Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung

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Erich und Erna Kronauer-Stiftung
in der deutschsprachigen wikipedia

Die Erich und Erna Kronauer-Stiftung ist eine unselbstständige Stiftung mit Sitz in Schweinfurt.
Sie wurde 1999 gegründet von Erich Kronauer und seiner Frau Erna Kronauer, die im Dezember 2011 verstarb.
Die Stiftung verleiht regelmäßig im Alten Rathaus der Stadt Schweinfurt einen Wissenschaftspreis für Historiker.
Sie ist eng verbunden mit dem Historiker Ernst Nolte.

xing:
Dr. Stefan Scheil
Dr. phil. et M.A.
Vorstand Erich und Erna Kronauer-Stiftung
Freiberufler in Neuhofen

2015

Initiative „Schweinfurt gegen Geschichtsverfälschung“
wurde nun für den Wilhelm-Dröscher-Preis

mh 2. November 2015

2014

Schweinfurt
Aufstand gegen den Kronauer-Preis
von Stefan Sauer
Main-Post 30.09.2014 | aktualisiert: 01.10.2014 11:08 Uhr

https://archive.vn/H129l

youtube-Video
5.57. Minuten
Aufstand gegen den Kronauer-Preis in Schweinfurt
30.09.2014 Main-Post

youtube-Video
5.38 Minuten
Bündnis "Schweinfurt gegen Geschichtsverfälschung"
gegen Preisverleihung an Dr. Scheil

30.09.2014 Schweinfurter Nachrichten

Evang.- Luth. Dekanat Schweinfurt
ERKLÄRUNG DES DEKANS
zum Historikerpreis an Stefan Scheil

Veröffentlicht von Siegfried Bergler am Mi, 24.09.2014 17:37

Schweinfurt
Motto: „Kein Preis für Ewiggestrige“
von Hannes Helferich
Main-Post 23.09.2014 | aktualisiert: 23.09.2014 15:12 Uhr

https://archive.vn/ARTR7

SPD-​Kreisverband Schweinfurt-​Stadt
Schweinfurt gegen Geschichtsverfälschung – kein Preis für Ewiggestrige
22. September 2014

https://archive.vn/7X6C3

SPD Schweinfurt
GEGEN VERSUCHE DER KRONAUER-STIFTUNG,
RECHTES DENKEN SALONFÄHIG ZU MACHEN

18. September 2014

https://archive.ph/s6mSS

Rechtsextremismus

Gegen die Verleihung des Historikerpreises der Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung
an den Geschichtsrevisionisten Dr. Stefan Scheil organisiert sich in Schweinfurt der Widerstand.
Ein Bündnis aus SPD, Gewerkschaften und weiteren Organisationen appelliert in dem Aufruf ,Schweinfurt gegen Geschichtsverfälschung'
an die Kronauer-Stiftung, ihre Entscheidung zugunsten Scheils zu widerrufen
und die Preisverleihung abzusagen.
Zudem ist es der Initiative gelungen, den renommierten Historiker Prof. em. Dr. Wolfgang Benz
für eine Veranstaltung am 29. September um 19 Uhr in der Rathausdiele zu gewinnen,
in der er die Haltlosigkeit von Scheils Thesen zeigen wird.
Benz ist Mitglied im Beirat des von der Bundesregierung gegründeten
Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt
und war zwei Jahrzehnte Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.

Stefan Scheil versucht in seinen Werken, die Schuld an den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs
den Westmächten, Polen und der Sowjetunion zuzuschieben“, erklärt die Landtagsabgeordnete Kathi Petersen.
„Damit stellt sich Scheil gegen alle maßgeblichen Erkenntnisse der aktuellen Zeitgeschichtsforschung.“

Aufgrund dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse widerspricht Wolfgang Benz Scheils Geschichtsdeutung:
„Der Zweite Weltkrieg war keine Verschwörung der Großmächte gegen Deutschland.
Der Historikerpreis der Kronauer-Stiftung für Stefan Scheil ist ein Versuch, rechtes Denken salonfähig zu machen.“
Ähnlich sieht es der Dr. Alexander Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände
und Sprecher der Regionalgruppe Nordostbayern von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.:
„Dass die Kronauer-Stiftung einem Historiker mit derartigem Gedankengut,
das bei der politisch extremen Rechten auf Beifall stößt,
einen Preis verleiht, erscheint zunächst wie ein peinliches Missgeschick.
Tatsächlich gehört dies aber offensichtlich zum Konzept.
Stiftung und Stifter bewegen sich nah am politischen Rechtsextremismus.“

Organisiert wird der Widerstand gegen die Preisverleihung von der SPD, der Oskar-Soldmann-Stiftung,
der Initiative gegen das Vergessen, dem DGB, der IG Metall, Verdi
sowie der Regionalgruppe Nordostbayern von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
Zur Zeit laufen Gespräche mit weiteren gesellschaftlichen und politischen Organisationen.
„Wir haben bereits eine breite Koalition aus der Mitte der Schweinfurter Bevölkerung organisiert,
die laufend Zuwachs erhält“, erklärt Stadtrat Stephan Kuserau.
„Wir werden deutlich machen, dass das Hofieren von Geschichtsverfälschern in unserer Stadt keine Akzeptanz findet,
auch wenn sie im Tarnkleid gesellschaftlichen Engagements daherkommt.“
Dass gerade in Schweinfurt die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte zugenommen hat,
betont Klaus Hofmann von der Initiative gegen das Vergessen,
der an den vor drei Jahren eingeweihten Gedenkort für die Zwangsarbeiter ebenso erinnert
wie an die im vergangenen Jahr erweiterte Gedenkstätte für die sogenannte Reichskristallnacht.
„Vor dem Hintergrund wöchentlicher Umtriebe und Aufmärsche von Neonazi-Gruppen,
Diskriminierung von ausländischen Mitbürgern
bis hin zu den Mordtaten der NSU
ist es ein Hohn, die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts umzuschreiben,
um die nationalsozialistische Diktatur in mildes Licht zu tauchen“, so Hofmann.

TEILNEHMER DER PRESSEKONFERENZ:

SPD Schweinfurt: StR Kathi Petersen, MdL, Kreisvorsitzende
SPD-Stadtratsfraktion: StR Stephan Kuserau
Initiative gegen das Vergessen: Klaus Hofmann
DGB Unterfranken: Frank Firsching, Geschäftsführer Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.: Dr. Alexander Schmidt, Sprecher Nordostbayern

Einladung (PDF, 706 kB) zur Veranstaltung am 29.09.2014

Pressemitteilung gesamt (PDF, 180 kB)

Aufruf SW gegen Geschichtsverfälschung (PDF, 65 kB)

Statements (PDF, 106 kB)

Historiker-Preisverleihung der Kronauer-Stiftung in der Rathausdiele
10.09.2014

Mit Eilantrag vom 09. September hat die SPD-Stadtratsfraktion beantragt:
„Der Kronauer-Stiftung soll für die Preisverleihung an Dr. Stefan Scheil die Rathausdiele als Veranstaltungsort entzogen werden.
Der Oberbürgermeister solle sich zur Sache eindeutig positionieren.“

Anlässlich des Antrags sieht sich die Stadt Schweinfurt zu folgender Stellungnahme veranlasst:

Bereits seit dem Jahr 2000 verleiht die Schweinfurter Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung einen Historiker-Preis.
Der Preis wird seit Anbeginn in der Diele des Alten Rathauses der Stadt Schweinfurt verliehen.
Bislang sprach der Oberbürgermeister anlässlich dessen stets ein Grußwort.

Auch für das Jahr 2014 hat die Stiftung am 29. Januar ein weiteres Mal die Zusage
für die Überlassung der Rathausdiele zur diesjährigen achten Preisverleihung erhalten.
In diesem Jahr wird der Historiker Dr. Stefan Scheil ausgezeichnet.

Die Diele des Alten Rathauses der Stadt Schweinfurt
ist eine öffentliche Einrichtung gem. Art. 21 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (GO).
Sie ist gewidmet, das heißt sie hat den Zweck, um Schweinfurter Vereinen und Organisationen zur Verfügung gestellt zu werden,
um dort Veranstaltungen kultureller Art abzuhalten.
Zuletzt wurde diese Widmung durch Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses vom 19.02.2013
und davor am 28.08.2008 manifestiert. Art. 21 GO verleiht Veranstaltern,
welche die oben genannten Voraussetzungen der widmungsgemäßen Nutzung erfüllen,
einen Anspruch auf Überlassung der gemeindlichen Einrichtung.

Die Preisverleihung der Kronauer-Stiftung ist widmungsgemäß.
Es handelt sich um eine Schweinfurter Organisation, die Veranstaltung hat kulturellen Charakter.
Die Stiftung hat somit einen rechtlichen Anspruch auf Überlassung der Diele.

Wären bei der Veranstaltung strafrechtlich oder verfassungsrechtlich bedenkliche Handlungen oder Äußerungen zu erwarten,
wäre eine andere Beurteilung vorzunehmen.
Vorliegend ist dies jedoch nicht der Fall.
Der Preisträger wird verschiedentlich des Geschichtsrevisionismus hinsichtlich des Dritten Reichs bezichtigt.
Der Stadt Schweinfurt sind aber keine verfassungsfeindlichen oder strafrechtlich relevanten Äußerungen Scheils bekannt.

Die Versagung der Überlassung wäre daher rechtlich problematisch.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé stellt gleichwohl fest:
„Aus meiner Sicht gibt es zum verbrecherischen Charakter des Dritten Reichs nur eine akzeptable Haltung.
Verharmlosungen und Umdeutungsversuche haben keine Berechtigung.
In meinem Grußwort bei der Veranstaltung werde ich dies auch deutlich machen.“

Ein Bündnis aus SPD, Gewerkschaften, der Soldmann-Stiftung und Initiativen gegen das Vergessen
hat für den 29. September eine Art Gegenveranstaltung angekündigt. Der OB hat auch für diese Veranstaltung die Rathausdiele zur Verfügung gestellt.

zuletzt geändert: 11.09.2014

Braunzonen Medium "Pfalz Express"
Historiker-Preis der Kronauer-Stiftung für Dr. Stefan Scheil:
Neue Erkenntnisse zum Zweiten Weltkrieg
10. Juni 2014

archive.is Version

Kurpfalz. Die Erich und Erna Kronauer-Stiftung vergibt in diesem Jahr zum achten Mal ihren Historiker-Preis
an Dr. Stefan Scheil für sein Buch „Logik der Mächte. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs“.
Der Preis ist mit Euro 10. 000 Euro dotiert.

In dieser Studie, die den Auftakt zu einer Reihe weiterer Buchveröffentlichungen Scheils
zur internationalen Politik der Weltkriegsära bildet,
setzt sich der Geschichtswissenschaftler mit geschichtsphilosophischen Themen auseinander,
die zu neuen Einsichten in Ursache und Wirkung dieses Krieges führen.

Die Verleihung des Preises findet im Oktober 2014
im historischen Rathaus der ehem. Freien Reichsstadt Schweinfurt statt.
Die Laudatio hält Professor Ernst Nolte, Berlin.

Pfalz-Express stellt dem in Neuhofen lebenden Historiker einige Fragen zu seiner Auszeichnung.

Herr Dr. Scheil, Sie sind ja gebürtiger Kurpfälzer….

In der Tat bin ich gebürtiger Mannheimer und hauptsächlich in Ludwigshafen aufgewachsen.

Gibt es in Ihren Betrachtungen auch einen Bezug zur Pfalz?

Einen Bezug zur Region und meinen Veröffentlichungen gibt es zunächst dadurch,
dass ich meinen Magistertitel (M.A.) mit einer Arbeit über den politischen Antisemitismus im Großherzogtum Baden Ende des 19. Jahrhunderts erworben habe.
Die nachfolgende Promotion hat das Thema in der Doktorarbeit dann deutschlandweit (und also auch in der Pfalz) aufgegriffen,
wobei sich herausgestellt hat, dass der parteippolitische Antisemitismus in der Pfalz noch schwächer war als im liberalen Baden.
Der Antisemitismus in Deutschland hatte damals seine Zentren an anderer Stelle – was für die Pfalz ja nicht gerade ein schlechtes Ergebnis ist.

Was bedeutet Ihnen persönlich der Preis?

Es ist natürlich eine große Freude, in die Reihe der Preisträger der Erich und Erna Kronauer-Stiftung aufgenommen zu werden und ebenso ein Ansporn.
Die Kronauer-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt,
die Ursachen von Totalitarismus und antidemokratischem Verhalten aufzuklären.
Zu solchen Ursachen gehört eben auch immer die jeweilige internationale Lage. Das ist ja derzeit auch ein vieldiskutiertes Thema.

Wie kamen Sie zum Thema?

Mitte der 90er Jahre habe ich mit systematischen Studien über die Entwicklung von internationalen Beziehungen begonnen.
Zum Schwerpunkt meines Interesses gehörten dabei die Ursachen für das Scheitern des Versuchs einer demokratischen deutschen Staatsbildung seit dem 19. Jahrhundert.
Dafür haben wir ja hier in der Region mit dem Hambacher-Schloß und der Festung Rastatt symbolische Orte.
Zu den zentralen und bisher weitgehend übersehenen Aspekten dieser Entwicklung gehört die internationale Lage Deutschlands im Staatensystem der damaligen Zeit.
Die „Weltmächte“ wie damals Frankreich und Großbritannien,
später noch die beiden „Flügelmächte“ wie USA und Rußland hatten ein gemeinsames Interesse daran,
einen deutschen Staat – und sei er auch demokratisch –
in den damals in Deutschland weitgehend für selbstverständlich gehaltenen Grenzen (inkl. Österreich usw.) zu verhindern.

Was ist der Schwerpunkt?

Dies ist dann die „Logik der Mächte“, die in die Ära der beiden Weltkriege mündet.
Für diesen Denkansatz, der sich in den letzten 15 Jahren in vielen weiteren Buchveröffentlichungen als fruchtbar und tragfähig herausgestellt hat, erhalte ich den Preis.

Und die nächsten Pläne?

Die nächsten Projekte stehen teilweise schon kurz vor dem Abschluss.
Als nächstes Buch wird in den nächsten Wochen ein Text zur hundertjährigen Wiederkehr des Kriegsausbruchs des Ersten Weltkriegs erscheinen.
Ende des Jahres wird ein Projekt über „Polens Zwischenkriegszeit“ 1919-1939 abgeschlossen werden.
Polen war auf seine Art in die Logik der Mächte verstrickt und ihr ja phasenweise ganz zum Opfer gefallen.

Wie wird sich unser Geschichtsbild zukünftig darstellen?

Nach meiner Ansicht ist es sicher, dass sich unser Geschichtsbild in den kommenden Jahren und Jahrzehnten verändern, erweitern und vertiefen wird.
Ich hoffe, diese Entwicklung weiter etwas anstoßen und begleiten zu können. (desa)