Pluralis Majestatis
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Kategorien / Kontext / Metaebene / Rubriken:
Sprachpolitik, Rhetorik, Manipulation
Pluralis Majestatis
in der deutsch-sprachigen wikipedia
Der Pluralis Majestatis (lat. „Mehrzahl der Hoheit“) wird verwendet, um eine Person,
z. B. einen Herrscher, als besonders mächtig oder würdig auszuzeichnen.
Teilweise bezeichnet sich die Person auch selbst so, indem sie von sich im Plural spricht.
Ausdrücke, die im Pluralis Majestatis stehen, werden immer großgeschrieben.
Bei Monarchen oder anderen Autoritäten, wie Päpsten (bis Paul VI.) spielt die Vorstellung eine Rolle,
dass sie für ihre Untertanen beziehungsweise Untergebenen sprechen oder zu sprechen glauben.[1]
Möglicherweise geht dieser Gebrauch des Plurals auf die Römische Tetrarchie
seit dem Jahre 293 mit ihren zwei Senior- und zwei Juniorkaisern zurück.
Bei Adeligen und Würdenträgern war und ist der Plural in der Selbstbezeichnung zu amtlichen Anlässen üblich
(zum Beispiel: „Wir, Benedictus PP. XVI, im dritten Jahr Unseres Pontifikates …“ oder „We, Elizabeth II., by the Grace of God …“).
Aber auch in der deutschen Alltagssprache ist das Siezen als eine Form des Pluralis Majestatis erhalten geblieben,
indem grundsätzlich im Plural mit dem Gegenüber gesprochen wird (Beispiel: „Sie haben recht“ statt „du hast recht“).