Roger Willemsen

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Roger Willemsen
in der deutschsprachigen wikipedia

(* 15. August 1955 in Bonn; † 7. Februar 2016 in Wentorf bei Hamburg)
war ein deutscher Publizist und Fernsehmoderator.
Er zählte zu Deutschlands bekanntesten[1] und beliebtesten[2] Intellektuellen.
Willemsen wurde mit den Massenmedien Fernsehen und Feuilleton[3] bekannt,
obgleich er immer ein ambivalentes Verhältnis dazu hatte.[4][5]
Ein besonderes Interesse fanden seine Reisebücher[6] und Gespräche,
denen vielfach Intelligenz, Bildung, Empathie[7] und Leidenschaft bescheinigt wurden.[8]
Nach seinem weitgehenden Rückzug vom Fernsehen
wurden ab 2005 Lesereisen zum Medium seiner Wahl,[9]
später zunehmend auch Musik aus allen Kulturen.[10]

TAZ 17.11.2010
ROGER WILLEMSEN SCHREIBT FÜR "COMPACT"

Mit Thilo und Eva in einem Blatt
Roger Willemsen schreibt für ein Magazin, in dem krude Thesen verbreitet werden.
Die erste Ausgabe von "Compact" erscheint am 1. Dezember, Coverboy ist Thilo Sarrazin.
von René Martens
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http://www.taz.de/!61422/

Konkret
Heft 02 2008 "Die Weisen von Zion sterben nicht aus"

"Dem Juden ist es erlaubt, zum Nichtjuden zu gehen,
diesen zu täuschen und mit ihm Handel zu treiben,
ihn zu hintergehen und sein Geld zu nehmen.
Denn das Vermögen des Nichtjuden ist als Gemeineigentum anzusehen,
und es gehört dem Juden, der es sich sichern kann."

So steht es geschrieben im jüdischen Talmud.
Das behaupteten jedenfalls Roger Willemsen und Dieter Hildebrandt in ihrer Kabarettshow
"›Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!‹ Die Weltgeschichte der Lüge".
Im vergangenen Oktober fragte KONKRET bei Willemsen nach, wo das Zitat denn zu finden sei,
doch Willemsen antwortete nicht und war bei einer zufälligen Begegnung auf der Buchmesse
nicht bereit, mit einem KONKRET-Autor auch nur zu reden.

Daraufhin hatte KONKRET im November selber die Antwort gegeben:
Das Zitat ist nicht aus dem Talmud,
es stammt aus dem unerschöpflichen Fälschungsfundus,
der zumeist auf katholische Theologen des 19. Jahrhunderts zurückgeht
und bis heute eifrig weitergereicht wird.
In der im Dezember erschienenen 4. Auflage
des bei S. Fischer verlegten Begleitbuchs von Willemsen und Traudl Bünger
ist das Zitat nun stillschweigend gestrichen.
Statt sich zu entschuldigen, beharren die Helden der Wahrheit allerdings darauf,
der Talmud erlaube zumindest "den Schummel an Nichtjuden:
Wenn einer sich zu seinem Nachteil geirrt habe, so brauche man ihn nicht darauf aufmerksam zu machen."
Das folgt der einschlägigen "Argumentation", wie sie etwa auf der Internetseite eines glühenden Antisemiten,
der sich hinter dem Pseudonym Hans Bolte versteckt, üblich ist:
Zuerst wird das gefälschte Zitat weitergereicht, im Kleingedruckten gibt man dann zu,
daß es im Talmud nirgends zu finden ist - und verweist statt dessen auf eine Textstelle, wo sinngemäß das gleiche stehe.
Wovon natürlich keine Rede sein kann, was freilich niemanden mehr interessiert.
Schummel? Niedertracht trifft die Sache besser.