Roland Bubik

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Eine neurechte Karriere: Roland Bubik
(ohne Datumsangabe)

Eine bedeutende Figur innerhalb der Jungen Freiheit ist der ausdrücklich zum neurechten Flügel gehörende Roland Bubik.
Der aus Österreich (Graz) stammende rechte Yuppie hat 1990 in Ravensburg (Baden-Württemberg) Abi gemacht
und 1990 in Mannheim begonnen BWL, Politikwissenschaft und Geschichte zu studieren.
Bereits in Ravensburg war Bubik als Aktivist der ‘Jungen Republikaner’ bekannt.
1990 wechselte er über zur ‘Jungen Union’ der CDU, in deren Kreisvorstand er mit Frank Liebermann,
einem späteren Kollegen bei der JF, zusammenarbeitet.
In Mannheim war er weiter in der ‘Jungen Union’ aktiv und initiiert die rechte Hochschulgruppe LUST,
in der sich JU-Mitglieder, Verbindungsstudenten und Leute aus dem JF-Umfeld sammeln.
Während das Hochschulprojekt recht schnell scheitert,
dauert Bubiks Karriere bei der JF,
die ebenfalls 1990 begann, bis heute an.
Begonnen hat er dort im Ressort Politik, von wo er aber schnell zur Leitung des Ressorts ‘Zeitgeist und Lebensart’ wechselte.
Inhaltlich bezieht sich der Ideologe auf Carl Schmitt, den faschistischen Staatsrechtslehrer,
der zum Dank für seinen Kampf gegen die Weimarer Republik 1933 von Göring zum Preußischen Staatsrat ernannt wurde.
Mit dessen Begrifflichkeiten entwickelt Bubik seine Kritik der Demokratie,
die er zu einer elitären - sprich antidemokratischen - zu ‘verbessern’ sucht.
Weitaus interessanter ist allerdings die Strategie,
die Bubik für seinen ‘jungen Konservatismus’ (Selbstbezeichnung) in Anspruch nimmt.
Es gehe weder um die Revolution der konservativen Revolutionäre,
noch um die dumpfe Politik der Stiefelfaschisten,
sondern darum „Schicht für Schicht an den geistigen Fundamenten der Zeit“ zu arbeiten,
mit dem Ziel „eine neue Vorstellung von Staatlichkeit in der Gesellschaft“ (JF 5/91) voranzutreiben -
ein Paradebeispiel für die neurechte Kulturstrategie.
Um diese zu verfolgen, ist das Ressort ‘Zeitgeist und Lebensart’ natürlich eine günstige Ausgangsbasis.
Zunächst versuchte Bubik vergebens, sich auf die Techno-Szene zu beziehen und dort Einfluß zu erlangen.
In der JF 10/93 erschien hierzu der Artikel ‘Stahlgewitter als Freizeitspaß’,
eine deutliche Bezugnahme also auf das Buch ‘In Stahlgewittern’ des konservativen Revolutionärs Ernst Jünger,
der für seine prosaische Verbreitung von
Nationalismus, Kriegsverherrlichung, Männlichkeitswahn, Antisemitismus und Demokratiefeindschaft bekannt ist.
Leseprobe aus den Stahlgewittern (1924) gefällig?
„Die Gliederung aller Deutschen in das große Hundertmillionenreich der Zukunft,
das ist das Ziel,
für das es sich wohl zu sterben und jeden Widerstand niederzuschlagen lohnt“.
Nachdem die ‘Aktion Techno’ gescheitert war, wandte sich Bubik schließlich der Dark-Wave-Szene zu,
die für den ‘Death In June’-Fan, der selbst früher mit langen, schwarzen toupierten Haaren herumgelaufen ist,
wohl auch ein bekannteres Terrain.
Ab 1996 war von Bubik in der JF nichts mehr zu finden, erst kürzlich hat er sich mit einem Artikel zurückgemeldet,
in dem er sich eine rechte Fundamentalopposition der CDU/CSU nach ihrer Wahlniederlage erhofft.
Aber auch auf anderen Gebieten verfolgt er weiterhin seine Strategie.
So schreibt er in der rechtsextremen ‘Aula’ und ist mit seinem Mannheimer JF-Lesekreis
‘Konservativer Gesprächskreis Mannheim’ zum Christlich-Konservativen Deutschland-Forum (CKDF) gegangen,
um dort neurechtes Gedankengut zu verbreiten.
Das CKDF ist einen Zusammenschluß von Angehörigen des rechten Flügels der CDU
- u.a. Heinrich Lummer und Rudolf Krause (später REP) - das selbst innerhalb der CDU
wegen seiner rechtsextremen Tendenz nicht gerne gesehen ist. Schließlich bleibt das Buch ‘Wir 89er’ zu erwähnen, das Bubik 1995 herausgegeben hat und in dem sich, neben anderen Beiträgen von JF-AutorInnen, auch ein Artikel von Ellen Kositza bzw. Schenke findet.
Mit diesem Buch, das in der berüchtigten Reihe ‘Ullstein Report’ erschienen ist, versuchen sich die neurechten Newcomer als ‘neue Generation’ zu stilisieren.
Dazu grenzen sie sich explizit von den verhaßten ‘68ern’ ab
und machen mit dem Bezug auf das Jahr 1989 deutlich, wohin der Wind in ihrer eher erträumten als realen ‘Generation’ wehen soll.
Denn in diesem Jahr wurde ja nicht nur mit dem Ende des Realsozialismus
die Möglichkeit des Zusammenschlusses von BRD und DDR geschaffen, sondern es zogen auch die REP in etliche Kommunal- und Landesparlamente ein
und die rechtsextremen Gewalttaten gingen massiv in die Höhe.

der Kontext

Roland Bubik mit Erwähnung als Redakteur
im wikipedia Artikel über die "Junge Freiheit"

Die Republikaner Info-Zusammenstellung

Flirting with Hitler The Guardian, Saturday 16 November 2002

Gothic is a way of dressing, a taste in music, a style. But in Germany - at the extreme fringes -
it has also become the point at which neo-Nazism and Satanism meet

John Hooper
http://www.guardian.co.uk/politics/2002/nov/16/thefarright.uk

Artikel vom braunen Focus Autor Michael Klonovsky
über den neurechten Sammelband "Wir 89er":

FOCUS Magazin | Nr. 41 (1995)
GESELLSCHAFT
Die Gegen-68er
Sonntag, 08.10.1995 von FOCUS-Redakteur Michael Klonovsky
http://anonym.to/?http://www.focus.de/panorama/boulevard/gesellschaft-die-gegen-68er_aid_156072.html

17.10.1994 "Der Spiegel"
Intellektuelle Lehrmeister des Hasses
SPIEGEL-Redakteur Martin Doerry über Botho Strauß
als Wortführer eines "konservativen Manifests"

Roland Bubik Unterzeichner des Berliner Appell 28.09.1994

Der Text und die UnterzeichnerInnen des Berliner Appells

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