Irenäus Eibl-Eibesfeldt

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Irenäus Eibl-Eibesfeldt
in der deutschsprachigen wikipedia

(* 15. Juni 1928 in Wien; † 2. Juni 2018 in Starnberg)
war ein österreichischer Zoologe, Evolutionsbiologe, Verhaltensforscher und Gründer des Fachs Humanethologie.
Gemeinsam mit Konrad Lorenz, Hans Hass und Otto Koenig erforschte er tierisches und menschliches Verhalten
und setzte sich intensiv für den Naturschutz ein.
Er beschrieb als erster die Putzsymbiosen von Riffbarschen, das Turnierverhalten der Meerechsen und das Schwarmverhalten bei Fischen
sowie das Verhalten einiger Arten, wie des Putzerlippfisches (Labroides dimidiatus), des Putzer-Nachahmers Aspidontus taeniatus.
Auf Galapagos beschrieb er mehrere Unterarten der Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus) und im Indischen Ozean einige Arten von Röhrenaalen.

Datei:Interview mit dem Verhaltensforscher Eibl-Eibesfeldt.webm Mediendatei abspielen
Eibl-Eibesfeldt spricht in einem Interview über seine Arbeit mit Konrad Lorenz und Hans Hass

Zu den bedeutendsten Erfolgen seiner Arbeit gehören die Erstellung des weltweit größten filmischen Dokumentationsprogrammes
zum menschlichen Verhalten im Kulturenvergleich, die Entdeckung von Universalien im biologischen und kulturellen Verhalten des Menschen, die Errichtung einer Forschungsstation auf den Galapagosinseln und die Etablierung der Humanethologie als eines eigenständigen Wissenschaftszweiges.

ältere Version der Kurzzusammenfassung:
Er war Schüler von Konrad Lorenz und baute mit diesem sowie mit Ilse Prechtl und Wolfgang Schleidt
zunächst die Max-Planck-Forschungsstelle für Vergleichende Verhaltensforschung in Buldern (Westfalen),
ab 1956 das Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (Bayern) auf.
Er betrieb umfangreiche Forschungen zur Ethologie und Humanethologie, die er als selbstständigen Forschungszweig begründete.
Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze,
unter anderem zur Grenze zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten bei Tier und Mensch
sowie zu Universalien im menschlichen Verhalten.
Irenäus Eibl-Eibesfeldt war Gründungsmitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein.

Kritik

Eibl-Eibesfeldt ist als führender Verhaltensforscher anerkannt; zugleich wird ihm vorgeworfen „seine Thesen zur Unterstützung fremdenfeindlicher Ideologien“ instrumentalisieren zu lassen. (Josef Berghold: Feindbilder und Verständigung: Grundfragen der politischen Psychologie. Wiesbaden 2005, S. 151.) Dabei steht Eibl-Eibesfeldts Überzeugung, Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung an Tieren ließen sich teilweise auf die Menschen übertragen, im Mittelpunkt der Kritik. (Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Zur Problematik einer multiethnischen Immigrationsgesellschaft. Überlegungen zu Xenophobie und Territorialität. In: Wilhelm Ockenfels (Hrsg.): Problemfall Völkerwanderung. Migration - Asyl - Integration. Veröffentlichung der Internationalen Stiftung HUMANUM, München 1994, S. 37–61.) Wie allen Verhaltensforschern, Soziobiologen und Evolutionspsychologen wird ihm vorgeworfen, anthropologische Begründungen für menschliche Verhaltensweisen und somit einen biologischen Reduktionismus zu vertreten.

Weiters wird kritisiert, er postuliere eine dem Menschen angeborene Fremdenfurcht. (Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Fremdenfurcht und Ausgrenzung. In: Magazin der Süddeutschen Zeitung. Ausgabe 9, 1992, S. 52., Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriß der Humanethologie. Piper, München 1984, S. 223 und S. 476., Ingo Loose: „Ein feste Burg…“ Wie eine Süddeutsche Zeitung das Hohelied von der „Festung Europa“ singt. Duisburg 1993 (DISS-Texte, Band 26), S. 11. Vgl. dazu auch die Anmerkung des DISS: „Die Analyse eines Artikels des Verhaltensforschers Irenäus Eibl-Eibesfeldt aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung zeigt, auf welche Weise vorhandene Feindseligkeiten Ausländern gegenüber zu ‚archaischen Abwehrreaktionen‘ gemacht werden, die zur Verteidigung des Lebensraumes unvermeidlich seien.“ (online).) Der Spiegel bezeichnete 1989 Eibl-Eibesfeldt Thesen von der den Menschen angeborenen Fremdenfurcht als „chauvinistisch“. (Der Spiegel Kampf der Wiegen unausweichlich von Marielouise Janssen-Jurreit 1989 Nr 6 Seiten=197–200 Zitat "Ob Eibl-Eibesfeldt seine chauvinistischen Thesen von der angeborenen Fremdenfeindlichkeit zu Ende gedacht hat, darf bezweifelt werden") Dem ist entgegenzuhalten, dass Eibl-Eibesfeldt seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr von einer angeborenen Fremdenfurcht, sondern einer angeborenen Fremdenscheu spricht. Diese stehe in einer Ambivalenz zum ebenfalls angeborenem Neugierverhalten. Ob sich ein Mensch nun einer ihm fremden Kultur mit Scheu oder mit Neugier nähere, sei von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. (Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Fremdenfurcht und Ausgrenzung. In: Magazin der Süddeutschen Zeitung. Ausgabe 9, 1992, S. 52.)

1998 lieferte Eibl-Eibesfeldt manchen Kritikern neuen Anlass für Vorwürfe, als er sich in seinem Buch In der Falle des Kurzzeitdenkens „im Interesse der Erhaltung des Friedens“ unter anderem darum sorgte, dass „die Politiker einer Hilfe leistenden Gemeinschaft die Identität ihrer politischen Gemeinschaft“ nehmen könnten: „Das macht eine Begrenzung der Immigration aus kulturell und anthropologisch ferner stehenden Populationen notwendig.“ / (In der Falle des Kurzzeitdenkens. München 1998, S. 182.) Bereits in früheren Essays war seine Verwendung des Begriffs „kulturferne Ausländer“ für Einwanderer vor allem aus der Dritten Welt (Berliner Debatte INITIAL 2/1992: Ist der Mensch paradiesfähig? Antworten von Irenäus Eibl-Eibesfeldt, auch gedruckt in: Herbert Huber (Hrsg.): Sittliche Bildung. Ethik in Erziehung und Unterricht. Asendorf 1993, S. 31–52.) auf Kritik seitens von Soziologen und Sozialpsychologen gestoßen. (Ein Überblick bei Gudrun Hentges: Rassismus - Streit um die Ursachen. (PDF; 79 kB) In: DGB-Bildungswerk Thüringen (Hrsg.): Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsforschung. Erfurt 1998, S. 87–90.)

Eibl-Eibesfeldt wurde auch zum Vorwurf gemacht, sich für das Recht von Ethnien auf eine eigene Identität auszusprechen. Als Mitglied der Gesellschaft für bedrohte Völker verficht er aber dieses Recht für jede Population oder Gruppe, seien es Ethnien des Regenwaldes in Venezuela oder San-Ethnien Botswanas wie auch europäische. Zugehörigkeiten zu einer solchen sind nach Eibl-Eibesfeldt wohl oft soziale Konstrukte, erfüllen aber die Funktion eines evolutiven Schrittmachers, da Angehörige von sozialen Gruppen sich nicht nur von sich aus mit einer solchen identifizieren (s. fiktive Verwandtschaften), sondern auch meist untereinander heiraten. In der nationalrevolutionären beziehungsweise neurechten Zeitschrift Wir selbst hat Eibl-Eibesfeldt 1998 den Artikel „Warum wir die Natur lieben und dennoch zerstören“ verfasst. (Warum wir die Natur lieben und dennoch zerstören. In: Wir selbst. Nr. 1/1998, S. 12 ff., Inhaltsübersicht )

in den 90er Jahren Ehrung
in der für reaktionäre Verhaltenforschung mehr als offenen
Berliner Urania

Protestflugblatt der damaligen Berliner Politgruppe "Venceremos" (u.a. Peter Nowak) leider online nicht vorhanden

"Wir selbst" Autor

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