Ludwig-Frank Stiftung für ein freiheitliches Europa

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Ludwig-Frank-Stiftung Für Ein Freiheitliches Europa E. V.
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Ludwig Frank (SPD)

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Ludwig-Frank-Stiftung für ein freiheitliches Europa e.V. (LFS)

Stand des Artikels: 1996 [enthält UPDATE]

Gründung: 15. Juli 1977

Sitz: 38020 Braunschweig

Zahl der Mitglieder: ca. 600 (Eigenangaben)

Funktionäre:
Bundesvorstand:

als Kuratoriumsmitglieder sind oder waren tätig:

Update:
1999 wird Hans Göttsch zum neuen Vorsitzenden gewählt
und löst nach 22 Jahren Hans-Günter Weber ab.
Weber wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Stellvertreter im Vorstand sind
Hans-Edwin Gurn, Helmut Heiser, Ernst-Günter Steinhoff und Karl Gerecke.

Struktur: Die Gründung der Ludwig-Frank-Stiftung (LFS) vollzog sich mit bundesweit 100 Mitgliedern,
die einen Grundbetrag von 10.000 DM für den Verein als Einlage stellten.
Sind in einem »Freundeskreis« nach Eigenangaben 600 Mitglieder tätig,
so liegt die Beteiligung an der Mitgliederversammlung 1995 bei 76 Personen.
Besonders enge Kontakte bestehen aktuell zur Danziger Landsmannschaft.
1993 beteiligt sich die LFS an der Gründung
des Arbeitskreises Junger Konservativer (AJK), der von Frank Bötzkes geleitet wird.

Aktivitäten: 1977 entsteht die LFS auf Initiative des zweiten Vorsitzenden der Fritz-Erler-Gesellschaft
und Braunschweiger Oberstadtdirektors, Hans-Günter Weber,
mehrheitlich aus der SPD-Abspaltung Soziale Demokratische Union.
Franz Josef Strauß unterstützt die Gründung persönlich.
Mitglieder konnten von CDU, FDP, der Deutschen Partei und der Gesamtdeutschen Partei gewonnen werden.
Sehr bald jedoch nähert sich die LFS der CSU an.
Kontakte zu eindeutig rechtsextremen Organisationen wie dem Hilfskomitee südliches Afrika verstärkten sich.
Regelmäßig hält die Stiftung Seminare ab.
Referenten des Jahres 1994 sind u.a.: [1]

Mitglieder der LFS beteiligen sich an der Kundgebung
des Bündnisses Konstruktiver Kräfte Deutschlands zum 3. Oktober am Kyffhäuser-Denkmal.

Periodika: Das unregelmäßig erscheinende Mitteilungsblatt Europa-Brücke
hat ca. 8 Seiten Umfang und eine Auflage von 1.000 Stück.
Als Redaktionsmitglieder werden aufgeführt:
Hans-Günter Weber (verantwortlich),
Generalkonsul Rudolf Hambach,
Egon Kötting (+),
Helmut Bärwald,
Brigadegeneral a.D. Heinz Karst,
Botschafter a.D. Walter Truckenbrodt,
Ministerrat a.D. Sieghan von Pawel-Rammingen,
Felix Schecke
und Herbert Cyrus.

Programmatik: Die Satzung des Vereins beschreibt die antikommunistische Linie:
»Der Verein hat die Aufgabe, durch vielseitige Aktivitäten die Öffentlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland
und in freien Ländern Europas über die Gefahren einer Volksfront
und des atheistischen Kommunismus aufzuklären und dazu beizutragen, ein freiheitliches Europa aufzubauen.«[2]

Zusammenarbeit: Die LFS steht seit Beginn ihrer Arbeit
mit Organisationen des Konservatismus und des Rechtsextremismus in Kontakt.
Gemeinsame Seminare, Tagungen und Veranstaltungen
organisiert die LFS bislang u.a. mit den Organisationen

Referenten der gemeinsamen Veranstaltungen mit den Burschenschaften Thuringia, Alemania, Liberias
oder der mit dem AJK abgehaltenen »Deutschlandpolitischen Seminare« waren
u.a. Klaus Hornung, Karlheinz Weißmann und Caspar von Schrenck-Notzing.

Bedeutung: Die LFS bewegt sich seit ihrer Gründung im politischen Terrain
der immer wieder angestrebten »Vierten Partei« rechts der CDU/CSU.
Vereint sie noch heute konservative bis rechtsextreme Gruppen und Einzelpersonen,
so lag doch ihre politische Hochzeit am Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre,
als sie zur Vernetzung der antikommunistischen Kräfte erheblich beitrug. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

[1] Vgl. Europa-Brücke Nr. 53, April 1995, S. 6.

[2] Vgl. Satzung der Ludwig-Frank-Stiftung für ein freiheitliches Europa, S. 3.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.202f

Weitere Materialien:

Deutscher Bundestag: Drucksache 13/9345 vom 02.12.1997
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS - Drucksache 13/8946 -
Die "Ludwig-Frank Stiftung für ein freiheitliches Europa e. V."
und ihre möglichen Verbindungen zu konservativen und rechtsextremen Organisationen
http://dip.bundestag.de/btd/13/093/1309345.asc

Barbara Junge, Julia Naumann, Holger Stark: RechtsSchreiber.
Wie ein Netzwerk in Medien und Politik an der Restauration des Nationalen arbeitet. Berlin 1997. S. 182-185

Deutscher Bundestag: Drucksache 13/9345 vom 02.12.1997

Vor allem einfach rechts

Normannia-Leipzig
Wilfried Boehm (CDU MdB)
13.6.1995, »Nationalstaat Deutschland auf dem Weg nach Europa« 
Boehm war Mitbegründer des Christlich-Konservativem Deutschland-Forum (CKDF),
dass eine multi-kulturelle Gesellschaft und Frauenquoten ablehnt,
gegen den „Asylmißbrauch“ und gegen Abtreibung kämpft
und sich für die Belange der deutschen »Vertriebenen« einsetzt.
Das CKDF unterhält enge Kontakte zu Kreisen um die rechtsextreme Junge Freiheit,
vorrangiges Ziel ist es, die CDU politisch weiter rechts zu positionieren
Boehm ist Vorsitzender der rechts-konservativen Deutschland Stiftung,
die jüngst einen Preis an Ernst Nolte verlieh
sowie nationalistische Thesen und einen radikalen Antikommunismus propagiert.
Weiterhin ist er im Vorstand der Ludwig-Frank-Stiftung für ein freiheitliches Europa,
die mit Organisationen des Konservatismus und des Rechtsextremismus in Kontakt steht.