Erich Loest
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ehemaliger Wehrwolf-Angehöriger
RenegatInnen und KonvertitInnen
Erich Loest
in der deutschsprachigen wikipedia
Erich Loests Eltern besaßen eine Eisenwarenhandlung.
Er besuchte ab 1932 in Mittweida die Volksschule und ab 1936 die Oberschule.
1936 trat er in die Hitlerjugend (HJ) ein und wurde Jungenschaftsführer.
Diese persönlichen Erfahrungen thematisierte Loest 1981 in seinem autobiographischen Text Durch die Erde ein Riss – Ein Lebenslauf.
(Erich Loest: Durch die Erde ein Riss. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-455-04523-5, u. a. S 13 ff.
Nach seinen Angaben stellte er 1944 einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP.
Die Aufnahme erfolgte am 20. April des Jahres.
(Autor Erich Loest war NSDAP-Mitglied. Freie Presse, 7. Februar 2011.)
Er wollte zur Waffen-SS, was aber an der fehlenden Genehmigung seines Schuldirektors scheiterte.
(„Wahrheit muss immer heraus“ – Erich Loest über seinen Freund Günter Grass und die Waffen-SS.
In: Nordwest Zeitung Online, 15. August 2006.)
Loest wurde 1944 zur Wehrmacht eingezogen.(Exil-Archiv)
Laut eigener Aussage war er gegen Kriegsende mit dem Werwolf hinter den amerikanischen Linien eingesetzt.
Er geriet am 6. Mai 1945 in Bischofteinitz in amerikanische Kriegsgefangenschaft.(FAZ.net 8. Juni 2008)
Nach kurzer Gefangenschaft arbeitete Loest 1945 in der Landwirtschaft und als Hilfsarbeiter in den Leunawerken.
Er holte sein Abitur nach und wurde 1947 Mitglied der SED.
Von 1948 bis 1950 war er als Journalist bei der Leipziger Volkszeitung tätig.
1949 heiratete er seine erste Ehefrau Anneliese, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hatte.
(Jana Kučerová: Deutscher Wenderoman und Erich Loest PDF, S. 27 & 45 )
Seit dem Erscheinen seines ersten Buches Jungen, die übrig blieben im Jahr 1950 war er freiberuflicher Schriftsteller.
Mitte der 1950er Jahre studierte er am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig.
Ein prägendes Ereignis für Loest war der Aufstand vom 17. Juni 1953.
Im November 1957
Matthias Biskupek: Die Leben der Männer. Rezensionen u. a. zu Prozesskosten.
In: Eulenspiegel, 53./61. Jg., Nr. 11/07, Vorlage:ISSN, S. 52.)
wurde Loest wegen angeblicher „konterrevolutionärer Gruppenbildung“
im Zusammenhang mit Diskussionen über die Entstalinisierung verhaftet
und am 14. November 1957 zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.
(Jana Kučerová: Deutscher Wenderoman und Erich Loest PDF, S. 10)
Er verbüßte diese Strafe in Halle und im Zuchthaus Bautzen II.
Während dieser Zeit war ihm ein striktes Schreibverbot auferlegt.
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