Wippermann + Stauffenberg und Co

Aus InRuR

2003

AG Friedensforschung an der Uni Kassel
Juni/Juli 2003 Friedensbewegung in den Medien
Aus: junge Welt, 21.07.2003

(...) Am Vorabend der Demonstration fand im Kreuzberger Stadthaus Böcklerpark
eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung des 20. Juli für den antifaschistischen Widerstand statt.
Veranstalter war das Büro für antimilitaristische Maßnahmen.
Der Berliner Historiker Wolfgang Wippermann wertete das Attentat des 20. Juli
als Ausdruck einer äußerst heterogenen Bewegung gegen das Hitlerregime.
Die Publizistin Jutta Ditfurth betonte dagegen die Dominanz nationalistischer und antisemitischer Strömungen,
die auch der Vernichtung der europäischen Juden aufgeschlossen gegenüber gestanden hätten
und diese lediglich »menschenwürdiger gestalten wollten«.
Die führenden Akteure und Gruppierungen des 20. Juli seien wichtige Säulen des Faschismus gewesen.
Laut Ditfurth müsse vielen Offizieren des 20. Juli angesichts des Vormarschs der Alliierten, in der Normandie
sechs Wochen vor dem gescheiterten Attentat, der »Arsch auf Grundeis« gegangen sein.
Die Bundeswehr wolle mit ihrer positiven Bezugnahme auf die Attentäter
 »Antisemitismus über die Hintertür wieder gesellschaftsfähig machen« 
und weiter das Bild der »sauberen Wehrmacht« propagieren.
Obwohl auch Wippermann den Einfluß reaktionärer Kreise auf die Gruppe des 20.Juli nicht leugnete,
verlangte der Historiker, diesen Teil des Widerstandes nicht zu delegitimieren.
Auch wenn das Straßenbild in Berlin von vielen kommunistischen Antifaschisten gesäubert worden sei,
müsse man wenigstens die Benennung von Plätzen und Straßen nach Akteuren des 20. Juli verteidigen.

siehe auch in den Ergänzungen:
des indymedia posting
über Jörg Schönbohm /Ulrich Schacht /Jochen Staadt
gepostet von egal 16.06.2004 06:39