Initiative Grenzen-Los!

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Initiative Recherche und Reflexion

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Anti-Emanzipatorisches

Intifada-Fraktion

Antirassismus

Antizionismus / Antisemitismus


umbenannt in Theater X (url:grenzen-los.eu)

Marwa Al-Radwany
2011 Vereinsvorsitzende

Ahmed Shah

preisgekrönter Theaterpädagoge
Leiter vieler antirassistischer (Intifada) Theater Projekte

Träger: Olle Burg e.V.

JugendtheaterBüro Berlin

jährlicher Großevent FESTIWALLA

ältere Projekte:
Intifada im Klassenzimmer?!?“ ,
KulTür auf!
Refugee Club Impulse - Karneval der Geflüchteten
etc

NaRI!
"Netzwerk gegen Antimuslimischen Rassismus und Islamfeindlichkeit"

nari (2019 ohne Inhalt)
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Kontakt | Impressum

http://archive.ph/eOjlD

Initiative Grenzen-los! e. V.
Verein für emanzipative Bildung und kulturelle Aktion
Wiclefstr. 32
10551 Berlin
Mail: info@grenzen-los.eu
Eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin unter der Nummer VR 27158
Vertretungsberechtigt:
Lena Hellwig (1. Vorsitzende)
Saira Amjad (2. Vorsitzende)
Website: Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Florian Römmele

grenzen-los.eu/ueber-uns/

http://archive.ph/Gz7qT
Neue Webseite
Die Webseite des Theater X ist umgezogen.
Alle Infos findet ihr jetzt hier:
www.theater-x.com

kubinaut.de
Initiative Grenzen-Los! e.V.
Verein für emanzipative Bildung und kulturelle Aktion

Die Initiative Grenzen-Los! ist ein Verein zur Förderung der politischen Bildungs- und soziokulturellen Stadtteilarbeit.
Wir praktizieren einen (über-)regionalen und internationalen künstlerischen Austausch mit dem Ziel,
insbesondere junge Menschen und junge Erwachsene zur politischen Selbstbestimmung zu befähigen,
sie zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem und politischem Engagement anzuregen
und hinzuführen und sie dadurch in ihrem künstlerisch-kreativen Ausdruck zu bestärken.
Die Initiative Grenzen-Los! vertritt eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Prozessen
mittels Bildung und Selbstemanzipation
und tritt ein für gleiche Rechte und die gezielte Förderung von Benachteiligten in der Gesellschaft.
Wir fördern durch unsere unabhängige und überparteiliche Arbeit
den internationale Austausch
und wenden uns gegen jede Art von Vorurteilen,
gegen rassistische, sexistische und soziale Diskriminierung und Ausbeutung,
als auch die Verletzung von Menschenrechten.

Der Verein wurde 2007 gegründet.

2011

ZEITUNG "moabiter INSELPOST"
dritte Ausgabe Juni/Juli 2011

moabitonline.de
JugendtheaterBüro bereitet Festival vor

http://archive.ph/WH5jL
„Authentisch und professionell wollen wir sein“
Gerald Backhaus traf Ahmed Shah vom JugendtheaterBüro Berlin
Seiner Schauspieltruppe musste Ahmed Shah,
künstlerischer Leiter des JugendtheaterBüros,
bei der Freiluft-Aktion „KulTür auf!“ Ende Mai
manchmal Mut machen, wenn sie das Publikum als zu laut
oder unaufmerksam empfanden,
als sie mit ihrem politischen Wanderzirkus
auf Tour durch ihren Stadtteil und ganz Berlin gingen.
In szenischen Darbietungen wollten sie „Zugang“.
Damit gemeint war der Zugang zur Kultur
und den etablierten Kulturbetrieben zu fordern.
Zu den Stationen der mobilen Bühne
gehörte neben Alexanderplatz, Mauerpark und Wilmersdorfer Straße auch Neukölln.
Dort erlebten sie die größte Resonanz,
gerieten mitten in eine antifaschistische Demonstration
und avancierten vor 600 Leuten zu einer Art „Demoleitung“.
All dies war Teil der von ihnen angestossenen Kampagne „KulTür auf!
Ahmed Shah empfand den Auftritt im Hof der Moabiter Hedwig-Dohm-Schule
als einen der wichtigsten,
weil er vor Jugendlichen stattfand:
„Das war kein Heimspiel.
Wenn man Jugendliche im gleichen Alter überzeugen kann –
die haben am Ende ‚Zugang, Zugang!‘ gerufen –
dann bedeutet das etwas.“
Wegen der überwältigenden Resonanz plant er daher für August eine Tour durch die Schulen im Kiez.
„Wir wollen als Künstler anerkannt werden.
Das, was wir machen, soll als Kunst anerkannt werden, das JugendtheaterBüro als Institution,
und nicht nur die großen Theater, die sagen ‚wir machen Kunst, nichts Soziales oder Politisches‘.
Diese Trennung ist nicht gut.“
Authentizität und Professionalität –
diesen Anspruch hat sich die Truppe auf die Fahne geschrieben.
„Nach der Fußball-WM schauten viele auf die Bolzplätze in den Kiezen,
wo eine Mischung aus deutschen, arabischen und türkischen Jungs spielt,
und fanden, dass es da abgeht. Das ist das ’neue Deutschland‘, da ist Potential!
Dorthin sollten auch die Theater gehen und mitmischen.“
Was die jungen Leute eint, ist, dass sie alle kein Geld haben und an ihren Kiez gebunden sind, so Ahmed.
Der studierte Theaterwissenschaftler und Schauspieler
ist muslimischer Herkunft
und wuchs in Pakistan auf,
wohin seine Eltern aus Indien mit ihm wegen „ethnischer Säuberungen“ fliehen mussten.
Bevor er 1989 nach Deutschland kam,
lebte er in Großbritannien, Italien und Frankreich.
Der zweifache Vater
spricht neben Punjabi, Urdu, Deutsch und Englisch
auch etwas Italienisch und Arabisch.
2001 zog er von Hamburg nach Berlin.
Er war in der freien Theaterszene von Friedrichshain und Kreuzberg aktiv
und bekam Kontakt zu Moabit
durch seine Tätigkeit für den Olle Burg e.V.,
einen Träger der freien Jugendhilfe.
„Diese Erdung war sehr wichtig für mich in meinem bohemehaften Leben.
Gleichzeitig entdeckte ich,
welches Potential in diesem Biotop steckt.“
Aus den Projekten für Olle Burg
wie dem Stück „Intifada im Klassenzimmer„,
dem Film „21 Moabit“ und der Islamophobie-Ausstellung erwuchs schließlich die Jugendtheater-Arbeit.
„Wie kann man das heraus kitzeln,
was die Jugendlichen wissen?
Emotionales Wissen, dieses Wissen aus ihren Herkunftsländern zu aktivieren,“
so beschreibt er eine Herausforderung an ihn als Regisseur und Trainer.
[gebunden-250]
„Wir wollen Theatermacher finden,
die ähnliche Sachen machen wie wir,
und von denen wir lernen können.
Und wir Moabiter wollen gute Gastgeber sein,“
so die Ziele von „FESTIWALLA„.
Momentan dreht sich alles um dieses Jugendtheaterfestival,
das im Oktober im Haus der Kulturen der Welt (HKW) stattfinden soll.
In der Moabiter Wiclefstraße wird dafür nicht nur geplant und organisiert,
hier wird währenddessen auch eine Art Campus
für 80 bis 90 Jugendliche eingerichtet.
Nicht jeder muss auf die Bühne –
Ahmed und sein Team arbeiten mit den Jugendlichen
auch in Bereichen wie Bühnenbild, Kostüm, Maske, Licht, Ton
und „im Büro“, was für Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Eventmanagement und Grafik steht.
„Wir haben 16 Mitarbeiter, davon drei Festangestellte,
aber was Crew und Technik angeht
sind wir noch zu wenige.“
Seit 2009 besteht das JugendtheaterBüro Berlin
als Projekt der Initiative „Grenzen-­Los!„.
Viele der 14- bis 22-Jährigen stammen aus prekären Lebensverhältnissen
und haben Migrationshintergrund.
Sie werden das Festival und den laufenden Theaterbetrieb weitgehend selbständig gestalten, organisieren und durchführen.
„Moabit goes HKW“ – eine Parade von hier und vielleicht auch anderen Berliner Brennpunktkiezen
hin zur „Schwangeren Auster“ ist angedacht,
um die Stadtteile mehr zu involvieren.
„Alles ist offen, jeder kann mitmachen“ sagt Ahmed Shah.
Er sucht für FESTIWALLA noch Jugendproduktionen.
Wer selbst Theater macht – von richtigen Stücken
bis zu kleinen Performances und Sketchen –
und sich mit dem Thema „Zugang“ beschäftigt, kann sich bewerben.
„Wir suchen für Moabit und das Haus der Kulturen der Welt aber auch noch Leute,
die das Catering und den Einlass übernehmen,
die Transparente malen, Flyer verteilen,
an den Infotischen stehen und die die Gäste willkommen heißen.“
Text und Fotos: Gerald Backhaus
Zuerst erschienen in der Moabiter Inselpost, Nr. 3, Juli 2011
Kontakt:
JugendtheaterBüro Berlin, Wiclefstraße 32, 10551 Berlin,
Tel. 48815220, www.jugendtheaterbuero.de und das Festivalprogramm.

2009

JugendtheaterBüro Berlin feiert Eröffnung

http://archive.ph/pPjdT

Das JugendtheaterBüro Berlin der Initiative Grenzen-Los! e.V.
feiert am 16.10.2009 ab 16.00 Uhr seine offizielle Eröffnung
in seinen neuen Räumlichkeiten in der Wiclefstraße 31/32
(direkt neben der Reformationskirche).
Die einzelnen Bereiche des Theaterbetriebs
werden zur Eröffnung ihre ersten Produktionen,
die sie seit dem Projektstart
Anfang September erarbeitet haben, vorstellen.
Anschließend wird mit den Jugendlichen,
den Kooperationspartnern und Vertretern aus Politik, Medien und Gesellschaft
die Eröffnung des Projektes gebührend gefeiert.

Das Festprogramm
Nach der Eröffnung um 16 Uhr
durch Projektleiterin Anne Lemberg
und Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke
stellt ab 16.30 Uhr
die pädagogische Leiterin Sandra Rabbow
den Bereich Berufsorientierung des Projektes vor.
Von 17-18 Uhr kann man sich Eindrücke
von den einzelnen Bereichen des Theaterbetriebes verschaffen:
der künstlerische Leiter Ahmed Shah
stellt das Theaterkonzept vor
und Jugendliche des Projektes führen zwei erste Theaterstücke auf.

Was macht das JugendtheaterBüro Berlin?
Das JugendtheaterBüro Berlin übernimmt die Planung, Organisation und Durchführung
eines bundesweiten Jugendtheaterfestivals, das Freedom Festival, mit internationalen Gästen in Berlin im Herbst 2011.
In der zunächst dreijährigen Laufzeit
werden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14-22 Jahren
aus prekären Lebensverhältnissen und überwiegend mit Migrationshintergrund befähigt,
das Festival und den Theaterbetrieb weitgehend selbständig zu gestalten,
zu organisieren und durchzuführen.
Vor allem in den folgenden Bereichen
sollen die Jugendlichen angeleitet werden:
Ensemble (Schauspiel, Tanz, Regie), Film, Crew (Bühnenbild, Kostüm, Maske, Licht, Ton)
und Büro (Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Eventmanagement, Grafik).
Im Rahmen des Projekts haben die Jugendlichen die Möglichkeit (Schul-) Praktika zu absolvieren.

Für das Freedom Festival werden zudem eigene Theaterproduktionen
unter der Leitung von jugendlichen RegisseurInnen erarbeitet,
so dass dieses den Höhepunkt
des partizipativen, berufsorientierenden und bildungspolitisch
weit gefächerten Projekts darstellen wird.

Die finanziellen Mittel für das JugendtheaterBüro Berlin
kommen aus verschiedenen Töpfen zusammen.
Neben Mitteln aus dem Bundesprogramm XENOS,
welches durch den Europäischen Sozialfond und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird,
unterstützen die Robert Bosch Stiftung,
die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin
sowie die Pfefferwerkstiftung das Projekt.
Das JugendtheaterBüro Berlin arbeitet zudem
mit zahlreichen sozialen und künstlerischen Institutionen,
wie Gangway e.V., Outreach e.V., dem SOS Berufsausbildungszentrum,
dem Grips Theater, dem Haus der Kulturen der Welt und den Berliner Festspielen zusammen.

Szenenbild aus "Der Sprung", 2008

Hervorgegangen ist das JugendtheaterBüro Berlin aus der Initiative Grenzen-Los,
die seit 2006 die Jugendtheaterwerkstatt Moabit betrieb.
Anfang 2004 entstand in Moabit das erste Theaterstück „Masken, Mauern, Menschen„,
in dem es um die Schwierigkeiten identitärer Bezugspunkte der Jugendlichen zwischen ihren „Herkunftsländern“ und ihrer „Heimat“ Berlin ging.
Im zweiten Theaterstück „Intifada im Klassenzimmer„, wurde die angespannte Stimmung an Berliner Schulen
nach dem 11. September reflektiert
und gegen trennende Ideologien wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und Antisemitismus Stellung bezogen.
Die Inhalte wurden in einer jugendgerechten Sprache
mit Tanz- und HipHop inszeniert und erfolgreich vor Berliner Öffentlichkeit und Schulklassen aufgeführt.
Im Stück „Der Sprung“ setzten sich die Jugendlichen,
die hier in Moabit ihre eigenen Erfahrungen
mit Alltagsrassismus und Vorurteilen gemacht haben
und weiterhin machen, mit der deutschen Geschichte auseinander,
in dem sie anhand der Geschichte
der Holocaust-Überlebenden Hedy Epstein
am Thema Kinderrechte
eine Reise ins Deutschland der 30er Jahre
und zurück in die Gegenwart machten.
Neben den hier genannten „großen Stücken“
wurde natürlich noch viel mehr geleistet,
etliche Informationen sind in der Chronik der Jugendtheaterwerkstatt Moabit nachzulesen.

Mit der Entwicklung der Jugendtheaterwerkstatt Moabit
bzw. der Initiative Grenzen-Los!
zum gleichnamigen Trägerverein
orientieren sich die Theatermacher um,
indem sie die Berufsorientierung für die Jugendlichen
bei der Theaterarbeit in den Vordergrund stellen.

10. Oktober 2009 | Von Jürgen Schwenzel

2005

moabitonline.de
Pakistani Punker in Moabit

Zuerst erschienen in stadt.plan.moabit, Nr. 21, Juli/August 2005
http://archive.ph/jDdDM

Punk ist tot, aber Ahmed Shah, 40, kämpft weiter.
Als Trotzkist, als Sozialarbeiter bei Olle Burg e.V.,
als Vorsitzender der sozialistischen Zeitung „Linksruck“,
sowie im Bezirksvorstand Mitte der WASG.

„Ich war der erste Pakistani Punk im Viertel.“
erzählt er über seine Jugend im indisch geprägten Südlondoner Viertel, Croydon.
Hier in Moabit kennt man ihn
durch seine Arbeit als pädagogischer Mitarbeiter auf dem Spielplatz in der Waldstraße
und durch die Jugendtheatergruppe „Grenzen – Los!“,
die er zusammen mit Marwa Al-Radwany leitet.

Geboren in Lahore, Pakistan, immigrieren seine Eltern nach England, als Ahmed 3 Jahre alt ist.
Arzt oder Offizier, das sind die Berufswünsche der Eltern.
In London Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre
passieren jedoch Dinge, die die Eltern nicht nachvollziehen können.
Ahmed rasiert sich die Haare zu einer Punk-Frisur
und begeistert sich für die Musik der Stunde:
politisch motivierte Punk – Ska Bands wie „the Clash“ oder „the Redskins“.
„Wir waren Redskins“ sagt Ahmed – und damit gegen Thatcher.
Und für Gewerkschaften, Bergarbeiterstreiks, Hausbesetzungen und Demonstrationen.

Theater und Politik sind die beiden großen Leidenschaften in Ahmeds Leben.
Bei seinem ersten Theaterauftritt überzeugte er
als L. Braille, Erfinder der Blindenschrift,
weil er so gut schielen kann.
Politisch steht Ahmed auf der Seite der Unterdrückten, der Underdogs, der von der Gesellschaft Unverstandenen.
Momentan politisiert er mit dem Jugendtheaterstück „Intifada – im Klassenzimmer?!?“
und der Theatergruppe „G86B“ mit dem Stück „1001 Arabian Eyes“.
Beide Stücke sind von Ahmed geschrieben,
das erstgenannte in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen.
In diesem verteidigt sich der arabische Abdullah z.B. so:
„Ja, ich setze mich ein für eine freies Palästina.
/ Ja, ich protestiere gegen die israelische Mauer.
/ Ja, ich bin auf die Straße gegangen gegen die Tötung von Scheich Jassin.
/ Aber nein, ich sage es deutlich,
ich bin verdammt noch mal kein Terrorist.“

„Raus aus Thatcher England“ denkt Ahmed ’88
und zieht erst nach Hamburg, dann nach Berlin.
Die Stadt fasziniert nicht nur als weltpolitischer „Showcase“.
Durch Brecht in Sachen Theater geprägt,
begeistert vom Berlin der 20er Jahre, vom Dadaismus, Impressionismus
besitzt die Stadt für Ahmed eine besondere Anziehungskraft.

Moabit erschien ihm auf den ersten Blick als ein trister Stadtteil
mit vielen Problemen und frechen Kindern.
„Freche Kinder sind gut.
Sie sind so wie ich früher auch war.“
Gegen die Tristess und die Probleme hat Ahmed was:
er kämpft für eine interkulturelle Gemeinschaft,
internationale Kooperation
und will Brücken errichten zwischen Menschen unterschiedlicher Lebenswelten.

Auf Kontinuität und Nachhaltigkeit müsse man bauen.
„Es wäre eine Tragödie, wenn das Theaterprojekt „Grenzen- Los!“ nicht weiter gehen würde.“ sagt Ahmed.
Es soll nicht nur Vorzeigeprojekt des Senats sein
und dann zu den Akten gelegt werden
mit Stempelaufdruck „erfolgreich gelaufen und fertig“.
Da es bisher noch keine feste Zusage des Senats
zur weiteren Finanzierung gibt, ist die Zukunft des Projekts ungewiss.

Einfach ist die Arbeit mit den Moabiter Jugendlichen nicht:
oft besteht sie zum größten Teil aus Sozialarbeit und nur kaum aus Theater.
Aber all die Mühen haben sich gelohnt: acht Mal wurde „Intifada – im Klassenzimmer?!?“ aufgeführt
und „Taz“, „Tagesspiegel“, „Junge Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“ haben darüber berichtet.
Viel wurde über die schwierigen Hintergründe berichtet,
aus denen die Jugendlichen stammen.
„Ghettokids auf der Berliner Hinterbühne“ untertiteln die einen,
„Bühne mit Botschaft“ schreiben die andern.

„Wir nutzen das Theater als Sprachrohr,
um uns einzumischen und um das Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken.“ erklärt Ahmed.

Dieses Sprachrohr ist auch dringend notwendig.
Begriffe wie Parallelgesellschaft oder Leitkultur geistern nicht aus Ungefähr durch die deutsche Medienwelt.
Reaktionen derjenigen, um die es in der Diskussion geht,
Menschen mit Immigrationshintergrund, finden kaum Darstellungsmöglichkeiten.
Für diese Auseinandersetzungen brauchen wir dringend positive Impulse
wie das Theaterprojekt hier in Moabit.
Ein achtungsvolles Miteinander
können wir in unserer multikulturellen Gesellschaft nur erreichen
wenn wir Vorurteile und Unkenntnis abbauen.

Text: Petra Hauffe, Foto: Christoph Eckelt

Zuerst erschienen in stadt.plan.moabit, Nr. 21, Juli/August 2005

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht
von Gerald Backhaus über die Theaterarbeit Shahs im JugendtheaterBüro im Vorfeld des „FESTIWALLA“ mit der Kampagne „KulTür auf!„.

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