Appell für freie Debattenräume

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Querfronten

Verschwörungsideologie

rechte Unterschriften Sammlungen - sog. "Appelle" "Manifeste", "Junge Freiheit" events etc.


1. September 2020

sowohl die UnterzeichnerInnen des Appell sind

reaktionäre, anti-emanzipatorische,

rechtskonservativ / salonfaschistische
(wie Necla Kelek, (Sarrazin "Deutschland schafft sich ab" Buch-Vorstellung etc),
Jüdische Rundschau,
Vera Lengsfeld, Alexander Mitsch,(beide WerteUnion)
Monika Maron, Harald Martenstein, Burkhard Müller-Ullrich (u.a. Achse des Guten),
Andreas Rebers, Joachim Steinhöfel, Cora Stephan)
und klerikalfaschistische
(Alexander Grau, Alexander Kissler, Martin Mosebach)
sowie Marktfundamentale

ebenso so wie bewegungslinke, antizionistisch / antisemitische, verschwörungsideologische
(Mathias Bröckers, Georg Meggle, NachDenkSeiten, Rubikon.news)

AkteurInnen.

Die Einen bedienen mehr den Rassismus, Antifeminismus (MännerrechtlerInnen,
(wie Arne Hoffmann, Bernhard Lassahn, Cora Stephan) etc
die Anderen mehr die verschwörungsideologische Friedens-Querfront

wie auch die wikipedia-"Benutzer"
die den Artikel / das Lemma erstellt, sowie bearbeitet haben,
sind salonfaschistische Akteure (alles Männer):

Benutzer:Gabel1960

Benutzer:Anti.

Artikel in der deutschsprachigen wikipedia:

Appell für freie Debattenräume

Der Appell für freie Debattenräume ist ein von dem Schriftsteller und Youtuber Gunnar Kaiser
und dem Journalisten Milosz Matuschek unter dem Hashtag #CancelCancelCulture auf Twitter initiierter Aufruf,
der sich gegen die sogenannte Cancel Culture richtet.
Der Appell wurde am 1. September 2020 im Internet auf der Seite Intellectual Deep Web Europe veröffentlicht.[1][2]

Milosz Matuschek

Der Appell für freie Debattenräume ist ein von dem Schriftsteller und Philosophen Gunnar Kaiser
und dem Journalisten und Juristen Milosz Matuschek initiierter Aufruf, der sich gegen Cancel Culture richtet.
Der Appell wurde am 1. September 2020 im Internet auf der Seite „Intellectual Deep Web Europe“ veröffentlicht
„Die neue Normalität wird als alternativlos dargestellt“, von Ute Cohen Die Welt 7. September 2020, Interview mit Gunnar Kaiser und Milosz Matuschek
Neue Aktion gegen politische Korrektheit: Der "Appell für freie Debattenräume" Ein Gespräch mit dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch rbb Kultur

Inhalt

Eine Kernforderung des Appells lautet:
„Die gezielte Verunglimpfung von Intellektuellen, Künstlern, Autoren und jedem,
der von der aktuell herrschenden öffentlichen Meinung abweicht, ist eine inakzeptable Anmaßung.
Freie Rede und Informationsgewinnung sowie freie wissenschaftliche oder künstlerische Betätigung
sind Rechte und nicht Privilegien,
die von dominierenden Gesinnungsgemeinschaften an Gesinnungsgleiche verliehen und missliebigen Personen entzogen werden können.
Es ist dabei unerheblich, auf welcher politischen Seite die Gruppierung steht,
ob sie religiös, weltanschaulich oder moralisch motiviert ist –
ein Angriff auf die Demokratie bleibt ein Angriff auf die Demokratie.“
Zudem erklären sich die Unterzeichner „mit den Ausgeladenen, Zensierten“ solidarisch:
„Nicht, weil wir ihre Meinung teilen.
Vielleicht lehnen wir diese sogar strikt ab.
Sondern weil wir sie hören wollen, um uns selbst eine Meinung bilden zu können.“
(Appell für freie Debattenräume. Intellectual Deep Web Europe)
Die Kulturredaktion des NDR hob als Kernsätze des Appells heraus:
Wir erleben gerade einen Sieg der Gesinnung über rationale Urteilsfähigkeit.
Nicht die besseren Argumente zählen, sondern zunehmend zur Schau gestellte Haltung und richtige Moral.
("Cancel Culture" - Was ist das eigentlich?, NDR Kultur. 3. September 2020)

Rezeption

Der Aufruf erfuhr eine große Rezeption durch die Medien,
da sich zahlreiche Vertreter aus Kunst, Wissenschaft und Publizistik hinter ihn stellten,
darunter auch Reinhard Merkel, von 2012 bis 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrats,
Carl Friedrich Gethmann,
ein gegenwärtiges Mitglied des Rates, oder Jan Weiler, ehemaliger Chefredakteur des SZ-Magazins.
NDR Kultur sieht den Appell als Teil einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Cancel Culture im gesamten öffentlichen Raum.

In der Süddeutschen Zeitung attestierten die Journalisten Philipp Bovermann und Felix Stephan dem Appell eine „alarmistische Theatralik“.
Es sei indessen „bemerkenswert“, dass „neben einigen der üblichen Empörten über den angeblichen linken Tugendterror“
auch Intellektuelle wie der Soziologe Hartmut Esser
und der Schriftsteller Ilija Trojanow auf der Liste zu finden seien.
Dass sich „auch Liberale und Linke“ für die Redefreiheit der Rechten einsetzten, schreiben die Autoren kritisch,
sei „für die Initiatoren ein schöner Diskurserfolg“.
(Toleranz für die Intoleranz?, von Philipp Bovermann und Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung. 6. September 2020)

In der Taz schrieb die Medienredakteurin Anne Fromm, es handele sich um einen „Appell von Rechten und Konservativen“.
Appell von Rechten und Konservativen: Was denkt Lisa Eckhart? von Anne Fromm, Die Tageszeitung 21. Septebmer 2020
Matuschek verwies daraufhin auf Erstunterzeichner wie Günter Wallraff oder Ilija Trojanow:
„ein heterogeneres Umfeld kann man sich kaum wünschen.“
Drei Wochen „Appell für freie Debattenräume“ – eine Zwischenbilanz von Milosz Matuschek Freischwebende Intelligenz 18. September 2020
Auch der Staatsrechtler Bodo Pieroth setzte sich in der FAZ kritisch mit dem Appell auseinander.
Bedrohte Meinungsfreiheit? von Bodo Pieroth Frankfurter Allgemeine Zeitung23. September 2020

Gerhard Henschel bezweifelte in der Tageszeitung junge Welt,
dass es die von den Initiatoren kritisierte Cancel Culture überhaupt gibt:
„Und welche Informationsinsel ist untergegangen, wenn man einmal von Gerhard Freys 2019 verblichener Nationalzeitung absieht?
Fragen könnte man das Götz Aly, Norbert Bolz, Peter Hahne, Monika Maron, Dieter Nuhr, Boris Palmer, Wolfgang Sofsky, Cora Stephan und Günter Wallraff,
die zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören,
doch sie würden einem die Antwort schuldig bleiben, denn es gibt sie schlichtweg nicht,
die ominösen Stummgeschalteten und unsichtbar Gewordenen.
Darüber scheint sich jedoch keiner der Unterzeichner Gedanken gemacht zu haben.“ Darum meinte Henschel: „Kaiser und Matuschek dürfte nun allmählich dämmern, dass auch die anderen Erstunterzeichner sich gar nicht die Mühe gemacht haben, den Appell zu lesen.“
Stummgeschaltet von Gerhard Henschel "Junge Welt" 7. September 2020

Alexander Grau lobte im Cicero den Appell als Ausdruck „freien Denkens“ und sah in ihm eine angemessene Reaktion auf „die Unkultur des Niederschreiens, des Ausladens und Löschens“.
Solidarität mit den Ausgeladenen von Alexander Grau Cicero

Ralf Bönt begriff den Appell im Onlinemagazin Telepolis als „Aufruf gegen Konformismus“, der zugleich „den Wiedereinzug der Idee von Glaubensgemeinschaft in die Legowelten der saturierten, gelangweilten Gesellschaft“ adressiere.
Cancel Culture ist unmodern! von Ralf Bönt, Telepolis 16. September 2020
Grau und Bönt gehören beide zu den Erstunterzeichnern des Appells.

Ben Krischke schrieb auf Meedia, der Appell könne womöglich dazu beitragen, „dass die Debatten hierzulande – online wie offline – wieder stärker auf einer sachlichen Ebene geführt werden“. Zu seiner eigene Unterschrift erklärte er, es ginge ihm nicht darum, sich etwa „mit den teils unsäglichen Thesen eines Sarrazins gemein zu machen“, sondern um den Einfluss, den „jede öffentliche Hexenjagd, zu der unter welchem Label auch immer geblasen wird, auf die freien Gedanken der Bevölkerung hat. Hier schließe ich Attacken wie jene, denen Dunja Hayali regelmäßig ausgesetzt ist, oder Morddrohungen gegen die taz-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifarah ausdrücklich mit ein“. Gerade in seiner Offenheit liege „die Stärke des Appells: Er ist kein Blame-Game, weil auf niemand Konkretes mit dem Finger gezeigt wird. Auch nicht auf die Linken. Das lässt ausreichend Raum für die individuelle Motivation eines jeden Unterzeichners.“
Warum ich den „Appell für freie Debattenräume“ unterzeichne von Ben Krischke, Meedia 16.September 2020

Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins, hat den Aufruf nicht unterschrieben, obwohl auch sie „Mut und Mündigkeit“ derzeit „in Gefahr“ sieht. „Was ich beobachte, ist ein verengtes Denken“, erklärte sie im Kulturradio, „da haben die Initiatoren durchaus Recht“. Allerdings werfe der Appell „zu viel zusammen“. Vor allem ginge der Aufruf zu weit, wenn er von „Stummgeschalteten“ spreche. Man solle nicht „den Fehler begehen, amerikanische Verhälnisse“ herbeizureden: „In den USA sind die Menschen inzwischen soweit, dass sie tatsächlich für Meinungen ihren Job verlieren können, aber das ist hier in dieser Form noch nicht der Fall“.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref>

Der Regisseur Alexander Kluge, der ursprünglich zu den Erstunterzeichnern des Appells gehörte, zog seine Unterschrift nach einem Anruf der Süddeutschen Zeitung wieder zurück: „Er sagt am Telefon, ihm sei der Appell von einer Mitarbeiterin vorgelegt worden, mit der Bemerkung, es handele sich um eine gute Sache. Als er gehört habe, dass Margaret Atwood unter den Erstunterzeichnern sei, habe er seine Zustimmung gegeben.“ Nachdem sich das Mitwirken Atwoods als unzutreffend herausstellte, annullierte Kluge seine Unterstützung.<ref name="Bovermann+Stephan" />

Erstunterzeichner (backup)

Zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören: Erstunterzeichner

Die unter Erstunterzeichner aufgeführte Marianne Bäumler, Journalistin, wurde am 6. Oktober in der Liste nicht mehr aufgeführt.

Weblinks