2005 Hans-Eberhard Zahn bei der braunen Berliner Burschenschaft Thuringia

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Hans-Eberhard Zahn bei der braunen Berliner Burschenschaft Thuringia

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Diskussionsabend mit Hans-Eberhard Zahn

Veranstaltungstyp: Stiftungsfest
Datum: 6. 12. 2005
Referent: Dipl.-Psychologe Hans-Eberhard Zahn
Zusammenfassung:
Hans-Eberhard Zahn berichtete über seine Erfahrungen im Stasi-Gefängnis


Hans-Eberhard Zahn geboren 1928, Diplom-Psychologe,
wurde 1953 als Westberliner FU-Stu­dent beim Besuch eines Kommilitonen in Ost-Berlin durch das MfS verhaftet.
Er saß bis Juni 1954 im MfS-Keller Prenzlauer Allee in U-Haft,
wurde nach Rummelsburg überführt und im September 1954 zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt,
zunächst arbeitete er dort als Hilfsstatiker.
Nach seiner Verlegung im Fe­bruar 1956 nach Brandenburg/Havel
wurde er zu Arbeiten in Schneiderei und Traktorenwerk her­angezogen.
Ab Mai 1957 saß er in Bautzen I für 4 Monate in Einzelhaft,
anschließend wurde er als technisch-wissenschaftlicher Übersetzer im "KoBü" eingesetzt.
Nach einer Denunziation musste er zeitweilig in der Weberei arbeiten.
Von Septem­ber 1958 bis Oktober 1959, im Haftarbeitslager des MfS Berlin-Hohenschönhausen ("Lager X"),
war er mit einfachen Arbeiten beschäftigt.
Nach der Verbüßung von 21 Tagen Kellerarrest wurde er nach Bautzen I zurückgeführt,
von wo er 1960 nach Berlin-West entlassen wurde.
An der FU beendete er sein Studium
und wurde als Diplom-Psychologe als Wissenschaftlicher Assistent angestellt.
Bis zum Erreichen des Ruhestandes arbeitete Hans-Eberhard Zahn in Forschung und Lehre,
verbunden mit einem hochschulpolitischen Engagement in der "Notgemeinschaft für eine freie Universität".
Hans-Eberhard Zahn ist Ehrenvorsitzender des Bundes Freiheit der Wissen­schaft Sektion Berlin-Brandenburg
und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Gedenk­stätte Hohenschönhausen, sowie Besucherreferent.
Ketten für das Mauer-Mahnmal
Aus Protest gegen die geplante Räumung von 1065 Holzkreuzen und einem Mauer-Nachbau am Checkpoint Charlie
haben sich am 5. Juli 2005 halbes Dutzend ehemaliger DDR-Häftlinge symbolisch einen Aufstand gemacht.
Sie fesselten sich an eines der 1065 Holzkreuze
und gaben so ihrem Protest über die geplante Zwangsräumung des Mauer-Mahnmals Ausdruck.
Dann wollen die teils betagten, teils aber auch jüngeren Widerständler des Bundes stalinistisch Verfolgter zu morgendlicher Stunde wieder erscheinen - geplant ist das Treffen für 4.01 Uhr.
"Es steht ein höheres Gut auf dem Spiel", sagte Hans-Eberhard Zahn, einer der Initiatoren des Protests.
"Wir müssen das Gedenken an die Opfer der zweiten deutschen Diktatur hochhalten."
Zahn saß sieben Jahre in DDR-Zuchthäusern.
Zentraler Gedenkort für die Mauer und deren Opfer sollen jedoch die Reste der Sperranlagen in der Bernauer Straße in Berlin bleiben.
Diese Gedenkstätte liegt abseits der üblichen touristischen Strecken.
Zwischen den Vorschlägen des Bundestages und denen der Senatsverwaltung sehe er keine Differenzen, erklärte Flierl dennoch.
Er äußerte die Erwartung, daß angesichts der breiten Zustimmung im Bundestag
und trotz der etwaigen Neuwahl der Bund die Umsetzung des Berliner Mauerkonzepts finanziell unterstützt.
Der Kultursenator hatte im April ein erstes dezentrales Konzept für die künftige Erinnerung an die Geschichte der Mauer vorgestellt.
Umgesetzt werden soll es bis spätestens zum 50. Jahrestag des Mauerbaus.
Der ist im Jahr 2011.
Weitere Quellen