Wolfgang Ockenfels

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Klerikalfaschist

Institut für Gesellschaftwissenschaften Walberberg

Desiderius-Erasmus-Stiftung

"Junge Freiheit" Autor


Wolfgang Ockenfels
in der deutschsprachigen wikipedia

Wolfgang Ockenfels OP (* 25. Januar 1947 in Honnef)
ist ein römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Theologe und Sozialethiker.

Von 1979 bis 1982 war er Redakteur des Rheinischen Merkur.
1979 wurde er Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. in Bonn.
Seit 1992 ist er Chefredakteur der sozialethischen Zeitschrift Die Neue Ordnung[1]
und seit 2007 Vorsitzender des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg.

Er steht dem Opus Dei nahe:

W. Ockenfels, Glaube, Moral und Politik bei Josemaría Escrivá,
in: César Ortiz (Hrsg.), Josemaría Escrivá, Profile einer Gründergestalt. Köln 2002. S. 253-268

als Journalist schreibt er für die "Junge Freiheit"

2019

27.03.2019 Deutschlandfunk
Debatte um christliches Magazin
Neue Ordnung, rechte Ordnung?

Von Michael Hollenbach

Foto zum Beitrag mit Werner J. Patzelt
Text zum Foto: Wie weit nach rechts darf der akademische Diskurs reichen?
Professor Wolfgang Ockenfels (stehend),
Leiter Institut für Gesellschaftwissenschaften Walbergberg
und Herausgeber von „Die neue Ordnung
auf dem Extremismuskongress der AfD in Berlin (imago stock&people)

Die Zeitschrift „Die Neue Ordnung“ gibt sozialethische Impulse.
Nun ruft die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik öffentlich Wissenschaftler dazu auf,
dort nicht mehr zu publizieren.
Das Magazin sei in „populistischem und extrem rechten Fahrwasser“.
Ein Verdikt sei „grotesk“, sagen Stammautoren.

Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht der Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels.
Der 72-Jährige ist seit 1992 Chefredakteur der Zeitschrift „Die neue Ordnung“.
Dem Vorsitzenden des „Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg“ wird vorgeworfen,
immer weiter nach rechts gerückt zu sein.
So publiziert Wolfgang Ockenfels in der ‚Jungen Freiheit‘,
einem Sprachrohr der Rechten,
und er gehört seit einem Jahr dem Beirat der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung an.

„Es ist so, dass Pater Ockenfels immer wieder eine große Nähe zur AfD hat erkennen lassen
und er hat die Zeitschrift ‚Die neue Ordnung
in dieses extrem rechte Fahrwasser und populistische Fahrwasser geführt“,
sagt Bernhard Emunds, Professor am Oswald-von-Nell-Breuning Institut in Frankfurt.

„Widerspricht Botschaft des Christentums“

Und er ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik.
Er hält Wolfgang Ockenfels vor:
„Wer die Nähe zu den Spitzenvertreter der AfD sucht,
der sucht ja die Nähe zu völkisch-nationalistischen Tönen,
zu aggressiv ausgrenzenden Positionen
und hat letztendlich auch die Nähe gesucht zu gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit.
Und das widerspricht grundsätzlich der Botschaft des Christentums.“

Der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann
war selbst jahrelang im Redaktionsbeirat der „Neuen Ordnung“.
Er hat vor allem seit 2015,
also seit das Thema Flüchtlingspolitik
ganz oben auf der bundespolitischen Agenda steht,
einen Rechtsruck bei Wolfgang Ockenfels beobachtet:

„Das geht dann zu so abstrusen Formulierungen wie:
‚Wie kann ein guter und gerechter Gott,
dem doch die Ordnung näher liegt als das Chaos,
wie kann der zulassen,
dass so eine Zuwanderungspolitik gegen den Willen der Mehrheitsbevölkerung
unter der Ursprungsbevölkerung stattfindet?‘
Also das geht schon so ins Völkische hinein.“

Aufruf zum Boykott

Die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik fordert nun Konsequenzen aus den rechten Positionen,
die in der Zeitschrift publiziert werden. Bernhard Emunds:

„Unser Ziel ist zu sagen: Wir sehen hier eine klare Grenze.
Wir können uns nicht mehr vorstellen, dass Sozialethikerinnen und Sozialethiker,
die einen wissenschaftlichen Anspruch erheben,
dass die in diesem rechtslastigen Blatt veröffentlichen.
Wir wollen das nicht mehr.
Wir rufen unserer Kollegen in der Theologie und in anderen kulturwissenschaftlichen Fächern auf, uns das gleichzutun.“

Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels will sich nicht zu diesem Aufruf äußern.
Sein Statement gegenüber dem Deutschlandfunk:

„Kein Kommentar.“ Dafür nennt Manfred Spieker die Erklärung empörend.
Der Osnabrücker Sozialwissenschaftler,
selbst Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik
und zugleich Autor der „Neuen Ordnung“, erklärt:

„Das entspricht in meinen Augen überhaupt nicht akademischen Gepflogenheiten.
Man soll sich auseinandersetzen mit Aufsätzen, denen man nicht zustimmt.
Man muss Argumente liefern.
Das entspricht einer akademischen Vereinigung.
Aber nicht Forderungen stellen, die mich an die Aufforderung erinnern:
‚Bei Juden kauft man nicht‘ oder an eine Bücherverbrennung erinnern.“

„Bar jeder wissenschaftlichen Substanz“

Bernhard Emunds verweist auf Äußerungen Ockenfels,
Deutschland werde von Muslimen überflutet,
es gebe einen „Deutschland-Tsunami“ der Muslime und das Land werde –
so wörtlich – mit der „historisch einmaligen Masse
von zwei Millionen Orientalen und Afrikanern überschwemmt“.

„Das können wir nicht mehr als ernsthafte wissenschaftliche Positionierung wahrnehmen,
das sind zugespitzte Meinungsäußerungen,
die bar jeder wissenschaftlichen Substanz sind“, sagt Emunds.

Die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik wendet sich in ihrer schriftlichen Erklärung auch an den Dominikanerorden
und empfiehlt mit Blick auf Pater Ockenfels,
„Wege zu suchen, den Schaden für den Orden wie auch für die Sozialethik zu begrenzen“. Manfred Spieker:

„Der Stil, nun ein Verdikt auszusprechen, ist grotesk.
Gerade Kollegen, die sich gegen jede bischöfliche oder römische Interventionen
gegen ihre wissenschaftliche Arbeit wehren würden und auch schon gewehrt haben,
ausgerechnet die rufen einen Orden auf, ein Mitglied zu reglementieren.
Das ist so widersprüchlich.“

Der Dominikaner-Provinzial Peter Kreutzwald will sich nicht zum Aufruf der Arbeitsgemeinschaft äußern.
Allerdings hatte Kreutzwald bereits Mitte 2018 erklärt:

„Die Haltung von Wolfgang Ockenfels zur AfD ist seine persönliche Einzelmeinung und wird von der Provinzleitung nicht geteilt."

Rechte Hierarchiekritik

Der Politikerwissenschaftler Andreas Püttmann macht auf eine interessante Umkehrung aufmerksam.
Galten bislang liberale und linksliberale Katholiken
als besonders hierarchiekritisch,
habe sich das in den vergangenen Jahren relativiert:

„Der Frust über die kirchliche Hierarchie,
der schon seit langem in der rechtskatholischen Szene sehr verbreitet ist, –
man hält die Bischofes für zu lasch und für zu lau, –
da hat sich auch Professor Ockenfels mit hervorgetan mit Artikeln im kat.net,
wo er also über Kardinal Lehmann oder Kardinal Woelki auch sich ereifert hat
und das verbindet einen natürlich mit der scharfe Bischofskritik der AfD,
die ja jede kirchliche Kritik an ihrem Programm
oder an einzelnen Äußerungen von AfD-Politikern
mit scharfem Zurückkeilen bis hin zur Aufforderung zum Kirchenaustritt beantwortet.
Und diese Aufforderungen zum Kirchenaustritt
sind inzwischen schon auch bei katholischen Online-Portalen,
die sich früher als die Treusten der Treuen gaben, nachzulesen.“

Stilisierung als Opfer

Den Vorwurf, die Zeitschrift „Neue Ordnung“ würde für Rechtspopulisten typische Ressentiments
wie die Leugnung des Klimawandels
und islamophobe Äußerungen transportieren, weist Manfred Spieker als zu pauschal zurück:

„... der Vorwurf Rechtspopulismus, das ist so eine Totschlagskeule, die einen akademischen Diskurs nicht zulässt.“

'Bernhard Emunds hält der Zeitschrift dagegen vor, diesen akademischen Diskus längst verlassen zu haben:'

„Beim Lesen habe ich keine Hemmschwelle entdeckt.
Ich hatte den Eindruck, nach rechts ist da ein weiter, offener Raum.“