Elefanten Press Verlag

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Verlag, Berlin

u.a.:


in der deutschsprachigen wikipedia:

Elefanten Press Verlag

Der Elefanten Press Verlag bestand von 1978 bis 2000 in Berlin,
bevor der Name und die Jugendbuchsparte an Bertelsmann verkauft wurden
und dessen Restbestände seitdem unter dem Label ESPRESSO Verlag vertrieben werden.[1]
Vor dem Verkauf an Bertelsmann gehörte er zur Mediengruppe Schmidt und Partner (MSP).[2], [3]

Geschichte

1972 gründeten Studenten des Fachbereichs Kulturwissenschaft der TU Berlin, darunter Tom Fecht und Wieland Giebel, die Elefanten Press Galerie,
erst in der Dresdener Straße (Foto) am Oranienplatz und später in der Zossener Straße 32 in Berlin-Kreuzberg.
Elefanten Press Galerie
Kleinbildnegativ: Elefanten Press Galerie, 1981
Kleinbildnegativ: Ausstellung von A. Paul Weber, Elefanten Press Galerie, 1977
Kleinbildnegativ: Weber-Diskussion, Elefanten Press Galerie, 1977

1978 gründete

Zunächst erschienen Ausstellungskataloge der Galerie, später Sachbücher, Erzählungen und Cartoons.

1987/88 übernahmen sie die kurz vor der Pleite stehende Satire-Zeitschrift Titanic.

In den 1990er Jahren übernahm der Elefanten-Press-Verlag verschiedene Verlage aus der DDR.
Maruta Schmidt: Vorwärts und nicht vergessen – Die Verlegerin verwaltet den Untergang linker Projekte, von Thomas Loy, Tagesspiegel 17. Juni 2020

Anfang 1990 wurde die Deutsche Volkszeitung
unter dem Namen Volkszeitung neu gegründet
und anschließend mit der DDR-Kulturwochenzeitung Sonntag zur ersten Ost-West-Zeitschrift Der Freitag fusioniert.

Im April 1991 kaufte MSP das ehemalige FDJ-Zentralorgan "Junge Welt"
und im Juli 1991 auch das Treptower Verlagshaus sowie die Tribüne-Druckerei.
Das ehemalige FDGB-Zentralorgan Tribüne wurde eingestellt, die Abonnentenkartei übernahm die Neue Zeit.

Der Elefanten Press Verlag, der zeitweilig 320 Angestellte hatte,
wurde unter der Leitung von Maruta Schmidt 2000 an Bertelsmann verkauft,
der unter der Marke das Kinder- und Jugendbuchangebot weiterführen wollte.
Unter dem Namen Espresso Verlag [6] sind bereits erschienene Werke weiter erhältlich.
Verschiedene Reprints sind auch bei Zweitausendeins aufgelegt.

Patric Feest

ZITAT: Gemeinsam mit Norbert Gravius, Maruta Schmidt und Erik Weihönig gründete er 1977
den dezidiert linken Berliner Verlag Elefanten Press,
in dem von 1988 bis 2005 innerhalb der Sub-Verlage
Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung bzw. Titanic-Verlag auch das Magazin Titanic erschien.
Als im Jahr 2000 Elefanten Press an Random House verkauft wurde,
gründete Feest mit Gravius, Schmidt und Weihönig den Espresso Verlag,
der neben seinen verlegerischen Geschäften auch Kaffee importiert und verkauft.

2013

Wer jung ist, liest die Junge Welt:
die Geschichte der auflagenstärksten DDR-Zeitung

Michael Meyen, Anke Fiedler
Ch. Links Verlag, 2013 - 279 Seiten

Elefantenpress Weihönig

2001

Käpt'n, wir sinken
Brand eins Ausgabe 08/2001 - Was Menschen bewegt
Text: Christian Litz

1991

"Der Spiegel":
03.06.1991 Presse
Graf Saldos Gewerbe
In West-Berlin entstand ein neuer Medienkonzern:
Marxistische Unternehmer sammeln linke Pressebetriebe,
die durch die Wiedervereinigung in Not gerieten.

archive.org-Versionen

Neues Deutschland 19. August 1991

Politik
Erik Weihönig, Mediengruppe Schmidt und Partner:
„Wir sind für alle fortschrittlichen Diskussionen offen“
Entsteht in Berlin ein linker Medienkonzern?
Von Christoph Seils 19.08.1991 Lesedauer: 1 Min.

„Die historische Situation nach der deutschen Vereinigung und die sozialen Fragen schreien förmlich danach, daß kritische Publikationsmöglichkeiten existieren.
Wir sind bereit, unsfere Medien allen linken und kritische Kräften für die politische Auseinandersetzung zur Verfügung zu stellen“, erklärt Erik Weihönig,
einer der fünf gleichberechtigten Geschäftsführer der Mediengruppe Schmidt und Partner (MSP)
in einem Gespräch mit dem ND.

1972 gründeten Studenten des Fachbereichs Kulturwissenschaft der TU Berlin die Elefanten-Press-Galerie in Berlin-Kreuzberg.
Was als Ausstellungsraum für Aktionskunst, Fotomontagen, Postkartenund Plakatkunst sowie politische Karikatur begann,
hat sich inzwischen zu einem beachtlichen Verlags- und Medienunternehmen mit rund 320 Mitarbeitern entwickelt.
Aus dem anschließend gegründeten Elefanten-Press-Verlag entstand in den siebziger Jahren ein zeitgeschichtlicher Verlag.
1987/88 übernahmen die Kreuzberger die kurz vor der Pleite stehende Satire-Zeitschrift Titanic.

Der Schritt vom Berliner Hinterhofverlag zur öffentlich beachteten Mediengruppe begann mit der Wende.
Vom Konkursverwalter kaufte man die Volkszeitung und fusionierte sie mit der DDR-Kulturwochenzeitung Sonntag zur ersten Ost-West-Zeitschrift Freitag.
Im April 1991 kaufte MSP schließlich die Junge Welt, und seit dem vergangenen Monat ist auch die Übernahme des Treptower Verlagshauses sowie der Tribüne-Druckerei perfekt.
Allerdings hat die Tageszeitung Tribüne einen anderen Verleger. i
https://www.neues-deutschland.de/artikel/320611.entsteht-in-berlin-ein-linker-medienkonzern.html

»Wir haben den geizigsten Verleger«,
von Hans-Martin Tillack taz 29. April 1991

Wie sich der linke Kreuzberger Kleinverlag Elefanten Press zur »Mediengruppe Schmidt und Partner« mauserte/
Zeitschriften, Druckereien und Verlage: Eine Übernahme jagt die andere/
Das nötige Geld liefert nicht der Käufer, sondern die Gekauften

Egal, was Sie gut finden - wir sind dagegen!
Das Satiremagazin Titanic ist dreißig Jahre alt geworden
und feiert seinen Geburtstag mit dem Buch "Das Erstbeste aus 30 Jahren".

1990

kressreport Ausgabe 13/1990

(kostenpflichtig)
Die Komplettproduktion von Kundenzeitschriften und Magazinen von der Konzeption über Redaktion und Art Work bis zur Anzeigenabwicklung
hat nun auch eine neu gegründete "Columbus Communicatioons Verlags GmbH, München /Wien / Berlin" als das Ei des C. für sich entdeckt.
Partner sind die Journalisten Andreas Dressler (Wien) und Thomas Wilde (München) und der Berliner Verleger Erik Weihönig (Elefantenpress-Verlag).
Dressler, ehemaliger Chefredakteur des Wiener "Wiener, jetzt im R & D-Verlag,
hat u.a. das Bordmagazin von Austrian Airlines und das Kundenmagazin von American Express in Ö entwickelt.
Wilde ist Geschäftsführer der Münchner PR-Agentur Zeitzeichen Wilde mehr...

Verlagsprogramm
wurde in der wikipedia gelöscht

übernommen und bearbeitet / ergänzt

Das Verlagsprogramm umfasste Comics (Karicartoon-Kalender), Kataloge, Krimis, politische Literatur (Zeitgeschehen) und die "Antifa-Edition" (Antifaschismus, Antirassismus)

In der "Antifa-Edition" herausgegeben von Jens Mecklenburg erschiene Bücher sind:

  • Blut oder Boden, von Jochen Baumann, Andreas Dietl und Wolfgang Wippermann,1999, ISBN 3-88520-750-8
  • Braune Gefahr, 1999, 301 Seiten, ISBN 3-88520-721-4
  • Der 20. Juli ISBN 3-88520-715-X
  • 'Grenzenlose Heimat' ISBN 3-88520-770-2
  • Der Weg in den Krieg ISBN 3-88520-771-0
  • Sozialstaat und neoliberale Hegemonie, ISBN 3-88520-718-4
  • Tops und Flops, ISBN 3-88520-720-6
  • Was tun gegen rechts, ISBN 3-88520-749-4
  • Zum Wohle der Nation, ISBN 3-88520-698-6

Weitere Bücher:

    • Bikini – Die 50er Jahre, 1981
    • Heiss und Kalt. Die Jahre 1945 - 69, 1986, ISBN 3885201526
    • Montage: John Heartfield. Vom Club Dada zur Arbeiter-Illustrierten Zeitung. Dokumente – Analysen – Berichte, Montiert von Jürgen Holtfreter 1977, ISBN 3885200244
  • Als noch Osten war, von Udo Hesse 1999, ISBN 3-88520-760-5
  • Die Auschwitzleugner. „Revisionistische“ Geschichtslüge und historische Wahrheit., Brigitte Bailer-Galanda u. a. (Hrsg.), 1997, ISBN 3-88520-600-5
  • Die Fratze der eigenen Geschichte. Von der Goldhagen-Debatte zum Jugoslawienkrieg., von Jürgen Elsässer, 1999, ISBN 3-88520-756-7
  • Frauen in Haft. Gefängnis Barnimstraße. Eine Justizgeschichte., von Claudia von Gélieu, 1994, ISBN 3-88520-530-0
  • Freiheit und democracy, der anachronistische Zug, ein deutsches Bilderbuch, mit Bertolt Brecht am 23. Mai in Bonn gegen Carstens, 1980, herausgegeben von Hermann L. Gremliza (2. Auflage, 4.–8. Tsd.) ISBN 3885200112
  • Handbuch deutscher Rechtsextremismus., Hrsg. Jens Mecklenburg, 1996, ISBN 3-88520-585-8
  • Kultur aktiv in alten Gebäuden. Eine Dokumentation über soziokulturelle Zentren, 1979, von Richard Grübling (Redakteur) ISBN 3885200295.
  • Menschenfresser - Negerküsse. Das Bild von Fremden im deutschen Alltag. Marie Lorbeer, Beate Wild (Hrsg.), 2. Auflage, 1993, ISBN 3-88520-394-4
  • Mörderinnen im Film. Frauenfilminitiative, 1992, ISBN 3-88520-447-9
  • Nazım Hikmet. Über sein Leben – Hayatı üstüne. Türkenzentrum Berlin (Hrsg.), ISBN 3-88520-009-0
  • Oh!lympia. Sport Politik Lust Frust, 1983, ISBN 3885201097
  • Raus in die Stadt. Stadtführer für Kinder durch Berlin und 750 Jahre Geschichte. 1986, herausgegeben von H.-D. Schilling (Hg.) (Autor)
  • Raus in die Stadt. Ein Stadtführer für Kinder durch Frankfurt und seine Geschichte, 1987
  • Titanic – das Beste aus 20 Jahren: Endgültige Satire für Deutschland. Peter Knorr et al., 1999, ISBN 978-3-88520-772-6
  • Venus Weltklang / Musikfrauen-Frauenmusik. Rita von der Grün (Hrsg.), 1983, ISBN 3-88520-115-1