Der Verherrlichung der SED-Diktatur entgegentreten! Offener Brief an die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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11. Juli 2007
Der Verherrlichung der SED-Diktatur entgegentreten!
Offener Brief an die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Mit Befremden haben wir den Medien entnommen, dass die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
erstmals mit einer Stiftung zusammenarbeitet,
die die kommunistische Diktatur in der DDR aktiv verherrlicht.
Im Rahmen eines Stipendienprogramms „Aufbruch 1989“
ist die „zur umfassenden Aufarbeitung von Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur
in der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland und in der DDR“
geschaffene Bundesstiftung eine förmliche Kooperation mit der der früheren SED nahe stehenden
Rosa-Luxemburg-Stiftung eingegangen.
Wie keine andere Stiftung in Deutschland
hat diese Stiftung in den letzten Jahren das SED-Regime verharmlost
und den Geschichtsrevisionismus ehemaliger Stasi- und SED Funktionäre unterstützt.
In zahlreichen Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung konnten ehemalige hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes
auf Kosten des Steuerzahlers ihre menschenverachtenden Aktivitäten leugnen oder schönreden.
Die Unterzeichnenden sind der Auffassung,
dass diese Zusammenarbeit ein Verstoß gegen den gesetzlichen Auftrag
der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist,
„die Erinnerung an das geschehene Unrecht und die Opfer wach zu halten
sowie den antitotalitären Konsens in der Gesellschaft,
die Demokratie und die innere Einheit Deutschlands zu fördern und zu festigen“.
Sie fordern die Stiftung auf, die Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung umgehend aufzukündigen
und keine weiteren Kooperationen mit dieser einzugehen.
Sie kritisieren das Verfahren, die Kooperation
mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung
ohne eingehende Diskussion im Stiftungsrat und im Vorstand der Stiftung eingegangen zu sein
und im Vorfeld geäußerte Bedenken unberücksichtigt gelassen zu haben.
Uns geht es dabei nicht darum,
wie in der Presse behauptet,
die Stiftung einer von uns abgelehnten Partei „auszugrenzen“.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wäre ein willkommener Partner,
wenn sie sich entschieden von jeder Art von DDR-Verklärung distanzieren
und der Verharmlosung der SED-Diktatur durch ehemalige Stasi und SED-Kader entgegentreten würde.
So lange sie dies nicht tut,
grenzt sie sich selber aus dem breiten Spektrum
unterschiedlichster Einrichtungen aus,
die sich der Demokratie verpflichtet fühlen
und jede Art von Diktaturverherrlichung ablehnen.
Indem die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
über die geschichtsrevisionistischen Aktivitäten der Rosa-Luxemburg-Stiftung stillschweigend hinweggeht
und sie sogar zu einem förmlichen Kooperationspartner macht,
trägt sie mit dazu bei,
die Verharmlosung der vierzigjährigen SED-Diktatur
in Deutschland hoffähig zu machen.
Dem werden wir mit Nachdruck entgegentreten!
Erstunterzeichner am 3. Juli 2007:
- Angelika Barbe, Bürgerrechtlerin
- Prof. Arnulf Baring, Historiker und Publizist
- Veronika Bellmann, Bundestagsabgeordnete
- Bärbel Bohley, Bürgerrechtlerin
- Dr. Karl Corino, Literaturkritiker
- Hugo Diederich, Bundesvorsitzender Bund Stalinistisch Verfolgter (BSV) und stellvertretender Bundesvorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS)
- Jörg Drieselmann, Leiter Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße (Mitglied des Beirates Gesellschaftliche Aufarbeitung der Stiftung Aufarbeitung)
- Berthold Dücker, Chefredakteur
- Helmuth Frauendorfer, Schriftsteller
- Hans-Joachim Föller, Journalist
- Lilo Fuchs, Psychologin
- Ines Geipel, Schriftstellerin
- Ralph Giordano, Schriftsteller
- Roman Grafe, Autor
- Peter Alexander Hussock, Geschäftsführer Help e.V.
- Dirk Jungnickel, Filmemacher
- Dr. Hubertus Knabe, Historiker (Mitglied des Beirates Wissenschaft der Stiftung Aufarbeitung)
- Dr. Andreas Köhler, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
- Dr. Renate Kreibich-Fischer, Diplom-Psychologin
- Dr. Jörg Kürschner, Journalist
- Vera Lengsfeld, Bürgerrechtlerin (stellvertretendes Stiftungsratsmitglied der Stiftung Aufarbeitung)
- Erich Loest, Schriftsteller
- Beatrix Philipp, Bundestagsabgeordnete
- Utz Rachowski, Schriftsteller
- Lutz Rathenow, Schriftsteller
- Christine und Siegfried Reiprich, Bürgerrechtler
- Lea Rosh, Publizistin
- Gerhard Ruden, Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen des Landes Sachsen-Anhalt
- Hans Joachim Schädlich, Schriftsteller
- Rolf Schälicke, Bürgerrechtler
- Udo Scheer, Autor
- Jörg Schönbohm, Brandenburgischer Innenminister
- Horst Schüler, Vorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)
- Werner Schulz, Bürgerrechtler (stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aufarbeitung)
- Bernd Wagner, Schriftsteller
- Richard Wagner, Schriftsteller
- Joachim Walther, Schriftsteller
- Prof. Michael Wolffsohn, Historiker
- Hans-Eberhard Zahn, Diplom-Psychologe
11. Juli 2007
Weitere Unterzeichner:
- Thomas Auerbach, Leiter der Außenstelle Schwerin der BStU
- Dipl.-Ing. Rolf Becker, Bürgerrechtler
- Bernhard Bönisch, Landtagsabgeordneter Sachsen-Anhalt
- Heidi Bohley, Projektleiterin Im Verein ZeitGeschichte(n) Halle
- Hermann-Josef Bongen, Wippeführt
- Jürgen Breitbarth, Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS)
- Josef Budek, Autor
- Thomas Dahnert, Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus e.V., Leiter
- Hansjürg Deschner, Soziologe
- Helmut Ebel, stellv. Vors. der UOKG
- Renate Ellmenreich, Pfarrerin
- Mario Falcke, Vorsitzender Spurensuche e.V. - www.stasiopfer.de
- Dr.-Ing. Ludwig Fanghänel, München
- Siegmar Faust, Schriftsteller
- Heidrun Fedke, Lehrerin
- Hubertus Fedke, Leitender Oberschulrat a.D., Förderverein Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- Gerhard Finn, Zeitzeuge, UOKG
- Frank Fischer, Zeitgeschiche(n) e.V., Halle
- Manfred Graf von Schwerin, Arbeitsgemeinschaft Recht und Eigentum, Bundesvorsitzender
- Gerold Hildebrand, Sozialwissenschaftler
- Constantin Hoffmann, Journalist
- Peter Huelsenbusch, Düsseldorf
- Michael Hugo, Gustav-Heinemann-Bürgerpreis
- Detlef Jablonski, Musiker
- Annedore Kanthak, Lehrerin
- Dr. Dietrich Koch, Physiker, Autor
- Hagen Koch, Mauerarchiv Berlin
- Ralf Kotowski, VOS
- Christoph Kuhn, Schriftsteller
- Wolfgang Kusior, Gründungsgeschäftsführer der Stiftung zur Aufarbeitung SED-Diktatur
- Uwe Lehmann, Bürgerrechtler, B90/Grüne Sachsen
- Reinhard Linde, Historiker und Philosoph
- Dr. Wolfgang, Mayer, Lehrer und Buchautor
- Matthias Melster, Fotograf
- Michael Meven, Düsseldorf
- Herbert Pfaff, Zeitzeuge
- Klaus Plätzsch, Leipzig Autorin
- Manuela Polaszczyk, Autorin
- Ursula Popiolek, Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus e.V., Vorstandsvorsitzende
- Ursula Maria Puttich, Germanistin
- Hartmut Richter, Dissident
- Dr. Michael Richter, Historiker, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Dresden
- Hans D. Ripperger, Hochschullektor, Kongshavn, Norwegen
- Angela Rogalla, Rentnerin
- Dr. Christian Sachse, Politikwissenschaftler und Theologe
- Ulrich Schacht, Schriftsteller
- Udo Schenk, Schauspieler
- Rocco Schettler, Opfer-, Förder- und Dokumentationsverein Bautzen II, Vorsitzender
- Ruth Schmidt, Migrationslotse der Stadt Hamm
- Edda Schönherz, Journalistin, Bundesverdienstkreuz
- Tatjana Sterneberg, Sozialverband Deutschland, Beratungsstelle für die Opfer der SED-Diktatur Berlin-Brandenburg
- Dr. Susanne Schwabach-Albrecht, Historikerin
- Adelheid Soens, interessierte Bürgerin
- Dr. Heinz Steudel, Physiker
- Dr. Wolfgang Welsch, Schriftsteller
- Frank Wernick-Otto, Potsdam
- Gabriele Westerwelle, Lehrerin
Wenn Sie sich diesem Aufruf anschließen wollen, schicken Sie eine email an:
Aufruf-Stiftung-Aufarbeitung@t-online.de oder schicken ihre Kritik an:
buero@stiftung-aufarbeitung.de.