Rainer Werner Fassbinder

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Rainer Werner Fassbinder
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(* 31. Mai 1945 in Bad Wörishofen, Bayern; † 10. Juni 1982 in München, Pseudonym: Franz Walsch)
war ein deutscher Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler und Autor.
Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films der 1970er und 1980er Jahre.

Kontroversen

In den Jahren 1971 bis 1974 erreichte Fassbinder
mit den von Tango-Film produzierten Spielfilmen
Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1972),
Angst essen Seele auf (1973),
Faustrecht der Freiheit (1974)
und zusätzlich mit Theaterregie-Einsätzen
in Bremen, Bochum und Frankfurt am Main
ein Optimum an öffentlicher Aufmerksamkeit.
Fassbinder war in der Spielzeit 1974/75
Mit-Intendant am Theater am Turm in Frankfurt
und schrieb für das Ensemble,
das auf einer Romanvorlage von Gerhard Zwerenz basierende Stück
Der Müll, die Stadt und der Tod (1974),
das aufgrund der Verwendung antisemitischer Klischees eine heftige Kontroverse auslöste.
Kritik kam z. B. von Joachim Fest, Ignatz Bubis, Salomon Korn und Friedrich Uttitz.
Eine der Figuren ist ein jüdischer Immobilienspekulant,
dem Ähnlichkeiten mit Ignatz Bubis nachgesagt wurden.
Im Jahr 1975 verfilmte der Schweizer Regisseur Daniel Schmid
das noch nicht aufgeführte Stück unter dem Titel Schatten der Engel
(mit Fassbinder selbst in einer Hauptrolle
und als Co-Drehbuchautor sowie Ingrid Caven,
Klaus Löwitsch, Annemarie Düringer, Boy Gobert und Irm Hermann).
Eine erste Inszenierung am Schauspiel Frankfurt wurde in den 1980er Jahren von Demonstranten verhindert,
die in dem Stück das antisemitische Klischee
vom „reichen Juden“ propagiert sahen
und ihren Protest zum Ausdruck brachten,
indem sie die Bühne besetzten.
Weitere Pläne, das Stück in Deutschland zu zeigen,
wurden nach Protesten zurückgezogen.
Dagegen wurde das Stück in Israel inszeniert und ohne Proteste aufgeführt.

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