Biographischer Abriss über die wichtigsten Autor innen der Jungen Freiheit

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der Schrott im unten folgenden Artikel zuerst

FALSCH die Behauptung "Personen mit Migrationshintergrund sind bei der Jungen Freiheit überhaupt nicht vertreten"

IST DIE JF NUN EINE BEHÖRDE ? ZITAT: "das Amt des Kulturredakteurs"

DIE ÜBLICHE UNTERSCHÄTZUNG DER EIFREI: "in der rechten Postille „eigentümlich frei“"

"Criticon" gibt es nicht mehr (in der alten Form), also schrieb Kositza für "Criticon" und schreibt nicht


indymedia posting
Biographischer Abriss über die wichtigsten Autor_innen der Jungen Freiheit
von: Michael Lausberg am: 25.11.2015 - 08:26

Die Zeitung Junge Freiheit hetzt seit Jahren gegen Migration, Gender-Mainstreaming, die interkulturelle Gesellschaft und alles, was links von ihr sich bewegt.
Sie gilt als eines der meistgelesenen Zeitungen innerhalb der extremen Rechten in der BRD.
Hier sollen die wichtigsten Personen und Autor_innen vorgestellt werden.

Biographischer Abriss der wichtigsten Publizisten in der Jungen Freiheit

Es ist keine große Überraschung, dass in beiden Organen die Mehrzahl der publizierenden Personen weiß und männlich ist.
Bis auf Ellen Kositza und Angelika Willig spielen weibliche Publizistinnen lediglich eine untergeordnete Rolle.
Personen mit Migrationshintergrund sind bei der Jungen Freiheit überhaupt nicht vertreten,
während in der völkischen Deutschen Stimme der „bosnische Befreiungsnationalist“ Safet Babic zu Wort kommt.
Sein „Makel“, gemäß dem ius sanguinis nicht „deutschstämmig“ zu sein, wird negiert,
indem ihm vom NPD-Funktionär Sascha Roßmüller ein „nordisches Aussehen“ bescheinigt wird (siehe auch Abschnitt Safet Babic).


Gunnar Heinsohn


Gunnar Heinsohn ist der wichtigste „Experte“ der Jungen Freiheit für das Segment der demographischen Entwicklung in der Bundesrepublik und Westeuropa.
Heinsohn studierte an der FU in Berlin Soziologie, Psychologie, Geschichte, Publizistik, Wirtschaftswissenschaften und Theologie.
Er promovierte sowohl in Soziologie und Wirtschaftswissenschaften.
1984 wurde Heinsohn Professor für Sozialpädagogik an der Universität Bremen.
In der Jungen Freiheit publiziert Heinsohn vornehmlich über die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik.
Dabei spricht er von einer „deutschen Vergreisungsstagnation“ und sieht Westeuropa vor einem demographischen Absturz.
Aufgeladen mit antimuslimischen Ressentiments vertrat er in seinem Buch „Söhne und Weltmacht“ aus dem Jahre 2003 die Theorie des “Youth Bulge“[1],
wonach das christliche Westeuropa weitgehend wehrlos vor einer „demographischen Invasion junger islamischer Männer“ stehen würde.
Diese jungen Männer würden sich dann mit Gewalt die Macht im Staate sichern.
Dies führe dazu, dass die Bundesrepublik „spätestens in fünfzig Jahren muslimisch“ geprägt sein werde, was unter allen Umständen verhindert werden müsste.
Er unterscheidet in rassistischer Manier zwischen „Ethnodeutschen“ und „Migrationsdeutschen“.
Die steigende Geburtenrate der „Migrationsdeutschen“ sieht er als Bedrohung an:[2]
„Die Migrationsdeutschen sind überwiegend unqualifiziert, so daß die meisten um Spitzenjobs gar nicht konkurrieren können.
Für sie werden die finanziellen Gebäranreize des Staates attraktiv.
Die prämieren relative Armut, die nur mit immer neuen Kindern durchbrochen werden kann,
deshalb liegen die Migranten bei den Neugeborenen schon doppelt so hoch.
Schreibt man diese Politik fort,
dann werden in den nächsten 20 Jahren schon über 60 Prozent aller Kinder bei den Bildungsfernen bzw. im Hartz-IV-Archipel aufwachsen.“


Thorsten Hinz


Thorsten Hinz, der auch unter dem Pseudonym Doris Neujahr publiziert, studierte Germanistik in Leipzig.
Hinz schreibt in der Jungen Freiheit hauptsächlich zu den Themen Geschichtspolitik, „Vergangenheitsbewältigung“ und „nationale Identität“.
1995-1996 war er Leiter des Politikressorts in der Jungen Freiheit, 1997-1998 bekleidete er das Amt des Kulturredakteurs.
Seitdem ist er als freier Journalist tätig, der hauptsächlich aber in der Jungen Freiheit publiziert.
Im Jahre 2004 wurde er von der Jungen Freiheit mit dem Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten ausgezeichnet.
Außerdem veröffentlichte Hinz mehrere Artikel in der rechten Postille „eigentümlich frei“.
Er vertritt einen Geschichtsrevisionismus, wonach die Alleinschuld Deutschlands am Ausbruch beider Weltkriege negiert wird.
Vor allem in seinem Buch „Psychologie der Niederlage“ aus dem Jahre 2010 vertritt er die These,
dass vor allem die imperialistische Politik anderer Staaten wie England und Frankreich
Ende des 19. Jahrhunderts
und Anfang des 20. Jahrhunderts
für den Ausbruch des 1. Weltkrieges verantwortlich wären.
Die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg und der Versailler Vertrag hätten laut Hinz den Nährboden für den 2. Weltkrieg bereitet.
Hinz stellt sich damit in eine Reihe mit intellektuellen Vertretern des bundesdeutschen Geschichtsrevisionismus
wie Udo Walendy, Wilhelm Stäglich, Hellmut Diwald, Ernst Nolte und Werner Maser,
die mit einer einseitigen Geschichtsauffassung und Verdrehung der Fakten die Restauration des Nationalen vorantreiben wollen.


Ein weiteres wichtiges Thema war und ist für Hinz der Kampf gegen die real existierende multikulturelle Gesellschaft in der Bundesrepublik.
In seinem 2007 erschienenen Buch „Zurüstung zum Bürgerkrieg“ warnt Hinz vor „ethnischen Konflikten“.
In Anlehnung an Huntingtons „Clash of civilizations“ sieht er zukünftige Auseinandersetzungen „entlang ethnischer, religiöser und kultureller Trennlinien“.[3]
Durch die Politik einer „Zuwanderung der Negativ-Auslese und zivilisatorischen Inkompatibilität“[4]
sei eine „Biologisierung des Politischen und Sozialen“[5] entstanden.
Besonders junge männliche Migranten würden im Laufe der Zeit die Menschenrechte und das Grundgesetz mit Gewalt aushöhlen:[6] „Die Zuwanderung war und ist eine (in diesem Falle ungewollte Zurüstung) zum Bürgerkrieg.“
Um diesen selbst vorausgesagten „Bürgerkrieg“ zu verhindern,
plädiert Hinz für das Ende der multikulturellen Gesellschaft“ und eine „Selbstbehauptung der Deutschen“.[7]


Ellen Kositza


Ellen Kositza gilt neben Gabriele Kuby gilt als führende Publizistin des rechten Lagers zu den Themen Frauen- und Genderpolitik.[8]
Kositza wuchs in einem katholisch-konservativen Elternhaus auf und verbrachte ihre Schulzeit in einem privaten katholischen Mädchengymnasium.
In dieser Zeit trug sie angeblich aus Provokation eine Skingirl-Frisur und Doc Martins mit weißen Schnürsenkeln.
Danach studierte sie Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Mainz.
Zusammen mit dem auch für die Junge Freiheit schreibenden Claus M. Wolfschlag,
der beim extrem rechten Politikprofessor Knütter an der Universität Bonn promovierte,
initiierte sie unter der Label „AG Paulskirche“ einen Aufruf gegen die Wehrmachtsausstellung in Frankfurt am Main.
1995 wurde sie auf dem Weg zu einem alljährlichen Neonazitreffen in Diksmuide von der belgischen Polizei festgenommen.
Seit 1992 ist Kositza als freie Publizistin für die Junge Freiheit tätig.
Außerdem schreibt Kositza für die rechten Publikationen
Criticon“ „Gegengift“, „eigentümlich frei“ und das „nationalrevolutionäre“ Magazin „wir selbst“.
Kositza trat außerdem als Referentin 1997 für die rechte Deutschland-Bewegung
und ein Jahr später für den Bund freier Bürger auf.
Bei der ersten Sommerakademie des IfS referierte sie über die „Krise der Geschlechter“.[9]
Sie ist festangestellte Redakteurin der vom IfS herausgegebenen Zeitschrift „Sezession“.
In der Jungen Freiheit publiziert sie neben Filmkritiken und Rezensionstexte über die „Gender-Mainstreaming-Ideologie“ in der Bundesrepublik.
Dies sei eine auf die Frauenbewegung und die „68er“ zurückgehende Ideologie, die eine „Gleichmacherei“ von Männern und Frauen anstrebe und die „natürlichen Unterschiede“ negieren würde.
Kositza, die selbst sieben Kinder hat, sieht in einer kinderlosen Frau „etwas genuin Unnatürliches“.
2008 erhielt sie zusammen mit Peter Scholl-Latour von der Jungen Freiheit den Gerhard-Löwenthal-Preis.


Götz Kubitschek


Schon während seines Studiums der Germanistik und Geographie in Hannover und Heidelberg war Götz Kubitschek Redakteur der Jungen Freiheit und Mitglied in der Deutschen Gildenschaft (DG).
Kubitschek trat 1993 in die DG ein.
Seit 1994 war er Mitglied im Vorstand und dort verantwortlich für Sport und organisatorische Fragen.
Zwei Jahre später wurde er stellvertretender Vorsitzender und Aktivensprecher.[10]
Kubitschek gründete im Jahr 2000 zusammen mit Karlheinz Weißmann das Institut für Staatspolitik (IfS),
das die ideelle und finanzielle Förderung rechtskonservativer Ideen und Personen zum Ziel hat.
Seit 2002 ist er Geschäftsführer des Verlages Edition Antaios, der mit dem IfS verbunden ist.
Kubitschek ist seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Sezession.
Bis 2008 war Kubitschek Geschäftsführer des IfS.
Der Grund für seine Ablösung lag in internen Unstimmigkeiten.
Kubitschek sprach sich für eine nationalistischere Ausrichtung der Jungen Freiheit aus; Dieter Stein, der sich letztlich durchsetzte, plädierte für eine gemäßigtere Position.
2007 initiierte Kubitschek die „Konservativ-Subversive Aktion“ (KSA).
Der Name spielte auf die „Subversive Aktion“ der 68er Studentenrevolte an, die ihre Positionen durch spektakuläre Aktionen in die Öffentlichkeit getragen hatte.
Die KSA störte einen Kongress der Linken.SDS im Mai 2008, eine Rede von Egon Krenz in Chemnitz im Juni 2008, eine Lesung von Günther Grass in Hamburg im August 2008 sowie eine Diskussionsveranstaltung mit Daniel Cohn-Bendit in Frankfurt am Main im November 2009.
In seinem Buch „Provokation“ stellt Kubitschek Armin Mohler als sein intellektuelles Vorbild heraus.
Die Anthropologie Arnold Gehlens, nach der der Mensch als Mängelwesen auf Institutionen angewiesen sei, die ihn als solchen Menschen erst möglich machen, bildet einen weiteren Eckpfeiler seines Denkens.
Im Jahre 2007 gab Kubitschek der Deutschen Stimme ein Interview.


Felix Menzel


Felix Menzel studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik und BWL an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
2004 rief er zusammen mit Mitschülern die rechte Jugendzeitschrift Blaue Narzisse, die in Chemnitz erscheint, ins Leben.
Ihr Name setzt sich aus der Blauen Blume der Romantik
als Sinnbild „für unverfälschte Freiheit und die Suche nach dem Schönen“ sowie der Narzisse zusammen, die den „Focus auf das Individuum legt“.[11]
Menzel wurde Chefredakteur des Jugendmagazins, das seit 2006 durch einen Internetauftritt ergänzt wurde.
Inhaltlich wandelte sich die Zeitschrift von einem reinen Jugendmagazin
zu einer Plattform für breite gesellschaftliche und kulturelle Themen.
Die Blaue Narzisse wird von Experten den Publikationen der Neuen Rechten zugeordnet.
Die Blaue Narzisse schaffte es, „Prominente“ wie Henryk M. Broder oder Gabriele Kuby zu interviewen.
Felix Menzel ist auch für die Zeitschrift „Sezession“ tätig und wird dem Umfeld des IfS und der KSA um Götz Kubitschek zugeordnet.
Im Jahre 2009 veröffentlichte Menzel das Buch „Medienrituale und politische Ikonen“ in der Edition Antaios.
Anfang 2010 gründete Menzel mit einigen Stammautoren der Blauen Narzisse den Verein „Journalismus und Jugendkultur e.V.“ in Chemnitz.
Im Dezember 2010 erstattete Claudia Roth von Bündnis 90/Die Grünen eine Anzeige gegen Felix Menzel und den Verein „Journalismus und Jugendkultur e.V.“
Während eines Vortrages mit dem Titel „Meine perfekte rechte Zeitung“ bei der Burschenschaft Normannia Nibelungen
hatte Menzel sie als „fette Qualle, die in ihrem Leben noch kein einziges Argument abgegeben hat“ bezeichnet.[12]


Michael Paulwitz


Michael Paulwitz publiziert in der Jungen Freiheit vorzugsweise über das angebliche Scheitern der multikulturellen Gesellschaft und die „Gefahren“ der Migration für die „kulturelle Identität“.
Paulwitz studierte Geschichte, Latein und Slavistik an den Universitäten München und Oxford.
Er war Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle der Republikaner und wurde 1994 in den bayrischen Landesvorstand des völkischen Witikobundes gewählt.
Zusammen mit dem Historiker Ernst Nolte erhielt Paulwitz in Berlin von der Jungen Freiheit den Gerhard-Löwenthal-Preis 2011.
Der 46jährige lebt mit seiner Frau und mit seinen beiden Kindern in Stuttgart.
Paulwitz arbeitet seit 2001 als freiberuflicher Journalist für die Junge Freiheit, die Sezession, Criticon, die Burschenschaftlichen Blätter, das Ostpreußenblatt und die Preußische Allgemeine Zeitung.[13]
Er war Referent für die Burschenschaft Danubia in München und beim „Deutschen Seminar“.
Bei mehreren Jahreskongressen der rechten Kulturorganisation „Gesellschaft für deutsche Publizistik“, an denen insbesondere Publizisten, Wissenschaftler und Politiker aus dem extrem rechten Spektrum teilnehmen, war Paulwitz mit dabei.
Er kandidierte bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011 für die Republikaner.
Im Frühjahr 2011 veröffentlichte Paulwitz zusammen mit Götz Kubitschek das Buch „Deutsche Opfer, fremde Täter – Ausländergewalt in Deutschland“.
Dort wird eine Umkehr des Opferstatus vorgenommen: Rassistische Angriffe auf Migranten werden völlig ausgeblendet und stattdessen angebliche Gewalttaten von Migranten gegenüber Deutschen, die aus „deutschfeindlicher“ Motivation begangen wurden, skizziert.
Unterschwellig wird suggeriert, dass sich zwei Lager feindlich gegenüberstehen: auf der einen Seite „die Migranten“ und auf der anderen Seite „die Deutschen“.
Ein gemeinsames friedliches Zusammenleben wird als unmöglich betrachtet.
Die beiden Autoren nehmen im Sinne Carl Schmitts eine Feindbestimmung (Migranten) vor; diese würden aus einem nicht näher behandelten Überlegenheitsgefühl Gewalt gegen „Deutsche“ anwenden.
Das Verharmlosen der Vorgänge durch die „Hüter der political correctness“ würde gemäß den Autoren die Lage verschärfen und die Wirklichkeit verzerren.
Die Zielsetzung des Buches liegt darin, das angebliche Scheitern der multikulturellen Gesellschaft zu verifizieren und die Migranten selbst als gewalttätige, notorisch kriminelle Täter zu brandmarken, die sich nicht in die bundesdeutsche „Wertegemeinschaft“ integrieren wollen.
Die Chronik der „rassistischen Gewalt gegen Deutsche“ wird auf der Internetseite deutscheopfer.de weiter fortgeschrieben.


Stefan Scheil


Der Historiker Stefan Scheil publiziert regelmäßig in der Jungen Freiheit zu den Themenbereichen 2. Weltkrieg und dessen Vorgeschichte sowie Geschichtsrevionismus.
Scheil studierte Geschichte, Soziologie und Philosophie an den Universitäten Mannheim und Karlsruhe.
1997 promovierte er am Historischen Institut der Universität Karlsruhe
über das Thema „Die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland zwischen 1881 und 1912“.
Seit 2002 schreibt Scheil regelmäßig für die Junge Freiheit,
seit Mai 2009 hat er sogar eine wöchentliche Kolumne.
In der Zeitschrift „Sezession“ publiziert Scheil seit Mai 2009.
Scheil nahm wiederholt an Veranstaltungen statt,
die von extremen Rechten organisiert wurden.
Auf der Tagung „Wollte Hitler den Krieg?“ am 6.5.2006, die unter anderem von der Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart
des extrem rechten Grabert Verlages ausgerichtet wurde,
nahm er als einer der Hauptreferenten teil.
Weiterhin war er Gastredner auf der Jahrestagung des von dem extrem rechten Verleger Dietmar Munier ins Leben gerufenen „Schulvereins zur Förderung des Russlanddeutschen in Ostpreußen“, die vom 3. bis 5.4.2009 stattfand.


In seinen drei Werken „Logik der Mächte“ aus dem Jahre 1999, „Fünf plus zwei“ aus dem Jahre 2003 und „1940/41.
Die Eskalation des Zweiten Weltkrieges“ über die Entstehung und den Verlauf des 2. Weltkrieges aus dem Jahre 2005 stellte Scheil seine geschichtsrevisionistische Ansichten vor.
Er vertrat darin die Auffassung, dass der 2. Weltkrieg nicht hauptsächlich vom nationalsozialistischen Deutschland verursacht worden ist, sondern das Ergebnis einer Eskalation darstelle, wofür gleichermaßen das „Machtstreben“ Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und Polens sowie der „imperialistische Charakter“ der USA und der Sowjetunion verantwortlich seien.
Weiterhin vertrat er die Präventivkriegsthese, wonach die deutsche Aggression gegen die Sowjetunion 1941 einem sowjetischen Angriff auf die deutschen Gebiete zuvorkommen wollte.
Auf die Ideologie vom „Lebensraum im Osten“ wird bei Scheil nur am Rande erwähnt. In dem Buch „Legenden, Gerüchte, Fehlurteile.
In einem Kommentar zur 2. Auflage der Wehrmachtsausstellung“ aus dem Jahre 2003, der im extrem rechten Stocker Verlag in Graz verlegt wurde, bestritt er die These einer Übereinstimmung von Kriegszielen mit der nationalsozialistischen Rassenideologie.
Die seriöse Geschichtswissenschaft lehnte Scheils Thesen überwiegend ab und wies sie als haltlose Geschichtsklitterung zurück.
Dagegen fanden Scheils Ansichten bei rechtskonservativen und extrem rechten „Wissenschaftlern“ und Kulturorganisationen Zustimmung.
2005 erhielt er von der Jungen Freiheit den Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalismus.
In der National-Zeitung wurden die revisionistischen Ansichten Scheils verteidigt und als bahnbrechend gewürdigt.[14]


Dieter Stein


Dieter Stein ist Gründer und Chefredakteur der Wochenzeitung Junge Freiheit. Stein studierte von 1989 bis 1994 Politik und Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Dort wurde er Mitglied der Freiburger Hochschulgilde Balmung, die zur Deutschen Gildenschaft (DG) gehört. Seine politische Tätigkeit begann er in der Jungen Union, 1984 trat er den Republikanern bei. Als sich die Freiheitliche Volkspartei (FVP) unter Führung von Franz Handlos 1985 von den Republikanern abspaltete, fand er dort ein neues Betätigungsfeld. Stein schrieb Mitte der 80er Jahre ebenso wie die später bekannt gewordenen Neonazis Steffen Hupka und Michael Krämer für die neonazistische Zeitschrift „Freie Umschau“. 1986 gründete Stein zusammen mit Bernhard Lukau, Karl Lukau und Götz Meidinger, die alle Mitglied der FVP waren, die Junge Freiheit, deren Geschäftsführer Stein seitdem ist. Die bei der DG geschlossenen Netzwerke nutzte Stein zum Aufbau der Jungen Freiheit. Ein großer Anteil der Autoren der Zeitung stammte aus der DG oder war mit ihr verbunden. Die DG begreift sich als geistige Elite, die ihren bündischen Gemeinschaftsgeist und ihre völkischen Vorstellungen auf die bundesrepublikanische Gesellschaft übertragen will. Sie will „der Volks- und Staatsgemeinschaft volkspolitisch vorgebildete, zum Einsatz in Staat, Politik, Wirtschaft und Kultur befähigte und bereite Hochschulabsolventen als künftige Führungskräfte zur Verfügung stellen.“[15] Der geistige Bezugspunkt der Jungen Freiheit liegt in der antidemokratischen Theorie der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik und in den staatspolitischen Vorstellungen des NS-Staatsrechtlehrers Carl Schmitt. Im Januar 1987 trat Stein aus der FVP aus und wurde wiederum Mitglied bei den Republikanern. Am 16.5.1989 trat Stein in den Republikanischen Hochschulverband (RHV) ein und stieg schnell zum Vorsitzenden des RHV in Freiburg auf. Stein trat 1997 als Referent bei den Bogenhausener Gesprächen der rechten Burschenschaft Danubia, 1999 bei den Republikanern und 2000 beim Bund freier Bürger in Erscheinung. 2007 übernahm Stein das Amt des Vorsitzenden des Stiftungsrates der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), die 2000 von Caspar Schrenck-Notzing ins Leben gerufen worden war. Stein vertritt die Auffassung, sich und die Junge Freiheit zumindest formal von der NPD abzugrenzen. In einer Pressemitteilung der Jungen Freiheit aus dem Jahre 2007 distanzierte sich Stein von der NPD und bezeichnete sie als „politischen Gegner.“[16]


Karlheinz Weißmann


Karlheinz Weißmann studierte Geschichte, evangelische Theologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Göttingen. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Deutschen Gildenschaft (DG). Mit der Zeit entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Historiker der DG. Weißmann brachte in den 80er Jahren die rechte Zeitschrift „Phönix“ der Deutschen Hochschulgilde Trutzburg-Jena zu Göttingen heraus. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre publizierte er häufig im rechten Strategieorgan „Criticon“. Nach seiner Promotion 1989 arbeitet er als Lehrer für evangelische Religion und Geschichte am Gymnasium Corvianum in Northeim. Seine Mentoren waren Armin Mohler und Rainer Zitelmann. Weißmann ist wissenschaftlicher Leiter des Institutes für Staatspolitik (IfS) und schreibt regelmäßig in der vom IfS herausgegebenen Zeitschrift „Sezession“. Er verfolgt das Konzept einer jungkonservativen Metapolitik, die die kulturelle Hegemonie im vorpolitischen Raum herstellen soll. 1988 formulierte er in der Zeitschrift „Criticon“ die Strategie einer „konservativen Kulturrevolution“:[17] „In einer pluralistischen Gesellschaft definiert sich der Einfluß einer Gruppierung nicht allein und vielleicht auch nicht einmal zuerst durch ihren sichtbaren Anteil an der politischen Macht. Worauf es ankommt, ist zunächst die Besetzung von Feldern im vorpolitischen Raum: nur eine vitale Subkultur garantiert längerfristig die Durchsetzung eigener Zielvorstellungen.“


1995 war Weißmann Mitglied der „Initiative 8. Mai“, die sich gegen eine „einseitige“ Darstellung des 50. Jahrestages des Kriegsendes als Tag der Befreiung richtete. Für das „Lexikon des Konservatismus“, das von Caspar von Schrenck-Notzing herausgegeben wurde, schrieb Weißmann zahlreiche Artikel.[18] In seiner Kritik an den Ideen der Aufklärung und an der „Dekadenz“ der Moderne zeigt sich ein tiefverankerter Kulturpessimismus, dem er die Rückbesinnung auf preußische Werte und die Staatslehre Carl Schmitts entgegensetzt. Weißmann geht von einem Versagen der herrschenden politischen Eliten aus und bezieht sich dabei auf Oswald Spenglers Werk „Der Untergang des Abendlandes“. Für Weißmann ist es entscheidend, dass es immer eine minoritäre Elite geben muss, die Herrschaft ausübt.[19] In seinem Buch „Der Weg in den Abgrund. Deutschland unter Hitler von 1933-1945“ aus dem Jahre 1995 verharmloste Weißmann den Nationalsozialismus, ging auf die Shoa nur randständig ein und versuchte, die deutsche Bevölkerung als Opfer hinzustellen.


Günter Zehm


Günter Zehm studierte in der DDR Publizistik und Philosophie an der Universität Leipzig. Nach dem Aufstand in Ungarn 1956 kritisierte Zehm die Politik der DDR-Regierung, was zu seiner Verhaftung und Verurteilung zu vier Jahren Gefängnis führte. Nach einer Amnestieregelung siedelte Zehm in die Bundesrepublik über und studierte an der Universität Frankfurt/Main bei Theodor W. Adorno, Iring Fetscher und Carlo Schmid. Er promovierte im Fachbereich Philosophie mit einer Arbeit über Jean-Paul Sartre. 1963 wurde er Redakteur beim Feuilletonteil der Tageszeitung „Die Welt“, wo er schließlich Chefredakteur wurde. Ab 1975 schrieb Zehm unter dem Pseudonym „Pankraz“ eine wöchentliche Kolumne in der „Welt“. Als er 1992 zum „Rheinischen Merkur“ wechselte, erschien die Kolumne dort weiter. Nach internen Auseinandersetzungen verließ er den „Rheinischen Merkur“ und publiziert ab 1995 für die Junge Freiheit. Seit 1993 ist Zehm Honorarprofessor für Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. 1998 schrieb Zehm einen Artikel für das Buch „Wagnis Wahrheit“, das für den verurteilten Holocaustleugner David Irving bestimmt war und im extrem rechten Arndt-Verlag erschien. Zehm tritt regelmäßig bei den Sommeruniversitäten der Jungen Freiheit auf. Er war auch Referent bei den Bogenhausener Gesprächen, die die extrem rechte Burschenschaft Danubia organisierte. Seine Bücher über Philosophie und allgemeine gesellschaftliche Fragen werden im Verlag Edition Antaios herausgegeben. In einer Kolumne für die Junge Freiheit tönte Zehm: „Der Holocaust ist an die Stelle Gottes getreten. Über das ‚hohe C‘ im Namen von Parteien darf man spotten, aber an den Holocaust muß man glauben; wer Zweifel erkennen läßt, verschwindet hinter Gitter. Nicht viel anders steht es mit Multikulti. Das Vaterland, die Polis, darf nach Belieben verhöhnt werden; wer Multikulti ablehnt, wer Zuwanderung begrenzen oder Sozialhilfe für ‚Asylanten‘ kürzen will, der outet sich als ‚Rassist‘, und das ist fast genauso schlimm wie ‚Verharmloser des Holocaust‘.“[20]


[1] „Youth Bulge“ bedeutet „Jugendüberschuss“. Damit ist die überproportionale Ausstülpung („bulge“) der Alterspyramide bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeint.

[2] JF 33/07, S. 4f

[3]Hinz, T. Zurüstung zum Bürgerkrieg, Schnellroda 2007, S. 6

[4] Ebd., S. 13

[5] Ebd. S. 23

[6] Ebd.

[7] Ebd S. 24f

[8]Pfahl-Traughber, A.: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat, Opladen 1998, S. 56

[9] Dietzsch, M. u.a.: Nation statt Demokratie. Sein und Design der Jungen Freiheit, Duisburg 2003, S. 89

[10] Ebd., S. 84

[11] www.blaue-narzisse.de

[12] www.blaue-narzisse.de/index.php/anstoss/2163-meine-perfekte-rechte-zeitung

[13] Dietzsch, M. u.a.: Nation statt Demokratie. Sein und Design der Jungen Freiheit, Duisburg 2003, S. 208

[14] National-Zeitung vom 24.6.2009, S. 4

[15] Kellershohn, H.: Die selbsternannte Elite. Herkunft und Selbstverständnis des Personals der Jungen Freiheit, in: Ders. (Hrsg.): Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit, Duisburg 1994, 54-116, hier 63

[16] www.jf-archiv.de/archiv07/200739092167.htm

[17] Weißmann, K..: Geht es nicht ohne Mythen?, in: Criticon 106/März/April 1988, 77-81, hier 78

[18] Dietzsch, Nation statt Demokratie. Sein und Design der Jungen Freiheit, S. 79f

[19] Kellershohn, Die selbsternannte Elite. Herkunft und Selbstverständnis des Personals der Jungen Freiheit, in: Ders. (Hg.): Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit, Duisburg, S. 112

[20] Junge Freiheit 9/2000/Pankraz: Zivilreligionen und die Abschaffung der Politik, S.13