30 Jahre telegraph – 30 Jahre linker Journalismus
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Initiative Recherche und Reflexion
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mit telegraph-Autor Malte Daniljuk
ex Russia Today-Redakteur,
nun Redakteur für die Bundestagsfraktion DIE LINKE
30 Jahre telegraph – 30 Jahre linker Journalismus
25.10.2019
Zeitschrift telegraph
43 Abonnenten
Podiumsveranstaltung der Zeitschrift telegraph (http://telegraph.cc),
am 11. Oktober 2019, im Haus der Demokratie & Menschenrechte Berlin,
mit:
Annett Gröschner, freie Autorin, Journalistin
Frank Rieger, Netzaktivist, Chaos Computer Club
Malte Daniljuk, Journalist, Redakteur für die Bundestagsfraktion DIE LINKE
Peter Nowak, freier Journalist, Mitglied der Basisgewerkschaft FAU
Dirk Teschner, Redakteur und Gründungsmitglied telegraph
Moderation:
Hannah Maria Eberle, Journalistin, Geschäftsführung analyse & kritik
Wir sind das letzte existierende Samisdat der DDR-Opposition – und wir werden 30 Jahre alt.
In den letzten 30 Jahren haben sich die Medien grundsätzlich geändert.
Wir wollen diskutieren, welche Entwicklungen Medien von unten durchmachten.
Inhaltlich wie auch technisch.
Vor allem durch das Internet erfuhr der Journalismus der letzten Jahre eine grundsätzliche Umorientierung.
Manches blieb erhalten.
Einige Gründungen, wie indymedia, Freie Radios und Infoblätter verloren wieder an Bedeutung.
Neues kam hinzu: Blogs, youtube, Twitter.
Auf der anderen Seite steht der beherrschende Einfluß der Internetgiganten (google, facebook, … )
und die riesigen Möglichkeiten der Manipulation des politischen Diskurses,
sowie die Absichten des Staates nach Reglementierung, Überwachung und Kontrolle.
Vor Jahren verbreiteten alternative Medien Gegeninformation
und waren unverzichtbar gegen Falschdarstellungen, Unterschlagungen und Lügen der bürgerlichen Medien.
Heutzutage werden von der weiter erstarkenden rechten Bewegung
die Begriffe „Lügenpresse“ und „Fake News“ ins Spiel gebracht.
Wie reagieren alternative Medien darauf?
Wie wird heute mit Überwachung, Zensur und Strafverfolgung gegen Journalisten umgegangen?
Kann ein Vergleich der staatlichen Repression in DDR/BRD
(z.B. Umweltblätter/Grenzfall vs. Indymedia.linksunten) fürs heutige Handeln hilfreich sein?
Gibt es noch Medien von unten, oder ist jetzt alles Mainstream, überwiegend eingegliedert in Medienkonzerne,
oder ist alles für alle überall verfügbar, ohne Nachhaltigkeit und Systemkritik?
Für die nächsten Jahre rechnen wir damit,
dass auch durch die Etablierung nationalistischer und neofaschistischer Netzwerke
insbesondere im Geheimdienst-, Polizei-, Justiz- und Politikapparat
die Angriffe auf linke, alternative und kritische Medien zunehmen werden.
Eine Bagatellisierung, Tolerierung und Förderung dieser Entwicklung
durch den bundesdeutschen Staat konnten wir in den vergangenen Jahren beobachten.
Wobei wir nicht verkennen, daß sich auch in den bürgerlichen Medien zahlreiche Journalistinnen
zumindest für den Erhalt der bürgerlichen Demokratie
und der bürgerlichen Freiheiten („Meinungs- und Pressefreiheit“) engagiert einsetzen.
Sie ahnen ja auch, daß die Pläne für den „Umbau“ der Öffentlich-Rechtlichen Medien
längst schon in den Schubladen der AfD liegen,
die haben sich in der Vergangenheit dazu u.a. Beratung bei der österreichischen FPÖ geholt.
Wie können die Gegenstrategien aussehen?
Darüber wurde am 11. Oktober 2019 im Haus der Demokratie in Berlin im Rahmen des 30-Jahre-telegraph-Festes diskutiert.
30 Jahre telegraph – 30 Jahre linker Journalismus
Diskussion Info Party
Berlin
11. Oktober 2019
19:00 - 23:55 Uhr
Haus der Demokratie & Menschenrechte Berlin
Greifswalder Str. 4
Mit Beginn der revolutionären Phase in der DDR im September 1989
und einem damit verbundenen erhöhten Informationsaufkommen
stellte sich der zweimonatliche Erscheinungsrhythmus
der seit 1987 im Samisdat von der Ostberliner Umwelt-Bibliothek herausgegebenen
größten und wichtigsten DDR-Oppositionszeitschrift Umweltblätter als zu schwerfällig dar.
Ein schnelleres Medium musste her.
Die Redakteure der Umweltblätter riefen befreundete Kollegen der Samisdat-Blätter
Friedrichsfelder Feuermelder, Grenzfall, Kontext und Antifa-Infoblatt-Ostberlin zur Mitarbeit auf. Das war die Geburtsstunde des telegraph.
Die Nummer 1 erschien am 10. Oktober 1989, die Jahrgangsnummerierung der Umweltblätter wurde darin fortgeführt.
Bis zum Ende des Umbruchs in der DDR war der telegraph einer der wenigen unabhängigen Berichterstatter.
Ob als „Nachfolgezeitschrift der Umweltblätter“, ob „Behörden- und Unternehmerunfreundlich“,
ob „Ostdeutsche Zeitschrift“ oder als „telegraph“ – seit dem Herbst 1989
und bis heute dokumentieren, kritisieren, diskutieren wir aus einer konsequent unabhängigen, ostdeutschen und linken Perspektive
die politischen, sozialen, revolutionären, kriegerischen Erscheinungen, Ereignisse, Entwicklungen: im Osten, in der BRD und in der Welt.
Wir sind das letzte existierende Samisdat der DDR-Opposition – und wir werden 30 Jahre alt.
Das wollen wir gemeinsam feiern und wir laden Dich / Euch herzlich dazu ein.
Unser Programm:
Podiumsdiskussion mit:
Annett Gröschner, freie Autorin, Journalistin
Frank Rieger, Netzaktivist, Chaos Computer Club
Malte Daniljuk, Journalist, Redakteur für die Bundestagsfraktion DIE LINKE
Peter Nowak, freier Journalist, Mitglied der Basisgewerkschaft FAU
Dirk Teschner, Redakteur und Gründungsmitglied telegraph
Moderation: Tom Strohschneider, Journalist (ND, Oxi)
Alle Infos dazu über: http://telegraph.cc
im Anschluss:
Live-Punk: Hamster im Arsch
Tanzmusik: DJ Magic Mießner, DJ Speiche
Video-Interviews: mit Aktivist*innen aus dem Herbst 1989
essen, trinken, quatschen, …