Faschistisches Gedankengut im "neuen" Gewand

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Neofaschismus

AIM Info Ausgabe 2

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Faschistisches Gedankengut im "neuen" Gewand

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Bis Anfang November hatte die Redaktion der Jungen Freiheit ihren Sitz in der Moabiter Lehrter Str.,
bei Roland Wehl (siehe andere Seite).
Diesen hat sie verlassen, weil sich Protest und Widerstand gegen sie im Kiez entwickelte.
Dazu hat unter anderem die Antifa-Demo am 9. November beigetragen, bei der über 1500 Menschen auch durch die Lehrter Str. zogen.
Jetzt hat sie ihren Sitz nach Potsdam verlegt und zwar in die Amtsstr. 5a im Ortsteil Bornstedt.
Im Spektrum der faschistischen Zeitschriften ist die JF eine der bedeutendsten.
Sie hat 1986 als rechtes Studentenblatt in Freiburg mit einer Auflage von 400 Exemplaren begonnen.
In diesem Jahr will sie ihre Erscheinungsweise von monatlich auf wöchentlich umstellen.
Damit soll auch die Auflage von derzeit 35000 auf 100000 Exemplare steigen.
Im Vergleich zu anderen faschistischen Zeitschriften ist sie kein Parteiorgan;
z. B. ist es die "Deutsche Nationalzeitung" für die Deutschen Volksunion (DVU) des Dr. Gerhard Frey.
Die JF ist ein übergreifendes Bindeglied zwischen Nationalkonservatismus und Neofaschismus.
In ihr schreiben sogenannte Konservative aus der CDU (Lummer etc.),
wie auch international bekannte Auschwitz-Leugner wie David Irving aus England.


JF für "demokratische Diktatur"

In jeder Ausgabe ist eindeutig zu erkennen, wes Geistes Kind diese Zeitung ist:
"Wenn 1000 Abgeordnete das Volk repräsentieren können, warum nicht auch 50,
und wenn 50, warum nicht auch einer
...denn...", kommt Klaus Kunze in der JF vom Okt. 93 zu dem Schluß:
"...die demokratische Diktatur ist kein Widerspruch in sich."
Dies ist - verklausuliert - die Forderung nach einem neuen Führerstaat!
Dementsprechend äußert sich das Redaktionsmitglied für Kultur, Angelika Willig zu ihrem politischen Standort in einem Interview:
"Die REPs sind doch spießig.
Den wirklichen Umsturz wollen sie nicht." (Wochenpost/Nr. 49 vom 2.12.93)
Die JF besitzt kein einheitliches Programm, sondern sie versucht, in den verschiedenen Politikbereichen, ihre Vorstellungen von autoritär faschistoiden Gesellschaftsveränderungen für "den wirklichen Umsturz" unter die Menschen zu bringen.
Dies kann hier natürlich nicht dargestellt werden, aber einen Überblick bietet dazu eine Broschüre zur Jungen Freiheit (siehe Anzeige).
Darin wird auf die theoretischen Grundzüge, die politischen Schwerpunkte und ihre Verbindungen in der Braunzone eingegangen.

JF-Lesekreise

Versandzettel über 100 JF an H. Drescher

Gerade ihre Verflechtungen im rechten Sumpf konnte die JF-Redaktion in den vergangenen Jahren erheblich ausbauen: Hier sind zum einen sogenannte JF-Lesekreise zu nennen, die von der Redaktion und deren Umfeld aufgebaut wurden.
Mittlerweile sind es über 25 in fast allen größeren Städten der Bundesrepublik.
In Berlin wird dieser von dem ehemaligen Studenten am Otto-Suhr-Institut der FU, Helge Drescher, betrieben.
Er ist mittlerweile auch Autor in der JF.
In der Ausgabe Okt. 93 ist ein längerer Beitrag von ihm veröffentlicht.
Er berichtet darin über seine Teilnahme am "Ijzerbedevaart", einem alljährlichen Aufmarsch der flämischen Nationalisten und Faschisten in Belgien.
Er bezeichnet es als "ein-drucksvolles und bei uns unvorstellbares Erlebnis", wenn viele Hundert sich zum "Anmarsch" auf der Hauptstr. von Diksmuide formieren.
In diesen JF-Lesekreisen kommt das gesamte neofaschistische Spektrum zusammen. In Berlin nimmt daran beispielsweise Frank Schwerdt teil.
Schwerdt ist Landesvorsitzender der "Nationalen" (Bündnis aus "Deutscher Liga" (DL), "National Demokratische Partei" (NPD) u.a.). Von seinem Posten im Landesvorstand der DL wurde er von deren Bundesvorstand enthoben, weil er diesem mit der von ihm befürworteten Kandidatur des Nazis Frank Hübner für die DL in Cottbus zu weit ging. Hübner ist der ehemalige Vorsitzende der verbotenen "Deutschen Alternative".

Die Hauptstadt-Redaktion

In der JF gibt es eine extra Rubrik "Aus der Hauptstadt".
Die Redaktion bilden Thorsten Thaler und Carsten Pagel.
Beide haben ihre politische Laufbahn bei der Jungen Union begonnen und sind, nachdem sie sich bei den Republikanern verabschiedet hatten, der neofaschistischen "Deutschen Liga" beigetreten.
Carsten Pagel ist gleichzeitig einer der Hauptakteure des "Hoffmann von Fallersleben Bildungswerkes"; dieses wird selbst von Innensenator Heckelmann als "Sammelbecken von Rechtsextremisten" charakterisiert.
Hier kann ihm ausnahmsweise einmal Recht gegeben werden.
Dieser kurze Überblick macht deutlich, daß die JF in ihren Inhalten und mit dem entsprechenden Personal versucht, faschistisches Gedankengut unter die Menschen zu bringen.
Deshalb sind alle aufgefordert, dort wo die JF verteilt oder vertrieben wird, zu protestieren, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen, damit sie dahin kommt, wo sie hingehört: in den Mülleimer!

Veranstaltungen

(siehe auch letzte Seite) Die Zeitung "Junge Freiheit"

Die "Junge Freiheit" ist eine von vielen "braunen" Zeitungen. Wie die "Deutsche Nationalzeitung" der "Deutschen Volksunion" (DVU) des Dr. Frey aus München versucht sie massiv in den Kioskverkauf zu kommen. Bevor die Redaktion nach Potsdam übersiedelte hatte sie ihren Sitz kurzfristig bei der Firma "Allgemeine Mietsysteme" (Geschäftsführer Roland Wehl) in der Lehrter Str. in Moabit. Spenden zur Finanzierung unserer Arbeit: Kontonr.: 6336 285 680, Berliner Bank BLZ 10020000
Wer sind die Macher dieser Zeitung und was sind ihre Absichten?
Was können wir wie gegen die Verbreitung solcher und anderer "Nazi"-Presse tun?
Faschistische Bewegungen Rußlands Nationalisten und Kommunisten gehen zusammen, faschistische Gruppen und Zeitungen schiessen wie Pilze aus dem Boden und knüpfen Verbindungen nach Deutschland, Frankreich und in andere Länder.
In dieser Veranstaltung wollen wir u.a. mit Hilfe eines Filmes Informationen über die verschiedenen faschistischen Gruppierungen und deren Bedeutung sowie eine Einschätzung der antifaschistischen Gegenkräfte geben.
Die Rechten in der Europäischen Union Fast in allen Staaten der EG nehmen rechtsextreme bis faschistische Parteien an der Wahl zum Europaparlament teil.
Auch in der BRD stehen gleich mehrere rechtsextremem parteien auf dem Wahlzettel.
Wir wollen einen Überblick über die faschistische Parteienlandschaft in der EU geben und an einigen ausgewählten Beispielen die Verbindungen zwischen diesen Parteien sowie ihre Position zur Europäischen Union beleuchten. Natürlich wird dabei besonders den in der BRD zur Wahl stehenden Parteien und ihrer Propaganda zur Europawahl Rechnung getragen.
Ökologiebewegung von "Rechts"?
Herausgeberin: Antifaschistische Initiative Moabit Postfach: 210235, 10502 Berlin Ist Ökologie per se ein Tummelplatz für rechte Ideologie oder werden fortschrittliche Theorien von Faschisten uminterpretiert?
Dies und die Frage, inwieweit politische Problemfelder mit ökologischen Argumentationsschienen besetzt werden soll anhand konkreter Beispiele erörtert werden.
Wie brisant ist also das sogenannte Avocado-Syndrom (innen braun, außen grün) einzuschätzen?
Faschisten in Tiergarten, z.B. die Republikaner - Die Republikaner in der Tradition der Nationalsozialisten - Ihr aktuelles Programm - Schwarz-braune Allianz in der BVV Tiergarten - Erfolgreiche Aktivitäten gegen die Propaganda der Reps in Tiergarten