fellay und Richard Williamson
sowie mehrere Priester wurden wegen antisemitischer Äußerungen und Holocaustleugnung kritisiert.[2][3][4][5][6][7][8]
Seit 1975 hat die Piusbruderschaft keinen kanonischen Status in der römisch-katholischen Kirche mehr
und betreibt ohne Erlaubnis der jeweiligen Diözesanbischöfe Priesterseminare, Priorate und Kapellen.
Im Jahr 1988 führten illegale Bischofsweihen zur Exkommunikation der vier geweihten und zwei weihenden Bischöfe.
Die Exkommunikation der vier Geweihten wurde – vergleichbar dem Vorgehen bei nicht genehmigten Priester- und Bischofsweihen in China – am 21. Januar 2009 von Papst Benedikt XVI. aufgehoben, nachdem sie zuvor in einem Schreiben den Primat des Papstes im Allgemeinen und des amtierenden Papstes im Besonderen anerkannt hatten und daher der Grund der 1988 ausgesprochenen Exkommunikation – die Bischofsweihe ohne Zustimmung des Papstes – nicht mehr existent war.[9] Dies war der erste Schritt einer Reihe von gegenseitigen Annäherungen und Zugeständnissen.