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Bibliothek des Konservatismus


Bibliothek des Konservatismus

Infobox
Bibliothek des Konservatismus
Fachbibliothek|Spezialbibliothek
Berlin
Gründung 2012
Bestand 27.000 (Herbst 2014)
ISIL DE-B1582
Betreiber Förderstiftung konservative Bildung und Forschung (FKBF)
Leitung Wolfgang Fenske (Heimo Schwilk: Der wahre Konservative. In: Die Welt, 26. November 2012, Nr. 277, S. 21.)
Website www.bdk-berlin.org


Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist eine 2012 eröffnete Spezialbibliothek in der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg mit schwerpunktmäßig konservativer und rechtskonservativer Literatur. Sie ist die erste Bibliothek mit diesem Bestandsprofil in Deutschland und wird durch die durch Caspar von Schrenck-Notzing initiierte Förderstiftung konservative Bildung und Forschung (FKBF) getragen. Ihr katalogisierter Bestand beläuft sich auf rund 27.000 Einheiten (Stand 2014). Die Einrichtung gehört zu einem Netzwerk der Neuen Rechten.

Geschichte

Die Bibliothek wurde im November 2012 mit einem Festakt eröffnet, Festredner war der Althistoriker Alexander Demandt. [1]

Der wichtigste Teil der Sammlung stammt von dem neurechten Publizisten Caspar von Schrenck-Notzing, Stifter der Förderstiftung konservative Bildung und Forschung (FKBF) – nunmehr unter dem Vorsitz von Dieter Stein (Junge Freiheit) – und Herausgeber der ebenfalls eingeflossenen Archivbestände der Zeitschrift Criticón. Von Schrenck-Notzings 15.000 Bände ("Salzborn" umfassende Sammlung wurde in den Jahren 2008 und 2009 von München nach Berlin verbracht.) Bibliothek des Konservatismus eröffnet Website der Förderstiftung konservative Bildung und Forschung. (Weiterhin sind eine Sammlung von Günter Rohrmoser [2] ( sowie – laut Ankündigung – Teile der mittlerweile geschlossenen Johann-Gottfried-Herder-Bibliothek Siegerland)Hilferuf an Volkmar Klein. Siegener Zeitung Online, 2012.) übernommen worden.

In der Bibliothek des Konservatismus finden verschiedene Veranstaltungen (Vorträge, Buchvorstellungen, Podiumsdiskussionen etc.) statt. Sie werden einzeln oder gemeinsam von der Bibliothek des Konservatismus, der Förderstiftung konservative Bildung und Forschung, der Jungen Freiheit, oder der Alternative für Deutschland beziehungsweise deren Jugendorganisation Junge Alternative organisiert. [3] [4] (3. Juni 2015 Vortragsabend mit Hamed Abdel-Samad [5] Ronald Gläser langjähriger Junge Freiheit Autor und verantwortlicher Junge Freiheit Redakteur für das Ressort Medien und Mitarbeiter der Online-Redaktion, [6] gleichzeitig Beisitzer im Vorstand der Alternative für Deutschland Berlin, [7] war Veranstalter der Podiumsdiskussion Wie viel Liberalismus steckt in der AfD? am 7. April 2015 mit Alexander Dilger und Klaus Rösch, [8] [9] sowie 2014 Moderator der Veranstaltung mit Oliver Janich. Andere Veranstaltungen wurden von den Junge Freiheit Redakteuren Felix Krautkrämer [10] sowie Marcus Schmidt [11] moderiert. Einer der Hauptvertreter der Neuen Rechten, Karlheinz Weißmann, hielt 2014 in der Bibliothek einen Gedenkvortrag zum 80. Todestag von Edgar Julius Jung, einem der wichtigsten Vertreter der Konservativen Revolution. (Volker Weiß: Die „Konservative Revolution“. Geistiger Erinnerungsort der „Neuen Rechten“. In: Martin Langebach, Michael Sturm (Hrsg.): Erinnerungsorte der extremen Rechten (= Edition Rechtsextremismus. 101). Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-00130-8, S. 101–120, hier: S. 111. ) [hhttp://www.bdk-berlin.org/2015/ertraege-3-juni-2015/] [12] [hhttp://www.bdk-berlin.org/2013/die-5-tagung-der-bibliothek-des-konservatismus-wartete-mit-hochkaraetigen-gaesten-auf/] Aber auch Politiker wie Wolfgang Bosbach (Florian Finkbeiner, Julika Förster, Julia Kopp: Trutzburgen des Konservatismus. Auf Spurensuche im konservativen Milieu. In: INDES – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 3/2015, S. 111–122, hier: S. 117. Vorlage:DOI [13] [14] und Wissenschaftler wie Tilman Nagel) Florian Finkbeiner, Julika Förster, Julia Kopp: Trutzburgen des Konservatismus. Auf Spurensuche im konservativen Milieu. In: INDES – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 3/2015, S. 111–122, hier: S. 114. Vorlage:DOI [15] wurden zu Vorträgen eingeladen. Weitere Referenten waren u. a.:

Einordnung

Die Einrichtung gehört nach Einschätzung von Wissenschaftlern (Samuel Salzborn: Rechtsextremismus: Erscheinungsformen und Erklärungsansätze. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, Nomos (UTB), Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8252-4476-7, S. 59 f. ) (Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die „Alternative für Deutschland“ vor Ort? Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 163.) zu einem Netzwerk der Neuen Rechten. Laut dem Bibliotheksleiter wolle man „eine konservative Denkfabrik mit verschiedenen Veranstaltungsformaten, vielleicht sogar hin zu einer Akademie oder einem hochschulähnlichen Zweig“ etablieren. Letztlich strebe man durch eine selbstbenannte Elitenbildung eine „Intellektualisierung durch Metapolitik“ an, so der Sozialwissenschaftler und Rechtsextremismusforscher Samuel Salzborn.

Bestand

Der katalogisierte Bestand der Bibliothek umfasste im Herbst 2014 rund 27.000 (von insgesamt rund 100.000) Einheiten inklusive Bücher, Plakate (seit 1848), Fotografien, Nachlässe und Zeitungen sowie rund 130 historische Zeitschriften. (Neben etablierten Printmedien befinden sich einem Autorenkollektiv des Göttinger Instituts für Demokratieforschung (2015) zufolge auch Periodika wie Sezession, Blaue Narzisse und National-Zeitung im Bestand, (Florian Finkbeiner, Julika Förster, Julia Kopp: Trutzburgen des Konservatismus. Auf Spurensuche im konservativen Milieu. In: INDES – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 3/2015, S. 111–122, hier: S. 113. (DOI|10.13109/inde.2015.4.3.111) die der Neuen und extremen Rechten zugeordnet werden.

Auf drei (Stockwerken werden neben der interdisziplinären Sammlung konservativer Literatur Wissenschaftsdisziplinen wie Philosophie (u. a. Wissenschaftstheorie), Sozialwissenschaften und Geschichte (Welt- und Ländergeschichte) bedient. ) Joachim Güntner: Bekenntniszwang ist hier nicht gefragt. Ein Besuch in der kürzlich eröffneten Bibliothek des Konservatismus in Berlin. In: Neue Zürcher Zeitung, 14. Dezember 2012, Nr. 292, S. 53.) Überschaubarere Themenbereiche sind etwa das Auslandsdeutschtum, die deutsche Volkskunde und Militär.)

Im September 2012 eröffnete die Bibliothek ferner eine Sammlung Lebensschutz auf Wunsch und mit Unterstützung der Stiftung Ja zum Leben. Nach Einschätzung von Ulli Jentsch vom Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin ist diese Sammlung „klar antifeministisch“ (Fanny Lüskow: "Renommierprojekt der Rechten" (Interview mit Ulli Jentsch). In: die tageszeitung, 9. März 2015, S. 23.) und zeige die „Verzahnung von extremer Rechten und wichtigen Personen der ‚Lebensschutz‘-Bewegung“. (Eike Sanders, Ulli Jentsch, Felix Hansen: „Deutschland treibt sich ab“. Organisierter „Lebenschutz“, christlicher Fundamentalismus und Antifeminismus (= Unrast transparent, Rechter Rand. Bd. 12). Unrast, Münster 2014, ISBN 978-3-89771-121-1, S. 89 f.)

Kooperationen

Die Bibliothek des Konservatismus ist Mitglied im Deutschen Bibliotheksverband e. V. (Mitglieder: Bibliothek des Konservatismus. bibliotheksverband.de, abgerufen am 13. Dezember 2015.) und in der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken e. V. (ASpB-Mitgliederliste (PDF; 205 kB), Stand: 7. August 2013, S. 2.) Die Schriften werden im Verbundkatalog des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) katalogisiert.

Schriftenreihe

Seit 2014 erscheint bei der Förderstiftung unregelmäßig die Schriftenreihe der Bibliothek des Konservatismus, Erträge: