Deutsche Frauenfront
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APABiZ: Deutsche Frauenfront (DFF)
Stand des Artikels: 1996
Gründung: 1984
Funktionärinnen: Vorsitzende ist seit 1990 Esther Wohlschläger.
Struktur: Die in Gaue unterteilte DFF vereinigt die Frauen
innerhalb der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF).
Sie ist die Nachfolgeorganisation des Mädelbundes
der verbotenen Aktionsfront Nationaler Sozialisten / Nationale Aktivisten (ANS/NA).
Ursula Müller, Vorsitzende seit 1984,
wird 1988 wegen ihrer Stellungnahme
gegen Michael Kühnen in der Homosexualitätsdebatte ausgeschlossen.
Ursula Worch wird ihre Nachfolgerin.
1989 belebt die Verlobte Michael Kühnens, Esther »Lisa« Wohlschläger, die DFF neu.
Die weiblichen Mitglieder der Deutschen Alternative
und der hessischen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) werden der DFF eingegliedert.
Zu diesem Zeitpunkt - Ende 1990 - hat die DFF nach Eigenangaben 50 Mitglieder.
Aktivitäten: Die DFF wurde von Zeit zu Zeit zu Propagandazwecken tätig,
entfaltete ansonsten aber keine eigenen Aktivitäten.
In den Gauen wurden sporadisch Kameradschaftsabende und »Mädellager« durchgeführt.
Periodika: Seit Anfang 1986 erscheint
Die Kampfgefährtin als monatliche Mitgliedszeitschrift,
Auflage 100 Stück (nach Eigenangaben).
Inzwischen ist sie eingestellt.
Programmatik: Historisches Vorbild der DFF ist die NS-Frauenschaft.
Ihr Programm beginnt mit den Worten: »Durchdrungen von der Erkenntnis,
daß die Reinheit des deutschen Geistes und Blutes
die Voraussetzung für den Fortbestand des deutschen Volkes ist,
und beseelt von dem unbeugsamen Willen, die deutsche Nation für alle Zukunft zu sichern (...)«.
Sie fordert u.a.: »1. ein Ehegesetz,
das besagt, daß nur Menschen verwandter Völker untereinander heiraten dürfen,
weil Mischlinge oftmals krankheitsbehaftet sind (...)
3. ein Sterbehilfegesetz, welches aktive und passive Sterbehilfe
im Fall von geistiger Behinderung zuläßt
und bei schwerer körperlicher Behinderung der betroffenen Person
das Sterben freistellt (...)«.
Bedeutung: Die DFF will »deutschdenkende und für das Deutschtum arbeitende « Frauen vereinen,
kommt aber über die Reihen der GdNF nicht hinaus.
Ihr einziger eigenständiger Beitrag liegt in der Debatte,
welche Rolle die weibliche Nationalsozialistin in der Bewegung spielen sollte und darf.
Seit 1991 sind keine Aktivitäten der DFF feststellbar.[1] (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski
Anmerkungen:
[1] Vgl. Programm der DFF, O.J. (ca. 1986).
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.235f
Ursula und Curt Müller
in der deutschsprachigen wikipedia
Aktivitäten im rechtsextremen Spektrum
Beide Ehepartner begannen ihre Aktivitäten in der rechtsextremen Szene in den 1960er Jahren
und gründeten in den späten 1960er Jahren die „NS-Kampfgruppe Mainz“ mit.
Curt Müller war nach 1964 an der Aktion Widerstand beteiligt
und kandidierte bei der Bundestagswahl 1972 für die NPD.
In den 1970er Jahren waren beide Führungskader der NSDAP-Aufbauorganisation,
ihr Familienanwesen wurde zum Stützpunkt der NSDAP Rheinland-Pfalz erklärt.
Wenig später arbeiteten sie eng mit Michael Kühnen zusammen
und wurden in den 1980ern
im Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers (KAH)[1]
und der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) aktiv.
Ebenfalls in den 1980er Jahren war Ursula Müller die Vorsitzende der „Deutschen Frauenfront“ (DFF).[2]
Bereits zu dieser Zeit gehörten beide zu den führenden Aktivisten
der „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V.“ (HNG),
einer der größten und einflussreichsten Organisationen des Neonazismus in Deutschland.
1991 übernahm Ursula Müller den Vorsitz bei der HNG.[3]
Seither tritt sie auch als Rednerin bei Veranstaltungen der rechtsextremen Szene auf,
so zum Beispiel an einer Veranstaltung der NPD am 27. Mai 2000
unter dem Motto „2. Tag des nationalen Widerstandes“
in der Nibelungenhalle in Passau, an der ca. 4.000 Personen teilnahmen.[4]
In dieser Zeit pflegten beide Ehepartner
engen Kontakt zu „Wehrsportgruppen“
in der gesamten Bundesrepublik
sowie zu vielen neonazistischen Parteien und Organisationen
wie „Nationale Volksfront“ (NVF),
Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP),
„Deutsche Alternative“ (DA)
und „Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten“ (ANS/NA).
Darüber hinaus unterhielten sie internationale Kontakte, so zum Beispiel zum Ku-Klux-Klan,
zum National Socialist Movement und zur World Union of National Socialists (WUNS).
1976 wurde Gary Lauck bei einem Besuch der Müllers verhaftet,
wobei 20.000 NSDAP-Aufkleber sichergestellt werden konnten.
"Der Spiegel" 07.12.1992
„Tragt Röcke!“
Weibliche Rechtsextreme schüren Ausländerhaß
mit furchterregenden Parolen, Skinhead-Mädchen ("Reenies") sind dabei,
wenn Asylanten überfallen werden, junge Nazi-Bräute pflegen „germanisches Brauchtum":
Neofaschistische Verbände und Parteien werben immer erfolgreicher auch um Frauen.
...Die Hamburgerin Ursula Worch, 28, wirbt seit Jahren für eine national-sozialistische Frauenbewegung.
Die Mitbegründerin der "Deutschen Frauenfront" (DFF),
die inzwischen in rechten Parteien aufgegangen ist,
vertritt die Ansicht, daß man behinderte Kinder töten sollte.
"Für mich", sagt Worch, "ist es erschreckend,
daß ich dafür bestraft würde, weil ich es als eine soziale Tat sehe."...
"Der Spiegel" rassistische sowie verharmlosende Begrifflichkeiten: Ausländer, Asylanten, Nazi-Bräute