Ulf Poschardt in der deutsch-sprachigen wikipedia
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libertaristisch, markt-fundamental, ultra-reaktionär, salon-faschistisch
christlich, konservativ, bürgerlich, reaktionär
Axel Springer SE, Chefredakteuer "Die Welt"
extrem perfider "Klimasketischer" und Tempolimit-Gegner,
der sich in "seiner" Zeitung "Die Welt"
und im Deutschlandfunk
selber sehr rational gibt,
dann aber auch Klima-Wandel-Leugner*innen in "seiner" Zeitung"
ihren Müll absondern läßt
Ulf Poschardt
in der deutsch-sprachigen wikipedia
Ulf Oliver Poschardt[1] (* 25. März 1967 in Nürnberg)
ist ein deutscher Journalist, Medienmanager, Publizist und Autor.
Von 2016 bis 2024 war er Chefredakteur von WeltN24.
Seit Januar 2025 ist er Herausgeber von Welt, Politico und Business Insider.[2]
Leben und Wirken
Poschardt stammt aus einem evangelisch-methodistischen Elternhaus. (ab Minute 2.30: Wozu braucht es den Kirchentag? Thomas de Maizière contra Ulf Poschardt im Gespräch mit Andreas Main, Deutschlandfunk 6. Juni 2023) Über seine religiöse Erziehung sagte er in einem Interview: „Protestantischer als ich erzogen zu sein, kann man sich kaum vorstellen.“<ref>{{Internetquelle
Interview mit „Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt: „Nichts macht mich glücklicher, als Vater zu sein“ | Corrigenda von Lukas Steinwandter
Poschardts Vater Dieter, ein verbeamteter Lehrer und Dozent,
"Im Herzen und im Kern Lehrer", in der ganzen Welt engagiert
[https://www.derstandard.at/story/2000053769262/welt-chef-schreibt-brief-an-erdogan |titel="Welt"-Chef schreibt Brief an Erdogan
predigte bei den Methodisten. Seine Mutter stammt aus Dänemark.
Er wuchs in Schwabach auf und legte sein Abitur in Hof ab.
Mit.Menschen: Ulf Poschardt - "Die Gesellschaft verblödet im Konsens"
Seinen Zivildienst leistete Poschardt in einer methodistischen Einrichtung in Hamburg-Wilhelmsburg ab.
[https://www.evangelisch.de/inhalte/149339/27-03-2018/kirche-hat-welt-chef-poschardt-als-regelmaessigen-besucher-verloren |titel=Kirche hat "Welt"-Chef Poschardt als regelmäßigen Besucher verloren |abruf=2019-11-08 |sprache=de}}</ref> Von 1987 bis 1991 studierte Poschardt Journalistik an der Universität München sowie der Deutschen Journalistenschule und Philosophie an der Hochschule für Philosophie München. In dieser Zeit arbeitete er nebenberuflich als DJ. Im Jahre 1995 wurde er bei Friedrich Kittler an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Dissertation über die Kulturgeschichte des DJs von 1904 bis in die 1990er Jahre promoviert. Die Arbeit erschien als Buch unter dem Titel DJ Culture und wurde von Diedrich Diederichsen in der Spex kritisiert und im Kunstforum International diskutiert.<ref name=":0">Vorlage:Literatur</ref><ref>Vorlage:Internetquelle</ref> Rainald Goetz kritisierte in seinem Buch Rave (1998) das Fehlen der „realen Praxis“ in Poschardts Analyse.<ref>Vorlage:Literatur</ref><ref>Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Rainald Goetz. text + kritik (Heft 190), München 2011, ISBN 978-3-86916-108-2, S. 46.</ref> Das Buch wurde mehrfach übersetzt und erschien 2015 in einer überarbeiteten Fassung.
In weiteren Büchern befasste sich Poschardt mit der Gegenwartskultur. Seinem Buch Cool (2000) über Coolness warf Diederichsen vor, „tiefe Einsicht“ mit „barem Blödsinn“ zu vermischen.<ref>Diedrich Diederichsen: „Scheitern mit Schiller. Tiefe Einsicht und barer Blödsinn: Diedrich Diederichsen über Ulf Poschardts ehrgeizigen Versuch, in einem Groß-Essay die Phänomene der Pop-Kultur zu ergründen“, Die Woche, 3. November 2000, S. 39.</ref> 2013 erschien sein Buch über den Porsche 911, das 2017 in einer weiteren Fassung erschien und in verschiedene Sprachen übersetzt wurde.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref>
Von 1996 bis 2000 arbeitete er als Chefredakteur des Magazins der Süddeutschen Zeitung. Im Skandal um Tom Kummer stellte sich heraus, dass Poschardt dessen gefälschte Interviews und Storys ungeprüft publiziert hatte.<ref>"Frei erfunden, nie geführt", focus.de vom 15. Mai 2000</ref><ref name="kum" /> Bei der Aufarbeitung des Skandals durch die SZ wurde bekannt, dass Poschardt vor Kummers Arbeitsweise mehrfach gewarnt worden sei.<ref>Chefredakteure müssen gehen. In: Spiegel.de, 29. Mai 2000.</ref> Poschardt wurde von der SZ gekündigt und wurde im Januar 2001 als Berater der Chefredaktion der Welt am Sonntag angestellt.<ref name="kum">Rudolf Maresch: Kummer über Kummer. In: Telepolis, 31. Mai 2000.</ref> Im Juli 2001 wurde er dort „Creative Director“.<ref>Personalie: Ulf Poschardt wird zum 1. Juli 2001 zum Creative Director der WELT am SONNTAG berufen, Pressemeldung der Axel Springer AG vom 18. Juni 2001</ref>
Von 2005 bis 2008 war Poschardt Gründungs-Chefredakteur der im Februar 2007 erstmals erscheinenden deutschen Ausgabe von Vanity Fair.<ref>„Laß es nicht hart, sondern edel erscheinen“. FAZ, 6. Oktober 2006, abgerufen am 9. Dezember 2020</ref> Poschardt verpflichtete den Schriftsteller Rainald Goetz für einen täglich erscheinenden Blog unter dem Titel Klage, den Goetz 2009 als Buch veröffentlichte.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref> Das Magazin erreichte jedoch nur schlechte Absatzzahlen. Poschardt verließ das Magazin<ref>„Medien: Ulf Poschardt verlässt den Vanity Fair“ Die Welt vom 11. Januar 2008.</ref> und kehrte als stellvertretender Chefredakteur der Welt am Sonntag zur Axel Springer AG zurück.<ref>Chefredaktion der WELT-Gruppe neu geordnet welt.de vom 13. März 2008</ref> 2009 wurde Poschardt neben seiner Funktion als stellvertretender Chefredakteur Herausgeber der Musikmagazine Rolling Stone (deutsche Lizenzausgabe), Musikexpress und Metal Hammer, die nach ihrem Umzug von München nach Berlin im Januar 2010 der Welt-Gruppe zugeordnet wurden.<ref>Axel Springer AG: Neuordnung bei Frauen- und Musiktiteln von Axel Springer, 14. Juli 2009.</ref> 2014 wurde Poschardt stellvertretender Chefredakteur von WeltN24, später Chefredakteur.<ref>Axel Springer SE: Redaktionsspitze aufgestellt: Chefredakteur Jan-Eric Peters übernimmt Gesamtverantwortung für WeltN24, 18. September 2014</ref><ref name="Autorenseite"/> Im Januar 2019 bekamen die Welt und die Welt am Sonntag eigene Chefredakteure.
Von 2019 bis 2020 hatte er abwechselnd mit Anja Reschke eine zweiwöchentliche Kolumne über Twitter im „Streit“-Ressort der Zeit.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref>
Poschardt ist verheiratet mit der Verhaltenstherapeutin Dada Held-Poschardt<ref>Vorlage:Internetquelle</ref> und hat zwei Kinder.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref><ref>Vorlage:Literatur</ref> Er ist Anhänger des 1. FC Nürnberg.<ref>Eine Religion namens "Glubb" auf welt.de, vom 15. Juli 2001, abgerufen am 16. Juli 2020</ref>
Rezeption
Gemäß Julia Encke (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) „wettert“ Poschardt seit Beginn der COVID-19-Pandemie in nahezu jedem Leitartikel in der Welt gegen Corona-Schutzmaßnahmen und vertritt damit genau die „polemische Behauptungskette von Freiheitsberaubung und Selbstzensur, die man seit der Corona-Pandemie vor allem im rechten Spektrum findet“.<ref>Julia Encke: Sie nennen es Freiheit, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 28. November 2021.</ref>
In der österreichischen Tageszeitung Der Standard wurde Poschardt im Februar 2021 als »neoliberales Twitter-Rumpelstilzchen« charakterisiert, der mit »ideologischen Pappkameraden« verbal auf der Trump-Klaviatur spiele.<ref>Maik Novotny: Dürfen wir bald nicht mehr in Einfamilienhäusern wohnen? Der Standard, 12. Februar 2021</ref>
Im November 2022 verlieh ihm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Verdienstorden dritter Klasse für die Berichterstattung zum russischen Überfall auf die Ukraine.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref> Alexander Grau kritisierte dies im Cicero als Auszeichnung für „Hofberichterstattung“.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref>