Mahnwache für Möllemann

Aus InRuR

Braunzone

Antisemitismus

Verschwörungsideologie


Anmelder/Organisatoren/Redner:
die braunen Karrieristen:

Ronald Gläser
ehemaliger Nationalliberaler in der FDP-Tempelhof
bis heute langjähriger "Junge Freiheit" Redakteur
sowie Fotoberichterstatter
der Gründungsveranstaltung der Alternative für Deutschland
anschließend Funktionär AfD Berlin

Steve Schwittek
damals Vorsitzender
des Bund freier Bürger-Kreisverbandes Hellersdorf/ Marzahn
und Vorsitzender der Freiheitlichen Jugend
später nach Namenwechsel als Steve Feldmann
Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei

Mark Buchberger (Hamburger FDP-Mitglied)

DER GANZE TEXT:
Mahnwache für Möllemann: Der Mythos lebt
Von Holger Kulick
Donnerstag, 12.06.2003 – 19:13 Uhr in Der Spiegel

TEXT-AUSSCHNITT:

Einer wie Möllemann bringt sich nicht einfach um.
Davon sind die meisten Teilnehmer der Mahnwache vor der FDP-Bundeszentrale felsenfest überzeugt.
Und wer ein Interesse am Tod ihres Idols gehabt haben könnte, wissen sie auch ganz genau.

Möllemann Kundgebung 1 .jpgMöllemann Kundgebung 2 .jpg

Möllemann Kundgebung 3 .jpg

(3. Foto von 5) - Bildunterschrift:
Rechtes Treffen: Redner im Vordergrund Steve Schwittek von der Freiheitlichen Jugend,
im Hintergrund links Mahnwache-Mitinitiator Roland Gläser (gemeint ist Ronald Gläser)
aus dem konservativen Flügel der FDP-Tempelhof


...Auch der Anmelder der Mahnwache, Steve Schwittek, stellt sich nicht als FDP-Mitglied,
sondern als Vorsitzender der "Freiheitlichen Jugend" Deutschlands vor,
für die er bei dieser Gelegenheit fleißig Mitglieder unter den Anwesenden wirbt und Beitrittszettel verteilt.
Zu dem Verbund zählen mehrere nationalliberale und rechtskonservative Vereinigungen,
auch mit Verbindung zu Jörg Haiders österreichischer FPÖ.
Zuvor war Schwittek Parteifunktionär des Bunds Freier Bürger in Berlin-Marzahn - ohne besonders Aufsehen zu erregen.
Jetzt genießt der gelernte Polizist und Journalist sichtlich seinen Auftritt vor den anwesenden Medien.

Frank-Eckart Czolbe-Senft:

Frank-eckart-czolbe-senft.jpg


"Junge Freiheit" 26/03 20. Juni 2003
Mahnwache mit Klartext
Jürgen Möllemann II:
Vor der Berliner FDP-Zentrale
nahmen etwa 40 Trauernde Abschied
von dem verstorbenen Politiker

von Oliver Morenow

Es ist eine ganz unscheinbare Szenerie,
die am Donnerstag letzter Woche
zwar nicht den Verlauf der Mahnwache zu Ehren des Jürgen W. Möllemann
vor dem Thomas-Dehler-Haus der FDP in Berlin-Mitte,
aber sehr wohl das politische Leben des Verstorbenen widerspiegelte.
Die Teelichter und Kerzen vor dem Blumengesteck
und den Bildern Möllemanns
kämpfen mit dem Wind wie einst der Betrauerte selbst
mit seinen Gegnern.
Und immer wenn das Licht der Kerzen zu erlöschen scheint,
schnellt die Flamme ein paar Sekunden später wieder empor;
ganz wie das "Stehaufmännchen" Möllemann.

Die Polizei zählte 40 Teilnehmer und noch ein gutes Dutzend Medienvertreter,
als die Initiatoren Mark Buchberger (Hamburger FDP-Mitglied),
Ronald Gläser (Berliner FDP-Mitglied
und ehemaliger Funktionär im nationalliberalen Kreisverband Tempelhof)
und Steve Schwittek (Vorsitzender der Freiheitlichen Jugend)
die Mahnwache offiziell beginnen.
Einfache FDP-Mitglieder und Möllemann-Fans aus Hamburg, NRW und Berlin
waren dem in Internetforen kursierenden Aufruf gefolgt,
um vor der FDP-Bundesgeschäftsstelle
dem charismatischen Politiker die letzte Ehre zu erweisen.
Dabei blieb es freilich nicht.
Während sich die Initiatoren hinsichtlich der Todesumstände bewußt vorsichtig äußern,
finden einige Teilnehmer
mit einem Hinweis auf den israelischen Geheimdienst Mossad deutlichere Worte.

Die Todesumstände sind zwar Gesprächsthema,
aber nicht das vordergründige Anliegen der Initiatoren.
In einem Flugblatt und in ihren kurzen Trauerreden lasten sie der FDP-Führung
schweres Unrecht an und fordern Konsequenzen.
Steve Schwittek verlangt gar deren Rücktritt,
da sie die moralische Mitverantwortung
für die Mobbingkampagne der letzten Monate träfe.
Ganz zum Mißfallen der Mitinitiatoren Gläser und Buchberger,
die so weit nicht gehen wollten.
Während Mark Buchberger einen Abriß der Geschehnisse liefert,
würdigt Gläser das politische Lebenswerk Möllemanns.
Die anschließende Schweigeminute wird allein durch den Brummiverkehr gestört.

Hohe Vertreter der FDP lassen sich nicht blicken.
"Die will ich hier auch gar nicht sehen", entgegnet Gläser den Journalisten.

Nach einer Stunde ist die Mahnwache vorbei.
Die Plakate mit dem Konterfei Möllemanns
bleiben neben dem Gesteck,
den Kerzen und dem Kondolenzbuch zunächst stehen.
Immer wieder trägt sich noch jemand ins Buch ein.
Die Kamerateams und Zeitungsjournalisten
stürzen sich auf die Initiatoren,
um ihnen ein skandalträchtiges Wort abzuringen - ohne Erfolg.

Und so ziehen sie frustriert wieder ab, ohne den Worten Schwitteks,
der an Politik und Medien appellierte,
den eingeschlagenen Pfad der political correctness
zum Wohle der freiheitlichen Demokratie wieder zu verlassen, noch Beachtung zu schenken.