Theodor Schmidt-Kaler
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Theodor Schmidt-Kaler
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(* 8. Juni 1930 in Seibelsdorf (heute zu Marktrodach), Oberfranken;
† 1. Juni 2017 in Margetshöchheim, Unterfranken)[1]
war ein deutscher Astronom und Demographie-Experte.
Wirken
Schmidt-Kaler war Mitglied der CDU.
(Ina Braun: Günter Wallraff: Leben, Werk, Wirken, Methode, S. 101.)
Er war Erster Stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Witten.
Er war von 1973 bis 1976 Mitglied des Kreistags des Ennepe-Ruhr-Kreises
und Mitglied im Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR).
Der studierte Mathematiker Theodor Schmidt-Kaler war zudem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft,
der heutigen Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD
http://www.demographie-online.de/), und veröffentlichte zahlreiche Artikel zum Thema,
etwa in der Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft (Comparative Population Studies)
http://www.bib-demografie.de/nn_750132/DE/Publikationen/Zeitschrift/zeitschrift__node.html?__nnn=true
oder Aus Politik und Zeitgeschichte.
Während der Kabinette Schmidt (1974–1982) und Kohl (1982–1998)
beriet er mehrfach Ministerien – und Helmut Kohl in direkten Gesprächen<
Persönliche Mitteilung von Theodor Schmidt-Kaler an Christoph Demmer.
– zu demographischen und rentenpolitischen Fragen.
Als er 1973 erstmals in einem Memorandum an Regierung und Opposition darauf hinwies,
dass die fehlenden Geburten sich auch auf Renten und Altersversorgung niederschlagen, stieß er auf große Widerstände.
Er war einer der Initiatoren und Unterzeichner des Heidelberger Manifestes von 1981,
in dem unter anderem „für ein Ende der Masseneinwanderung und für die Anhebung der deutschen Geburtenziffern“ plädiert wird.
Das Manifest wird heute überwiegend als rassistisch betrachtet
und formulierte eine grundlegende Position des Ethnopluralismus,
der zufolge eine Integration nicht-europäischer Einwanderer in Deutschland unmöglich sei.
Schmidt-Kaler berichtete, dass Bert Rürup, damals Berater im Bundeskanzleramt,
auf einer Tagung des DGD habe „durchblicken lassen“:
„wer bei diesen – politisch nicht erwünschten – Auffassungen bleibe,
werde mit Schwierigkeiten bei seiner Karriere zu rechnen haben.“
(http://anonym.to/?http://www.jf-archiv.de/archiv04/504yy09.htm )
Als Reaktion auf das Heidelberger Manifest
wurde er am 8. Juli 1982 in der von Rudolf Mühlfenzl moderierten ARD-Sendung Schlag auf Schlag von einem Studiogast geohrfeigt.
Schmidt-Kaler war Vortragender der Gesellschaft für freie Publizistik (GfP),
der nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz größten rechtsextremen Kulturvereinigung Deutschlands,
und Mitglied des im Jahr 2008 verbotenen rechtsextremen Vereins Collegium Humanum.
In der nationalistischen Zeitschrift Stimme des Reichs
veröffentlichte er 2013 zusammen mit Helmut Schröcke
einen Aufruf gegen Klimaschutz und für nukleare Kugelhaufenreaktoren
unter dem Titel Deutsche lasst euch nicht veralbern.(Stimme des Reichs, Heft 2 (2013), S. 17.)
Schriften (Auswahl sonstiger Veröffentlichungen)
- Politik gegen die Familie ist Politik des Untergangs. Köln 1987.
- Kinder statt Beiträge. Anregungen zu einer Rentenversicherung mit Selbstbeteiligung.
In: Die politische Meinung. Band 25, 1980, ISSN 0032-3446, S. 66–76. - Rentengesetzgebung als Instrument zur rationalen Steuerung und Rückkoppelung des Bevölkerungsprozesses.
In: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft. Band 1, 1978, ISSN 0340-2398, S. 75–88. - Kurskorrektur tut not. Ursachen und Folgen der Bevölkerungsentwicklung.
In: Die politische Meinung. Band 22, 1977, ISSN 0032-3446, S. 29–38. - Brief von Carl Friedrich von Weizsäcker an Theodor Schmidt-Kaler vom 19. Mai 1986.
In: Carl Friedrich von Weizsäcker: Lieber Freund! Lieber Gegner! Briefe aus fünf Jahrzehnten. Hanser, München 2002, ISBN 3-446-20150-5, S. 188–190.
2018
Theodor Schmidt-Kaler statt Kurt Georg Kiesinger
Öffentliche Ohrfeige für einen Astronomen
Von Dirk Lorenzen 07.11.2018 Deutschlandfunk
AUDIO 1/2 ONLINE
Vor 50 Jahren hat Beate Klarsfeld Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eine Ohrfeige verpasst,
um gegen dessen NS-Vergangenheit zu protestieren.
Später ist auch ein bekannter Astronom öffentlich geohrfeigt worden.