Josef Anton Gera

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Opfer neofaschistischer Gewalt

Staatsanwalt Dieter Justinsky


in der deutschsprachigen wikipedia:

Josef Anton Gera
in der deutschsprachigen wikipedia

Josef Anton Gera (* 1938; † 16. oder 17. Oktober 1997 in Bochum[1]) ist ein deutsches Opfer rechtsextremer Gewalt.
Er wurde am 14. Oktober 1997 auf dem ehemaligen Krupp-Gelände in Bochum von zwei Neonazis[2][3] angegriffen
und so schwer verletzt, dass er wenige Tage später an seinen Verletzungen starb[4][5].

Version vom 26. April 2023, 23:54 Uhr

(u.A. Streichen von Wohnungslos:
In dem Artikel der als Quelle bei https://www.amadeu-antonio-stiftung.de angegeben ist, sagt der Bruder des Opfers:
"Er war kein Trinker und er war nicht wohnungslos. (...)
Also lasst ihn uns bitte erinnern,
als den Menschen den wir kannten und nicht umdefinieren zu dem, wozu man ihn heute bräuchte.)

Amadeu Antonio Stiftung Todesopfer rechter Gewalt:
Josef Anton Gera
17. Oktober 1997, 59 Jahre

lernendurcherinnern.ruhr-uni-bochum.de:
Josef Anton Gera

2023

21. Juni 2023

Mittwoch 21.06.23, 17:16 Uhr
Josef Gera – Gedenkgraffito nun mit städtischer Plakette
https://www.bo-alternativ.de/2023/06/21/josef-gera-gedenkgraffito-nun-mit-staedtischer-plakette/

facebook: Josef Gera - Memoria

ärgerlich die Verwendung des Begriffs rechtsradikal,
sowie statt dem üblichen bullshit "Parolen geschmiert", diesmal das andere bullshit-Extrem "die Hütte verziert"

youtube: Josef Gera, Reverse Graffito für einen Toten in Bochum

Elche Nahuel
03.05.2023 WESTPARK BOCHUM
https://www.youtube.com/watch?v=UcO_9KTMIZs
Am 5. Oktober 2022 entstand im Bochumer Westpark ein Reverse Graffito.
Das mit einem Hochdruckreiniger aus der Patina einer Betonmauer herausgearbeitete Porträt zeigt Josef Anton Gera.
Der 59jährigen Josef Gera war 25 Jahre zuvor auf diesem Industriegelände von zwei Rechtsradikalen derart zusammengeschlagen worden,
das er am 16. Oktober 1997 in einem Krankenhaus verstarb.
Die beiden Rechtsradikalen wurden gefasst.
Die Täter gaben im Polizeiverhör an, sie hätten Josef Gera für schwul gehalten und hätten „es ihm mal zeigen“ wollen.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz der Polizei und der Staatsanwaltschaft bezeichnete die Staatsanwaltschaft das Geständnis der beiden Täter als Schutzbehauptung.
Bei der Tat hätte es sich um eine Exzesstat unter Alkoholeinfluss gehandelt.
So entpolitisierte die Staatsanwaltschaft den Mord.
Die Presse schloss sich dieser Wertung an.
In dem Prozess 1998 wurden die Täter nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags angeklagt und verurteilt.
Ihr homophobes Motiv fiel, ebenso wie ihre Bekenntnisse zum Nationalsozialismus, unter den richterlichen Tisch.
Und die Presse schrieb von einem „Lehrstück aus der Serie:
Die heillosen Folgen des Alkoholkonsums“ (WAZ, 18.04.1998).
Mit diesem Vorgehen wurde das Image der Stadt vor dem Ruf gerettet es hätte in Bochum einen rechtsradikalen, homophoben Mord gegeben.
Nur wenige Menschen bemühten sich vor 26 Jahren die politischen Hintergründe des Mordes an Josef Gera zu recherchieren und zu dokumentieren.
Mittlerweile reicht ihr kontinuierliches Engagement über 26 Jahre.
Ihren Aktivismus und publizistischen Bemühungen ist es zu verdanken,
dass das Schicksal Josef Geras damals wie heute publik gemacht wird.
Der vorliegende ca. 30 minütige Film zeigt die Entstehung des Reverse-Graffito
und ihre 26 jährigen Bemühungen, die rechtsradikalen und homophoben Hintergründe der Gewalttat in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

2020

16. Oktober 2020

bodo e.V. Redaktion Strassenmagazin Josef Anton Gera
Am 14. Oktober 1997 wurde der Wohnungslose Josef Anton Gera auf dem ehemaligen Kruppgelände in Bochum so schwer misshandelt, dass er drei Tage später an den Folgen seiner Verletzungen starb.
Die Täter: Neonazis.
Das Motiv: Hass auf Homosexuelle.
Die staatliche Statistik zählt Josef Gera wie 100 weitere Tote seit 1990 nicht als Opfer rechter Gewalt.
Ohne das Gedenken antifaschistischer Gruppen wäre auch er längst vergessen.
Von Bastian Pütter
https://bodoev.org/2020/10/16/josef-anton-gera/