Nationale Alternative

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neonazistische Organisation

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Nationale Alternative
in der deutschsprachigen wikipedia

Mitglieder:

Ingo Hasselbach

Frank Lutz

Heiko Baumert

Oliver Schweigert

Bendix Wendt

André Richert

Buch Rechtsextremismus Jugendlicher in der DDR und in den neuen Bundesländern von ... von Britta Bugiel

Buch Rechtsextremismus Jugendlicher in der DDR und in den neuen Bundesländern von ... von Britta Bugiel

Seite 129 4.3.1.5 Die nationale Alternative auf Noch-DDR Territorium

APABiZ Nationale Alternative (NA)

Stand des Artikels: 1996

Gründung: 1. Februar 1990

Sitz: Ost-Berlin

Zahl der Mitglieder: ca. 30

Funktionäre: Ingo Hasselbach, Frank Lutz, Heiko Baumert, Andre Riechert, Bendix Wendt, Oliver Schweigert

Struktur: Die Gründungsmitglieder der NA kamen aus den rechtsextremen Gruppierungen Lichtenberger Front und Bewegung 30. Januar. Im Laufe des Jahres 1990 übernehmen Kader der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) schrittweise die Kontrolle über die ostdeutsche Partei. Vor allem Mitglieder der Nationalen Liste und der österreichischen Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition leiten den Aufbau in ihrem Sinne. Im März wird die NA gegen Widerstand aus den eigenen Reihen zur Sektion Mitteldeutschland der Deutschen Alternative (DA). Frauen und Mädchen werden Mitglieder der Deutschen Frauenfront. Die NA versucht 1990 erfolglos, an den Volkskammer- und Kommunalwahlen in der DDR teilzunehmen. Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im Dezember 1990 erhält ein Einzelbewerber in Berlin-Lichtenberg 30 Stimmen (0,2 Prozent).

Aktivitäten: 1990 wird ein Haus in Berlin-Lichtenberg durch rechte Aktivisten besetzt. Der Rat des Bezirks bietet ein Ersatzobjekt an, in dem die NA ihre Parteizentrale einrichtet. Gäste dort sind Michael Kühnen, Christian Worch, Arnulf Winfried Priem, Gottfried Küssel und Ekkehard Weil. Am 20. April kommt es zur Unterzeichnung eines Mietvertrages für die Parteizentrale durch die Initiative für Wohnraumsanierung (WOSAN). Am gleichen Tag greifen nach einem Fußballspiel Hooligans und NA-Mitglieder besetzte Häuser an und ziehen auf den Alexanderplatz, um dort Hitlers Geburtstag zu feiern. Am 27. April stürmt die Polizei die NA-Zentrale und verhaftet die Parteiführung. Die Ermittlungsverfahren werden ohne Ergebnis eingestellt. Am 1. Juni kommt es zu einem Angriff auf ein multikulturelles Zentrum unter Beteiligung von NA-Mitgliedern. Ein Mann wird lebensgefährlich verletzt und erblindet. Am 24. November organisieren Mitglieder der NA einen Aufmarsch in Berlin-Lichtenberg mit etwa 100 Teilnehmern gegen die befürchtete Räumung der Parteizentrale. Im August 1991 nimmt die NA am Rudolf Heß-Gedenkmarsch in Bayreuth teil.

Programmatik: In ihrem schmalen Programm von 1991 fordert die NA Berlin als Hauptstadt, Schluß mit der Verschwendung von Steuergeldern und die Förderung deutscher Familien. Sie verlangt Arbeitsplätze für deutsche Arbeiter, die »Bestandteil einer auf den Naturgesetzen aufbauenden Volksgemeinschaft« seien. Neben dem Abzug aller »Fremdtruppen« möchte die NA die Beendigung der Integration ausländischer Menschen und deren Rückführung in die Heimatländer erreichen.

Zusammenarbeit: Die enge Kooperation der neofaschistischen Kräfte in Berlin schlug sich 1990 in der Bildung des Berliner Blocks nieder, dem NA, DA und Wotans Volk angehörten. Enge Kontakte bestanden zu Einzelmitgliedern der Republikaner.

Bedeutung: In ihrer »Hausbesetzung von Rechts« griff die NA Modelle aus der linken Bewegung auf. Durch die Aufnahme »alternativen« Vokabulars in die Parteipropaganda erhöhte die NA die Identifikation und Sympathien in der unorganisierten Szene. Ideologische Spannungen bestanden zu den GdNF-Kadern, deren Hitlerverehrung einige Ostdeutsche nicht mitmachen wollten. Die Entwicklung einer rechten Propaganda, die stärker auf die Verhältnisse in der ehemaligen DDR zugeschnitten sein sollte, ging nicht über Ansätze hinaus. Die NA zerfiel ab 1991, ohne sich offiziell aufzulösen. Ihre Mitglieder gründeten unbeständige Kleinstgruppen oder schließen sich den Nationalen an[1]. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.286f

Anmerkungen:

[1] Vgl. B. Siegler: Auferstanden aus Ruinen. Rechtsextremismus in der DDR. Berlin 1991. S. 45ff.

APABiZ Nationale Alternative (NA)

Stand des Artikels: 1996

Gründung: 1. Februar 1990

Sitz: Ost-Berlin

Zahl der Mitglieder: ca. 30

Funktionäre: Ingo Hasselbach, Frank Lutz, Heiko Baumert, Andre Riechert, Bendix Wendt, Oliver Schweigert

Struktur: Die Gründungsmitglieder der NA kamen aus den rechtsextremen Gruppierungen Lichtenberger Front und Bewegung 30. Januar. Im Laufe des Jahres 1990 übernehmen Kader der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) schrittweise die Kontrolle über die ostdeutsche Partei. Vor allem Mitglieder der Nationalen Liste und der österreichischen Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition leiten den Aufbau in ihrem Sinne. Im März wird die NA gegen Widerstand aus den eigenen Reihen zur Sektion Mitteldeutschland der Deutschen Alternative (DA). Frauen und Mädchen werden Mitglieder der Deutschen Frauenfront. Die NA versucht 1990 erfolglos, an den Volkskammer- und Kommunalwahlen in der DDR teilzunehmen. Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im Dezember 1990 erhält ein Einzelbewerber in Berlin-Lichtenberg 30 Stimmen (0,2 Prozent).

Aktivitäten: 1990 wird ein Haus in Berlin-Lichtenberg durch rechte Aktivisten besetzt. Der Rat des Bezirks bietet ein Ersatzobjekt an, in dem die NA ihre Parteizentrale einrichtet. Gäste dort sind Michael Kühnen, Christian Worch, Arnulf Winfried Priem, Gottfried Küssel und Ekkehard Weil. Am 20. April kommt es zur Unterzeichnung eines Mietvertrages für die Parteizentrale durch die Initiative für Wohnraumsanierung (WOSAN). Am gleichen Tag greifen nach einem Fußballspiel Hooligans und NA-Mitglieder besetzte Häuser an und ziehen auf den Alexanderplatz, um dort Hitlers Geburtstag zu feiern. Am 27. April stürmt die Polizei die NA-Zentrale und verhaftet die Parteiführung. Die Ermittlungsverfahren werden ohne Ergebnis eingestellt. Am 1. Juni kommt es zu einem Angriff auf ein multikulturelles Zentrum unter Beteiligung von NA-Mitgliedern. Ein Mann wird lebensgefährlich verletzt und erblindet. Am 24. November organisieren Mitglieder der NA einen Aufmarsch in Berlin-Lichtenberg mit etwa 100 Teilnehmern gegen die befürchtete Räumung der Parteizentrale. Im August 1991 nimmt die NA am Rudolf Heß-Gedenkmarsch in Bayreuth teil.

Programmatik: In ihrem schmalen Programm von 1991 fordert die NA Berlin als Hauptstadt, Schluß mit der Verschwendung von Steuergeldern und die Förderung deutscher Familien. Sie verlangt Arbeitsplätze für deutsche Arbeiter, die »Bestandteil einer auf den Naturgesetzen aufbauenden Volksgemeinschaft« seien. Neben dem Abzug aller »Fremdtruppen« möchte die NA die Beendigung der Integration ausländischer Menschen und deren Rückführung in die Heimatländer erreichen.

Zusammenarbeit: Die enge Kooperation der neofaschistischen Kräfte in Berlin schlug sich 1990 in der Bildung des Berliner Blocks nieder, dem NA, DA und Wotans Volk angehörten. Enge Kontakte bestanden zu Einzelmitgliedern der Republikaner.

Bedeutung: In ihrer »Hausbesetzung von Rechts« griff die NA Modelle aus der linken Bewegung auf. Durch die Aufnahme »alternativen« Vokabulars in die Parteipropaganda erhöhte die NA die Identifikation und Sympathien in der unorganisierten Szene. Ideologische Spannungen bestanden zu den GdNF-Kadern, deren Hitlerverehrung einige Ostdeutsche nicht mitmachen wollten. Die Entwicklung einer rechten Propaganda, die stärker auf die Verhältnisse in der ehemaligen DDR zugeschnitten sein sollte, ging nicht über Ansätze hinaus. Die NA zerfiel ab 1991, ohne sich offiziell aufzulösen. Ihre Mitglieder gründeten unbeständige Kleinstgruppen oder schließen sich den Nationalen an[1]. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.286f

Anmerkungen:

[1] Vgl. B. Siegler: Auferstanden aus Ruinen. Rechtsextremismus in der DDR. Berlin 1991. S. 45ff.

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WEITLINGSTRAßE 122