NSU 2.0-Komplex
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Rechts-Terrorismus im deutschsprachigen Raum
RECHTS-Staat: das von vielen Braunzonen-Personen benutzte Label,
wird von staatlicher Seite auf eine Person eingegrenzt und entkontextualisert,
wie es seit Jahrzehnten im Bereich Rechtsterrorismus üblich ist
NSU 2.0
in der deutschsprachigen wikipedia
Mit der Unterschrift „NSU 2.0“ versandten deutsche Rechtsextremisten
seit August 2018 bisher rund 170 Morddrohungen per Fax, E-Mail, SMS oder mit Kontaktformularen an bestimmte Empfänger.
Die Unterschrift spielt auf die rechtsterroristische Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) und deren rassistische NSU-Morde an.
Die Absender bedrohten bisher um die 70 verschiedene Adressaten und 60 Institutionen in Deutschland und Österreich.
Zuerst bedrohten sie die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız,
dann weitere öffentlich gegen Rassismus, Antisemitismus, für Flüchtlinge und Migranten engagierte Menschen,
meist Frauen, oft Frauen mit Migrationsbiografie.
Die Schreiben bezogen sich öfter auf rechte Terroranschläge der Vorjahre und enthielten persönliche, zum Teil bei Behörden gesperrte Empfängerdaten.
In drei Fällen hatten Beamte der Polizei Hessen vorher Empfängerdaten abgefragt, dreimal auch bei der Polizei Berlin und zweimal der Polizei Hamburg.
Die Ermittler fanden mindestens 180 Verdachtsfälle rechtsradikaler Polizisten in Hessen und weitere in anderen Bundesländern.
Tausende illegale, bis dahin kaum kontrollierte und sanktionierte Datenabfragen bei deutschen Polizeibehörden wurden bekannt.
Daher werden rechtsradikale Polizisten als Urheber oder Beihelfer einiger Drohschreiben vermutet.
Von Oktober 2018 bis April 2019 versandte der Rechtsextremist André M. 107 Drohmails und 87 Bombendrohungen
an deutsche Justiz- und Verwaltungsbehörden, Medien, Politiker und die Schlagersängerin Helene Fischer.
Er signierte meist mit „NationalSozialistischeOffensive“ („NSO“).
Nach M.s Festnahme setzten unbekannte Unterstützer die Drohungen mit Signaturen wie „NSU 2.0“, „Wehrmacht“, „Elysium“ oder „Staatsstreichorchester“ fort.
M. wurde am 14. Dezember 2020 wegen Nötigung und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Der in Berlin ansässige Italiener Emil A. versandte unter der Signatur „Staatsstreichorchester“ 17 Bombendrohungen und Geldforderungen an den britischen National Health Service (NHS).
Er wurde im Februar 2021 wegen räuberischer Erpressung zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Der Berliner Alexander Horst M. wurde am 17. November 2022 wegen 81 ihm zugeordneten Drohschreiben von „NSU 2.0“ zu fünf Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Weitere Drohmails mit dem Kürzel „NSU 2.0“ werden „Trittbrettfahrern“ zugeordnet.
InRuR:
Festnahme von und Prozess gegen
Alexander Horst Mensch, geb. Schrader
Berlin Wedding Osloerstr. 10
wurde am 17. November 2022
wegen 81 ihm zugeordneten Drohschreiben von „NSU 2.0“
zu fünf Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.