KulTür auf!

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Kultür Auf
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Stand 26. Juni 2024
letzter upload 25.09.2018
Kultür Auf
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54 Videos
https://www.youtube.com/channel/UCc_fifZyLzw6ZlEvsYodZ0Q/videos

Ahmed Shah:

preisgekrönter Theaterpädagoge
Leiter vieler antirassistischer (Intifada) Theater Projekte
Theater X / JugendtheaterBüro Berlin, (ehemals Initiative Grenzen-Los!)
FESTIWALLA,
Intifada im Klassenzimmer?!?“ (Olle Burg e.V.),
youtube channel KulTür Auf! TV
Refugee Club Impulse - Karneval der Geflüchteten etc

2011

ZEITUNG "moabiter INSELPOST"
dritte Ausgabe Juni/Juli 2011

moabitonline.de
JugendtheaterBüro bereitet Festival vor

http://archive.ph/WH5jL
„Authentisch und professionell wollen wir sein“
Gerald Backhaus traf Ahmed Shah vom JugendtheaterBüro Berlin
Seiner Schauspieltruppe musste Ahmed Shah,
künstlerischer Leiter des JugendtheaterBüros,
bei der Freiluft-Aktion „KulTür auf!“ Ende Mai
manchmal Mut machen, wenn sie das Publikum als zu laut
oder unaufmerksam empfanden,
als sie mit ihrem politischen Wanderzirkus
auf Tour durch ihren Stadtteil und ganz Berlin gingen.
In szenischen Darbietungen wollten sie „Zugang“.
Damit gemeint war der Zugang zur Kultur
und den etablierten Kulturbetrieben zu fordern.
Zu den Stationen der mobilen Bühne
gehörte neben Alexanderplatz, Mauerpark und Wilmersdorfer Straße auch Neukölln.
Dort erlebten sie die größte Resonanz,
gerieten mitten in eine antifaschistische Demonstration
und avancierten vor 600 Leuten zu einer Art „Demoleitung“.
All dies war Teil der von ihnen angestossenen Kampagne „KulTür auf!
Ahmed Shah empfand den Auftritt im Hof der Moabiter Hedwig-Dohm-Schule
als einen der wichtigsten,
weil er vor Jugendlichen stattfand:
„Das war kein Heimspiel.
Wenn man Jugendliche im gleichen Alter überzeugen kann –
die haben am Ende ‚Zugang, Zugang!‘ gerufen –
dann bedeutet das etwas.“
Wegen der überwältigenden Resonanz plant er daher für August eine Tour durch die Schulen im Kiez.
„Wir wollen als Künstler anerkannt werden.
Das, was wir machen, soll als Kunst anerkannt werden, das JugendtheaterBüro als Institution,
und nicht nur die großen Theater, die sagen ‚wir machen Kunst, nichts Soziales oder Politisches‘.
Diese Trennung ist nicht gut.“
Authentizität und Professionalität –
diesen Anspruch hat sich die Truppe auf die Fahne geschrieben.
„Nach der Fußball-WM schauten viele auf die Bolzplätze in den Kiezen,
wo eine Mischung aus deutschen, arabischen und türkischen Jungs spielt,
und fanden, dass es da abgeht. Das ist das ’neue Deutschland‘, da ist Potential!
Dorthin sollten auch die Theater gehen und mitmischen.“
Was die jungen Leute eint, ist, dass sie alle kein Geld haben und an ihren Kiez gebunden sind, so Ahmed.
Der studierte Theaterwissenschaftler und Schauspieler
ist muslimischer Herkunft
und wuchs in Pakistan auf,
wohin seine Eltern aus Indien mit ihm wegen „ethnischer Säuberungen“ fliehen mussten.
Bevor er 1989 nach Deutschland kam,
lebte er in Großbritannien, Italien und Frankreich.
Der zweifache Vater
spricht neben Punjabi, Urdu, Deutsch und Englisch
auch etwas Italienisch und Arabisch.
2001 zog er von Hamburg nach Berlin.
Er war in der freien Theaterszene von Friedrichshain und Kreuzberg aktiv
und bekam Kontakt zu Moabit
durch seine Tätigkeit für den Olle Burg e.V.,
einen Träger der freien Jugendhilfe.
„Diese Erdung war sehr wichtig für mich in meinem bohemehaften Leben.
Gleichzeitig entdeckte ich,
welches Potential in diesem Biotop steckt.“
Aus den Projekten für Olle Burg
wie dem Stück „Intifada im Klassenzimmer„,
dem Film „21 Moabit“ und der Islamophobie-Ausstellung erwuchs schließlich die Jugendtheater-Arbeit.
„Wie kann man das heraus kitzeln,
was die Jugendlichen wissen?
Emotionales Wissen, dieses Wissen aus ihren Herkunftsländern zu aktivieren,“
so beschreibt er eine Herausforderung an ihn als Regisseur und Trainer.
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„Wir wollen Theatermacher finden,
die ähnliche Sachen machen wie wir,
und von denen wir lernen können.
Und wir Moabiter wollen gute Gastgeber sein,“
so die Ziele von „FESTIWALLA„.
Momentan dreht sich alles um dieses Jugendtheaterfestival,
das im Oktober im Haus der Kulturen der Welt (HKW) stattfinden soll.
In der Moabiter Wiclefstraße wird dafür nicht nur geplant und organisiert,
hier wird währenddessen auch eine Art Campus
für 80 bis 90 Jugendliche eingerichtet.
Nicht jeder muss auf die Bühne –
Ahmed und sein Team arbeiten mit den Jugendlichen
auch in Bereichen wie Bühnenbild, Kostüm, Maske, Licht, Ton
und „im Büro“, was für Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Eventmanagement und Grafik steht.
„Wir haben 16 Mitarbeiter, davon drei Festangestellte,
aber was Crew und Technik angeht
sind wir noch zu wenige.“
Seit 2009 besteht das JugendtheaterBüro Berlin
als Projekt der Initiative „Grenzen-­Los!„.
Viele der 14- bis 22-Jährigen stammen aus prekären Lebensverhältnissen
und haben Migrationshintergrund.
Sie werden das Festival und den laufenden Theaterbetrieb weitgehend selbständig gestalten, organisieren und durchführen.
„Moabit goes HKW“ – eine Parade von hier und vielleicht auch anderen Berliner Brennpunktkiezen
hin zur „Schwangeren Auster“ ist angedacht,
um die Stadtteile mehr zu involvieren.
„Alles ist offen, jeder kann mitmachen“ sagt Ahmed Shah.
Er sucht für FESTIWALLA noch Jugendproduktionen.
Wer selbst Theater macht – von richtigen Stücken
bis zu kleinen Performances und Sketchen –
und sich mit dem Thema „Zugang“ beschäftigt, kann sich bewerben.
„Wir suchen für Moabit und das Haus der Kulturen der Welt aber auch noch Leute,
die das Catering und den Einlass übernehmen,
die Transparente malen, Flyer verteilen,
an den Infotischen stehen und die die Gäste willkommen heißen.“
Text und Fotos: Gerald Backhaus
Zuerst erschienen in der Moabiter Inselpost, Nr. 3, Juli 2011
Kontakt:
JugendtheaterBüro Berlin, Wiclefstraße 32, 10551 Berlin,
Tel. 48815220, www.jugendtheaterbuero.de und das Festivalprogramm.

2014

KulTür Auf! TV Reportage: Sarrazin im Berliner Ensemble
06.03.2014 Kultür
im Video Ahmed Shah
Kundgebungsredner Hans-Eberhard Schultz

Am 2. März 2014 wollte Thilo Sarrazin
sein neues Buch "Der neue Tugendterror"
im Berliner Ensemble vorstellen.
Er beklagt darin vermeintliche "Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland"
und inszeniert sich darin als Opfer einer halluzinierten linken Meinungsdiktatur.

als Ergänzung ein kurzes Video
des Polizeireporters der Berliner Zeitung
Andreas Kopietz von der Veranstaltung im BE:
Thilo Sarrazin im Berliner Ensemble 02.03.2014